Wolfgang Amadeus Mozart in Musik | Schülerlexikon | Lernhelfer

Wolfgang Amadeus Mozart

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) im Alter von 6 Jahren

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) im Alter von 6 Jahren

Herkunft

WOLFGANG AMADEUS MOZART, mit gebürtigem Namen JOHANNES CHRYSOSTOMUS WOLFGANGUS THEOPHILUS, wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Sein Vater, LEOPOLD MOZART (1719–1787), stammte aus der freien Reichsstadt Augsburg und arbeitete dort als Musiker. Er spielte Geige, war Violinlehrer und Komponist. Später war er am Hofe des Erzbischofs von Salzburg als Vizekapellmeister tätig. Seine Mutter war ANNA MARIA, geborene PERTL. Das Ehepaar hatte sieben Kinder, jedoch starben fünf im Säuglingsalter. WOLFGANG AMADEUS MOZART wuchs zusammen mit seiner fünf Jahre älteren Schwester, MARIA ANNA WALBURGA MOZART (1751–1829), in bürgerlichen Verhältnissen in Salzburg auf.

Das Wunderkind

Bei den Geschwistern zeigte sich schon früh eine hohe musikalische Begabung. Bereits im Alter von vier Jahren bekam WOLFGANG AMADEUS vom Vater den ersten Klavier- und allgemeinbildenden Unterricht. 1761 begann er seine ersten kurzen Werke zu komponieren, es waren hauptsächlich Menuette. Er spielte die Menuette auf dem Cembalo vor und der Vater notierte diese dann. Schon im frühen Kindesalter hatte MOZART ein unglaubliches Gehör und Gespür für die Musik. Der Vater förderte die Begabung seines 6-jährigen Sohnes und unterrichtete ihn in einem zweiten Musikinstrument, der Geige.

Der Vater arrangierte die ersten Konzertreisen für WOLFGANG AMADEUS und für seine Schwester MARIA ANNA (Nannerl) zu den Salons der damaligen Gesellschaft, um die talentierten Kinder zu präsentieren. Im Januar 1762 konzertierte der erst 6-Jährige in München vor dem Kurfürsten MAXIMILIAN III. JOSEPH von Bayern. Im September führte ihn eine weitere Reise nach Wien. Dort erhielt MOZART am Hofe eine Audienz und spielte der Kaiserin MARIA THERESIA vor. Nach dem großen Erfolg seines „Wunderkindes“, wollte der Vater die Talente seines Sohnes weiter fördern und ihn auch international bekannt machen.

Konzertreise ins westliche Europa

Vom Ehrgeiz des Vaters angetrieben, startete die gesamte Familie MOZART im Juni 1763 zu einer ausgedehnten Konzertreise, die sie über

  • München,
  • Augsburg und
  • Frankfurt am Main nach
  • Paris und
  • London sowie nach
  • Den Haag führte.

Die Kinder konzertierten bei Hofe und in öffentlichen Akademien. In Frankfurt am Main hörte ihn der 14-jährige JOHANN WOLFGANG VON GOETHE am Flügel spielen. Während des Paris-Aufenthaltes lösten die Konzertauftritte des „Wunderkindes“ allgemeines Staunen und Bewunderung aus. Die Weiterreise erfolgte 1764 über Brüssel nach London. Neben vier öffentlichen Konzerten musizierten die Geschwister wiederholt bei König GEORG III. und seiner Gemahlin SOPHIE CHARLOTTE, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz. Einen besonderen Einfluss auf den jungen MOZART hatte der Londoner JOHANN CHRISTOPH BACH (1732–1795) mit seiner kantablen Melodik und seinen ausgewogenen Formen. Die Zeiten zwischen den Reisen nutzte MOZART zum Komponieren. Während der Zeit in London schrieb er im Alter von 8 Jahren

  • seine ersten Sonaten für Klavier und Violine Köchelverzeichnis (KV) 10–15 sowie
  • die Sinfonien (KV 16 und 19).

