Ihre Grammatikfrage betrifft den
Modus des Verbs k�nnen. Die zwei von Ihnen vorgeschlagenen Varianten unterscheiden sich dahingehend, ob der Konjunktiv oder der Indikativ im Nebensatz verwendet wird:
Beispiel
Es w�re sch�n, wenn ihr dabei sein
k�nnt. (= Indikativ)
Es w�re sch�n, wenn ihr dabei sein
k�nntet. (= Konjunktiv)
Die Verwendung des Konjunktivs l�sst sich dar�ber erkl�ren, dass es sich bei dem zweiten Teilsatz um einen
Konditionalsatz handelt, der einen vorgestellten Wunschzustand ausdr�cken soll. Konditionals�tze zeichnen sich wesentlich dadurch aus, dass mit ihnen eine Bedingung angegeben wird. Die Bindung f�r das Sch�n-Sein (das erfreuliche Ereignis) w�re in Ihrem Beispiel, dass die Adressaten der �u�erung zu einem angek�ndigten Anlass erscheinen. Da der Sprecher in Ihrem Beispiel noch nicht wei�, ob die Adressaten bei dem Anlass dabei sein k�nnen, wird also nur ein
potentieller Zustand ausgedr�ckt. Dass es sich hierbei lediglich um einen m�glichen Zustand handelt, kann durch den Konjunktiv im Konditionalsatz unterstrichen werden. Der Ausdruck von
Potentialit�t ist ein typischer Funktionsbereich des Konjunktivs II, was die folgenden Beispiele aus dem Duden 9
W�rterbuch der sprachlichen Zweifelsf�lle verdeutlichen soll:
Beispiel
Wenn sie k�me, w�re ich froh.
Wenn ich Zeit h�tte, w�rde ich das erledigen.
Ohne dich w�ren sie nicht so weit.
Wenn er doch hier w�re!
Auf Basis dieser Erl�uterung w�re die folgende Variante m�glich:
Beispiel
Es w�re sch�n, wenn ihr dabei sein k�nntet.
Zudem spricht f�r die Wahl des Konjunktivs, dass dieser
h�flicher und
weniger fordernd wirkt als eine vergleichbare Variante mit Indikativ.
Es ist jedoch auch m�glich
Konditionalgef�ge im Indikativ zu formulieren. Der Satz w�rde dann lauten:
Beispiel
Es ist sch�n, wenn ihr kommt.
Mit dieser Variante nimmt der Sprecher keine Haltung dazu ein, ob er es f�r wahrscheinlich/m�glich h�lt, dass die H�rer wirklich kommen oder nicht. Er beschreibt lediglich den Zusammenhang zwischen dem Kommen der H�rer und der Freude des Sprechers.
Die sich nun stellende Frage ist, ob auch eine Kombination von Indikativ und Konjunktiv m�glich ist. Es also lauten kann:
Beispiel
Es w�re sch�n, wenn ihr kommt.
Diesbez�glich hei�t es in der Dudengrammatik, Randnummer 1775:
Beide Teils�tze [eines Konditionalgef�ges] weisen normalerweise denselben Verbmodus auf.
Nach dieser Regel w�re die obige Variante also nicht m�glich. Dennoch hei�t es im Duden 9:
Gelegentlich ‒ vor allem in der gesprochenen Sprache ‒ steht nur ein Teilsatz eines Konditionalgef�ges im Konjunktiv II, der andere dagegen im Indikativ:
Beispiel
Wenn du wirklich etwas in dieser Angelegenheit unternehmen willst, dann m�sstest du es anders planen.
Sollte das Hochwasser kommen, dann wird die Durchfahrt gesperrt.
F�r diese Kombination aus Konjunktiv II + Indikativ w�rde sprechen, dass durch die einmalige Markierung des Konjunktivs plus die Verwendung des Subjunktors
wenn, der prototypisch einen Konditionalsatz einleitet, hinreichend deutlich wird, dass es sich nur um eine m�glicherweise eintretende Bedingung handelt. Das hei�t, dass im Sprachgebrauch zwar beide von Ihnen vorgeschlagenen Varianten vorkommen, inwiefern sie jedoch standardsprachlich anerkannt sind, ist fraglich. Mit der Wahl des Konjunktivs sind Sie jedenfalls auf der sicheren Seite. Zudem k�nnte man unterschiedliche Bedeutungsnuancen herauslesen, so wirkt beispielsweise die Wahl des Indikativs vergleichsweise schroffer als die des Konjunktivs.
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