Das Ziel des Wachstumsreglereinsatzes ist die Absicherung des Getreideertrages durch Vermeidung von Lager. Die Lagerneigung der Getreidearten nimmt in der folgenden Reihenfolge zu: Winterweizen < Triticale < Wintergerste < Winterroggen. Das optimale Stadium f�r den Einsatz von Wachstumsreglern in Winterweizen ist, wenn der Winterweizen ein bis zwei Knoten ausgebildet hat. (c) proplanta
Wachstumsregler reduzieren das Lagerrisiko von weniger standfesten Sorten und sichern die Erträge sowie die Qualität. Die Getreidearten sind unterschiedlich standfest, wobei
Winterweizen die besten und
Winterroggen die schlechtesten Werte hat.
Der Einsatz bzw. die Mittelmenge richtet sich nach Sorte, Standort,
N-Düngung, Wasserverfügbarkeit und Bestandsentwicklung sowie dem Wärmeanspruch des Mittels. In dichten, gut entwickelten Beständen empfehlen sich Mittel mit dem Wirkstoff
Trinexapac, die gleichmäßig auf Haupt- und Nebentriebe wirken. In dünnen Beständen kann ein früher, moderater Einsatz von
Chlormequat-Mitteln die Nebentriebe fördern. Beim Wachstumsreglereinsatz ist allgemein zu beachten:
- Nur bei wüchsigem Wetter
- Nicht bei Nachtfrostgefahr oder starken Temperaturschwankungen
- Bei starker Sonnenstrahlung Aufwandmenge verringern, v.a. bei Trinexapac-Produkten
- Geschwächte Bestände nicht behandeln
Vorsicht bei Tankmischungen (TM): Mischungen mit Herbiziden können Mindererträge verursachen, grundsätzlich keine Carfentrazone- oder Bifenoxhaltige Herbizide (Antarktis, Artus, Fox, u.a.) zumischen. Bei Tankmischung mit Azol-Fungiziden muss die Aufwandmenge um 25 % verringert werden. Bei TM mit Ethephonhaltigem Wachstumsreglern und Azol-Fungiziden muss die Anwendung vor dem Grannenspitzen oder Ährenschieben abgeschlossen sein (Pflanzenschäden möglich).
Vorgaben zum IPS+ in Schutzgebieten: Im Getreidebau bietet sich unter bestimmten Voraussetzungen die Wahlmaßnahme „Verzicht auf Wachstumsregler“ an. Voraussetzungen für einen Verzicht sind: Anbau einer standfesten, halm- und ährenstabilen Sorte; leichte Böden und Standorte mit einer geringen Stickstoffnachlieferung; keine organische Düngung; späte Saat und geringe Bestandesdichte; trockene Witterung; hohe Temperaturen; starke Temperaturschwankungen; starke Sonneneinstrahlung.
(Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 27.03.2024)