Er orientierte sich dabei an seinem großen Vorbild JOHANN SEBASTIAN BACH. 1764 erschienen die ersten gedruckten Kompositionen:

  • 16 Sonaten für Klavier und Violine (KV 6 und 7) sowie
  • seine erste Sinfonie (KV 16).

Nach dreieinhalb Jahren kehrte die Familie im November 1766 nach Salzburg zurück.

Erste Opernaufführungen

Kurz nach der Rückkehr in die Heimatstadt folgten die ersten Uraufführungen, darunter auch die Schuloper „Die Schuldigkeit des ersten Gebotes“. Es war ein Gemeinschaftswerk, das der 11-jährige MOZART zusammen mit den wesentlich älteren Salzburger Hofmusikern ADLGASSER und HAYDN komponierte. Im September 1767 erkrankten MOZART und Schwester schwer an Pocken. Nach der Genesung unternahm die Familie im Januar 1768 eine erneute Reise nach Wien, um an der Fertigstellung des Singspiels „Bastien und Bastienne“ (KV 50) sowie an seiner ersten Oper „La finta semplice“ (KV 51) zu arbeiten. Die Oper war von Kaiser FRANZ I. in Auftrag gegeben worden. Die Aufführung in Wien wurde jedoch durch eine Theaterintrige gegen den jungen Komponisten verhindert. Nach 15 Monaten Arbeitsaufenthalt in Wien, kehrte die Familie MOZART 1769 nach Salzburg zurück. Hier wurde im Mai die Oper „La finta semplice“ aufgeführt. MOZART wurde vorerst zum unbezahlten Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt.

Die Italienreisen

Unmittelbar danach trat MOZART mit seinem Vater die erste von insgesamt drei großen Italienreisen an, wo er eine finanziell gesicherte Anstellung finden wollte. Die erste Reise führte ihn zunächst in verschiedene Städte bis nach Neapel.
Sein öffentliches Auftreten in

  • Verona,
  • Mantua,
  • Mailand,
  • Bologna,
  • Florenz und
  • Rom

gestaltete sich zu einem Triumphzug. Während der Reise nutzte er die Gelegenheit, um seine Kenntnisse in der italienischen Musik zu vertiefen. Daneben hatte er Begegnungen mit führenden Musikern wie G. B. SAMMARTINI, N. PICCINNI, P. NARDINI UND G. PAISIELLO.

1770 traf er mit dem bekannten Musiktheoretiker Padre MARTINI zusammen, bei dem er Unterricht nahm. Nach erfolgter Klausur in Kontrapunkt wurde er als Mitglied in die Accademia Filarmonica di Bologna aufgenommen. In Rom wurde ihm vom Papst KLEMENS XIV. der Orden eines Ritters vom Goldenen Sporn verliehen.

In Mailand erhielt er einen Opernauftrag für die Karnevalsaison 1770/71. Die Uraufführung seiner Oper „Mitridate, Rè di Ponto“ (KV 87) fand im Dezember 1770 im Mailänder Theater unter der Leitung des erst 14-jährigen Komponisten statt. Der Erfolg brachte ihm zwei weitere Aufträge für Mailand ein:

  • die Serenata teatrale „Ascanio in Alba“ (KV 111) zur Hochzeit des Erzherzogs FERDINAND in Mailand im Oktober 1771 uraufgeführt sowie
  • die Aufführung des Dramma per musica „Lucio Silla“ (KV 135) für die Saison 1772/73 (dritte Italienreise).

Unter dem Vorwand einer Erkrankung LEOPOLDS kehrte MOZART (mit Vater) nach Salzburg zurück. Die Hoffnungen auf eine Anstellung in Italien hatten sich nicht erfüllt.

Auf der Suche nach einer Anstellung

Im Jahr 1772 wurde MOZART zum (besoldeten) Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt. Der Enge des strengen Reglements des Salzburger Dienstes unter dem neuen Erzbischof HIERONYMUS GRAF COLLOREDO versucht MOZART zu entkommen. Für dessen feierliche Amtseinführung komponierte er das Stück „Il sogno di scipione“. In der Zwischenzeit entstanden eine Reihe von Kompositionen, so

  • Messen,
  • Litaneien,
  • Sinfonien (z.B. die „kleine g-Moll“-Sinfonie KV 183 und die in A-Dur KV 201),
  • Serenadenmusik,
  • die fünf Violinkonzerte,
  • die frühesten erhaltenen Klaviersonaten (KV 279–283).

