Guido Westerwelle ist tot - er starb an Krebs
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Guido Westerwelle ist tot

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Guido Westerwelle ist tot.
Guido Westerwelle ist tot. © dpa

Berlin - Diese Nachricht schockt Deutschland: Guido Westerwelle ist tot. Der Ex-Außenminister litt an Leukämie und starb im Alter von 54 Jahren.

Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle ist tot. Der frühere FDP-Vorsitzende starb am Freitag im Alter von 54 Jahren in der Universitätsklinik Köln an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung. Die Westerwelle Foundation, eine Stiftung die er 2013 gründete, teilte dies via Facebook mit. Im Juni 2014 war bei Westerwelle - ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus dem Auswärtigen Amt - eine besonders schlimme Form von Blutkrebs diagnostiziert worden.

Auf der Homepage der Westerwelle-Stiftung war am Freitag ein Foto Westerwelles zusammen mit seinem Ehemann Michael Mronz zu sehen. Daneben steht: „Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen. Wir sind dankbar für eine unglaublich tolle gemeinsame Zeit. Die Liebe bleibt.“

Westerwelle war seit den 1980er Jahren in der Politik tätig

Westerwelle gehörte seit den 80er Jahren zu den prägenden Figuren der bundesdeutschen Politik. Der am 27. Dezember 1961 in Bad Honnef bei Bonn geborene Anwaltssohn war Anfang der 80er Jahre Mitbegründer der Jungen Liberalen, wurde mit nur 32 Jahren FDP-Generalsekretär, 2001 mit 39 Jahren der bis dahin jüngste Parteichef. Nach vielen Jahren in der Opposition war er zwischen 2009 und 2013 Bundesaußenminister. In den ersten beiden Jahren der schwarz-gelben Koalition, bis zu seinem Rücktritt vom Amt des FDP-Chefs, war er auch Vizekanzler.

Im Bundestagswahlkampf 2002 reiste der gelernte Jurist mit einem knallgelben "Guidomobil" durch die Lande. Sogar in der damals viel diskutierten TV-Reality-Show "Big Brother" trat er auf. Dass etablierte Kreise ihn zum Spaßpolitiker stempelten, scherte Westerwelle damals nicht. Der FDP-Vorsitzende hatte das Ziel, für die FDP 18 Prozent der Wählerstimmen zu erreichen, was er allerdings verpasste.

"Ich habe seinen Ehrgeiz, die FDP zu einer 18-Prozent-Partei zu machen, bewundert und zugleich für überzogen gehalten", erinnerte sich Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch am Freitag. "Umso mehr war ich beeindruckt, dass er dieses Ziel immerhin fast erreichte." Bartsch fügte hinzu: "Er wird mir fehlen."

Westerwelle will Image des Spaßpolitikers loswerden - mit Erfolg

Später bemühte sich Westerwelle darum, das Image des Spaßpolitikers wieder loszuwerden. Das galt ganz besonders ab 2009, nachdem er die FDP zu einem Wahlergebnis von 14,6 Prozent führte und im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Bundesaußenminister wurde.

Doch die FDP zerrieb sich in der Koalition mit der Union. Zwei Jahre nach Eintritt in die Regierung gab Westerwelle 2011 unter innerparteilichem Druck nach zehn Jahren den FDP-Vorsitz an Philipp Rösler ab. Bei den Bundestagswahlen 2013 verpasste die FDP den Wiedereinzug in den Bundestag und Westerwelle musste seinen Posten als Außenminister räumen.

Über seine Krebserkrankung hatte Westerwelle auch ein Buch („Zwischen zwei Leben“) geschrieben, das er im vergangenen Herbst vorgestellt hatte. Nach der Entlassung verbrachte er viel Zeit auf Mallorca. Im vergangenen September zeigte er sich erstmals wieder bei einem offiziellen Termin in Berlin. In einem seiner letzten Interviews, mit der „Bunten“, sagte er: „Ich will nicht nur durchkommen, sondern ich möchte wieder ein erfülltes Leben führen. Ich möchte vollständig genesen.“ Damals gab es Hoffnung, dass er die Krebs-Erkrankung bewältigen konnte. Kurz danach musste er sich allerdings erneut ins Krankenhaus begeben, was offiziell mit einer „Medikamentenumstellung“ begründet wurde. Seither war Westerwelle kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen.

dpa

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