Von Juli 1773 bis Ende September 1773 weilte er in Wien. Dort entstand sein erstes Klavierkonzert. Auch hier erfüllt sich der große Wunsch nach einer Anstellung am kaiserlichen Hof nicht. Nach einer längeren Pause folgte im Dezember 1774 eine Reise nach München zur Uraufführung der Opera buffa „La finta giardiniera“ (KV 196). Die Oper wurde zum großen Erfolg. Dennoch reiste er ohne eine Anstellung nach Salzburg zurück und versuchte weiterhin, sich dort als Künstler zu etablieren, z.B. mit der Uraufführung der Oper „Il rè pastore“ im April 1775 in Salzburg.

MOZART hatte sich mit seiner Mutter um die Jahreswende 1777/78 auf der Durchreise nach Paris mehr als drei Monate in Mannheim aufgehalten. Diese Monate waren voll an Eindrücken und Anregungen. Er lernte den Dichter WIELAND kennen. Angezogen durch den international renommierten Ruf der Mannheimer Schule, nahm er an Proben und Konzerten teil. Zu vielen Musikern, darunter zu JOHANN CHRISTIAN CANNABICH (1731–1798), dem Leiter des Mannheimer Orchesters, hatte er gute kollegiale, teils freundschaftliche Kontakte geknüpft. Damals bemühten sich die Mannheimer Musiker um die Schaffung einer deutschen Oper.

MOZART hatte mehrfach vor dem Hofe und der kurfürstlichen Familie konzertiert. Seine Hoffnung auf eine dauerhafte oder wenigstens zeitweise Anstellung erfüllte sich jedoch nicht.

Zur gleichen Zeit lernte er die Familie WEBER kennen, deren Tochter CONSTANZE später seine Frau wurde. Auf Drängen des Vaters erfolgte die Weiterreise nach Paris. Dort komponierte MOZART bedeutende Klavier- und Violinsonaten und konnte seine Ballettmusik „Les petits riens“ selbst am Klavierflügel aufführen. Seine Mutter erkrankte an Typhus und starb am 3. Juli 1778 in Paris. Nach diesem Schicksalsschlag kehrte MOZART nach Salzburg zurück, ohne bisher ein Engagement gefunden zu haben.

1779 wurde MOZART zum Hoforganisten und Konzertmeister berufen. In dieser Rolle überzeugte er durch eine gewonnene Reife, die ihm die Mannheimer Schule mitgegeben hatte. Er komponierte in dieser Zeit

  • die Sinfonien KV 318, 319, 317 und
  • einige andere Werke wie z. B. die „Krönungsmesse“.

Das Verhältnis zum Erzbischof kann man als anstrengt bezeichnen, da dieser ihm die Mitwirkung an einträglichen Konzerten in Wien untersagt hatte. Für München komponierte er als Auftragswerk die Opera seria „Idomeneo, Rè di Creta“ (KV 366). Zur Uraufführung der Oper reiste MOZART erneut 1780 nach München. Direkt im Anschluss daran wurde er vom Erzbischof nach Wien zitiert. Es kam zum Streit zwischen den beiden, der im Frühjahr zum endgültigen Bruch führte. Im Juni 1781 kündigte MOZART den Salzburger Dienst. Er ließ sich in Wien nieder und lebte in den nächsten Jahren von Konzerten an privaten und öffentlichen Wiener Akademien.

In Wien

Befreit von den Salzburger Fesseln, war es MOZART in Wien durch seine Tätigkeit als freischaffender Künstler gelungen, sich eine Existenz zu sichern. Die ersten Wiener Jahre brachten MOZART eine Fülle von Aufgaben. Er gab

  • Klavierstunden,
  • spielte in Konzerten und
  • veranstaltete eigene Akademien.

Ebenso schrieb MOZART das vom Kaiser JOSEPH II. beauftragte Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ (KV 384), dessen Uraufführung im Juli 1782 die in Wien erfolgte.

Am 4. August 1782 heiratete MOZART CONSTANZE WEBER. Sie brachte in den folgenden Jahren sechs Kinder zur Welt. Von denen vier bereits nach kurzer Zeit verstarben. Lediglich KARL THOMAS und FRANZ XAVER überlebten die Kinderzeit. CONSTANZE hatte bis zum Tode MOZARTs dessen Genie nicht erkannt, obwohl sie selbst auch musikalisch war. Vater LEOPOLD MOZART starb am 28. Mai 1787.

Bei den regulären Sonntagskonzerten lernte MOZART den Baron van SWIETEN kennen, der ihn mit den Arbeiten von

  • JOHANN SEBASTIAN BACH (1685–1750) und
  • GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685–1759)

bekannt machte. Die Begegnung mit den größten Komponisten des Barock hinterließ einen tiefen Eindruck auf MOZART und hatte großen Einfluss auf seine späteren Kompositionen. Eingehend setzte er sich mit dem gebundenen Musikstil in Form eigener kontrapunktischer Werke auseinander.

1784 trat MOZART in die Wiener Freimaurerloge „Zur Wohltätigkeit“ ein. Für die er eine Reihe von Vokalwerken mit freimaurerischemText komponierte.

Die freundschaftliche Begegnung mit JOSEPH HAYDN (1732–1809) hatte MOZART zu den 1785 erschienenen Streichquartetten angeregt. Diese widmete er seinem großen Vorbild. Dazu brachte er in Privatkonzerten zahlreiche neue Sinfonien u.a. „Haffner“ und „Linzer“(KV 425) und Kammermusik zu Gehör. Die Aufführung der Oper „Die Hochzeit des Figaro“ (KV 492) im Mai 1786, vom Kaiser trotz des kritischen Inhalts freigegeben, hatte das Wiener Publikum überfordert, so dass es sich von ihm zurückzog.

Obwohl MOZART für damalige Verhältnisse viel Geld verdiente, verschlechterte sich seine wirtschaftliche Situation aufgrund des sorglosen Umgangs mit dem Geld und durch eine zu großzügige Haushaltsführung. Zudem war seine Frau des Öfteren krank. Ein Wendepunkt trat in MOZARTs Leben ein. Die Aufführung von „Cosi fan tutte", eine auf kaiserlichen Auftrag geschriebene Oper, fand nur mäßigen Beifall. Auch durch den Tod des Kaisers bedingt, wurde das Werk bald vom Spielplan abgesetzt. MOZART reiste mit seiner Frau im Oktober 1787 zur Prager Aufführung von „Le Nozze di Figaro“ und zur Erstaufführung seiner Oper „Don Giovanni“).

Wie der „Figaro“ hatte in dieser Zeit auch nur diese für Prag geschriebene Oper einen großen Erfolg. Im selben Jahr erhielt MOZART seine Ernennung zum kaiserlichen Kammerkomponisten mit einem geringen Gehalt. Er fühlte sich gedemütigt, da die von ihm erwünschte Anstellung am Hofe mit dem italienischen Komponisten ANTONIO SALIERI (1750–1825) besetzt wurde. MOZART wurde verpflichtet, Unterhaltungsmusik für öffentliche Maskenbälle zu schreiben.

Immer öfter musste er Bettelbriefe an den Kaufmann M. PUCHBERG richten. Die Entwicklung der letzten Jahre versuchte er mit erneuten Reisen aufzuhalten. Eine Reise mit dem Fürsten LICHNOWSKY führte ihn 1789 über Dresden und Leipzig zu den Aufführungen nach Berlin zum preußischen König FRIEDRICH WILHELM II. sowie 1790 nach Frankfurt am Main zur Kaiserkrönung LEOPOLDs II. Aus Anlass der Feierlichkeiten spielte MOZART seine zwei „Krönungskonzerte“.

Mitte September 1791 kehrte er nach Wien zurück und stürzte sich sofort in die Arbeit zur Uraufführung der Oper „Die Zauberflöte“ (KV 620), die in E. SCHIKANEDERs (Sänger, Textdichter und Theaterdirektor) Theater im Freihaus auf der Wieden stattfand. Zwei Wochen später wurde die Oper durch das beeindruckte Wiener Publikum groß gefeiert. Nun gab es Hoffnung in seinem zunehmend freudlosen Leben.

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) – Gemälde von JOSEPH GRASSI (1758–1838)

WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791) – Gemälde von JOSEPH GRASSI (1758–1838)

MOZART brachte in den letzten Jahren abseits der Öffentlichkeit seine vollendetsten Werke hervor, wie zum Beispiel:

  • die „Jupiter-Sinfonie“,
  • Klavierkonzerte (KV 537, 595) und
  • das Klarinettenkonzert (KV 622),
  • zahlreiche Streichquartette sowie
  • die Serenade „Eine kleine Nachtmusik“.

Gleichzeitig hatte er die Motette „Ave verum corpus“ ausgearbeitet und mit der Niederschrift des Requiems (KV 626) begonnen, die er jedoch nicht mehr beenden konnte. Trotz der Meisterwerke der letzten Jahre

  • „La Clemenza di Tito“ und
  • „Die Zauberflöte“

reichte das Gehalt nicht aus, um den Lebensunterhalt der Familie zu bestreiten. Die Schulden wuchsen weiter an.

Wenige Wochen nach der Uraufführung der „Zauberflöte“ 1791 wurde MOZART Ende November bettlägerig. Am 5. Dezember 1791 starb MOZART mittellos und verarmt in Wien. Der große Komponist wurde in einem Massengrab auf dem St. Marxer Friedhof beerdigt, da auch seine Frau keine finanziellen Mittel für ein eigenes Begräbnis aufbringen konnte. Er wurde knapp 36 Jahre alt.

Musikstil

MOZARTs Werke umfassen alle musikalischen Stile und Gattungen seiner Zeit. Das beginnt bei einfacher Gebrauchsmusik und geht über gesellschaftliche Unterhaltungsmusik bis hin zu Werken von innerem Beziehungsreichtum bei bleibendem natürlichem Ausdruck. Seinen Musikstil fand er in der Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen europäischen Musik, besonders mit dem deutschen Hochbarock (J. S. BACH). Den neuen italienischen Stil der römischen, venezianischen und florentiner Schule übernahm er in Form der Sonate in seinen Klavierkompositionen. Das oft spielerisch Erfahrene setze er auf individuelle Weise in den Konzerten um. Besonderen Einfluss auf die Ausprägung von MOZARTs Stil hatten

  • der Londoner J. C. BACH mit seiner kantablen Melodik und seinen ausgewogenen Formen und
  • die Vertreter der Mannheimer (STAMITZ, C. CANNABICH) und
  • der Wiener Schule (G. C-WAGENSEIL, J. HAYDN)

mit ihrer Kontrastthematik und Affektdynamik. Sie spiegelt sich in den Sinfonien MOZARTs wider. Diese gehen vom dreisätzigen Ouvertürentypus der italienischen Opera buffa aus, die meist durch ein eingeschobenes Menuett auf vier Sätze erweitert und nach den Prinzipien des Sonatensatzes sowie als Einheit gestaltet wurde.
In den Konzerten brach er die vorgefundenen Schemata eines Wechsels von orchestralem und solistischem Teil.

Bei den Streichquartetten ging MOZART von dreisätzigen italienischen Mustern und HAYDNs viersätzigen Quartetten aus. In der Verbindung des galanten Stils mit kontrapunktivischer Arbeit erreichte er die dichteste Konzentration und die Gleichrangigkeit aller Instrumente.

Die Kirchenmusik umfasst die österreichische und speziell die salzburgsche Tradition (HAYDN). Hier wird die dort angelegte strenge Kontrapunktik in der Führung des Chors mit Einlagen von Arien und der Gliederungen der Nummern nach Art der neapolitanischen Schule geknüpft.

Mit Vorliebe komponierte MOZART Opern. Hier orientierte er sich an den stark schematisierten italienischen Gattungen

  • der tragischen Opera seria und
  • der heiteren Opera buffa,

um ihnen eine echte Individualität und wahren Ausdruck zu verleihen.Zum Beispiel zeichnet sich das Singspiel „Entführung aus dem Serail“ durch folgende Eigenschaften aus:

  • eine reiche, ausdeutende Orchestersprache,
  • eine präzise Personenbeschreibung,
  • eine Formgestaltung, die sich dem dramatischen Ablauf anschmiegt, und
  • ein bewundernswertes Wechselspiel zum Ende der Handlungen.

Die Oper „Die Zauberflöte“ sprengt alle Gattungen. Sie stellt eine Mischung aus

  • einem volkstümlichen,
  • von Humanität durchdrungenem Ideendrama

dar. Mit ihrer Vereinigung von heterogenen Elementen und den motivierten Bezügen auf frühere Werke bildet sie die Synthese von MOZARTs Opernschaffen.

Auswahl aus dem umfangreichen Werk MOZARTs

MOZARTs kompositorisches Schaffen umfasst mehr als 600 Werke, darunter Klavier-, Kammer-, Orchester-, Ballett- und Kirchenmusikwerke sowie Opern.

Opern

  • Die Schuldigkeit des ersten Gebots (1767, KV 35)
  • Apollo und Hyacinth (1768, KV 38)
  • Bastien und Bastienne (1768, KV 50)
  • La finta semplice (1769, KV 51)
  • Mitridate, re di Ponto (1770, KV 87)
  • Ascanio in Alba (1771, KV 111)
  • La Betulia liberata (1771, KV 118)
  • Il sogno di Scipione (1772, KV 126)
  • Lucio Silla (1772, KV 35)
  • La finta giardiniera (1775, KV 196)
  • Il re pastore (1775, KV 208)
  • Zaide (1781, KV 344), Fragment
  • Idomeneo, re di Creta (1781, KV 366)
  • Die Entführung aus dem Serail oder Belmonte und Constanze (1782, KV 384)
  • L'oca del Cairo (1783, KV 422)
  • Der Schauspieldirektor (1786, KV 486)
  • Le nozze di Figaro (1786, KV 492)
  • Il dissoluto punito ossia il Don Giovanni (1787, KV 527)
  • Così fan tutte (1790, KV 588)
  • La clemenza di Tito (1791, KV 621)
  • Die Zauberflöte (1791, KV 620)

Kirchenmusik

  • 19 Messen
  • Requiem d-Moll (1791, KV 626)
  • 4 Litaneien
  • 2 Vespern
  • Oratorium Die Schuldigkeit des ersten Gebots (1766/67, KV 35)
  • Kantaten
  • Motetten für Sopran und Orchester
  • 17 Kirchensonaten
  • Ave verum corpus (KV 618)

Orchesterwerke

  • über 50 Sinfonien, darunter:
    – Sinfonie Nr. 25 (g-moll),
    – Sinfonie Nr. 40
    – Sinfonie Nr. 41 C-Dur „Jupiter-Sinfonie“
  • 27 Klavierkonzerte
  • 5 Violinkonzerte
  • Klarinettenkonzert A-Dur
  • 4 Hornkonzerte
  • Fagottkonzert B-Dur
  • 2 Sinfonie concertante
  • 3 Flötenkonzerte
  • Kassationen
  • Divertimenti
  • Serenaden
  • Märsche und Tänze für Orchester.

Kammermusik

  • 35 Sonaten für Violine und Klavier
  • Klaviersonaten
  • Klaviertrios
  • 2 Klavierquartette
  • Klavierquintett Es-Dur (1784, KV 452)
  • Streichquartette
  • Bläserquartette
  • Quintette mit Bläsern
  • Streichduos und -trios
  • Sextett Ein musikalischer Spaß oder Dorfmusikantensextett (1787, KV 522)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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