Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat laut CNN, NBC und AP den Bundesstaat Pennsylvania und damit die US-Präsidentschaftswahl gewonnen.
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Den Swing State Ohio konnte Trump für sich entscheiden, auch Florida konnte der Amtsinhaber gewinnen. Michigan und Wisconsin gehen an Biden genauso wie Nevada.
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Zu Beginn der Wahlnacht wurden erste Ergebnisse von US-weiten Nachwahlbefragungen veröffentlicht. Gefragt wurde unter anderem, welche Themen den Wählern am wichtigsten waren. Die meistgenannte Antwort war dabei mit 34 Prozent die Wirtschaft, gefolgt von Rassismus (21 Prozent) und dem Coronavirus (18 Prozent).
Trump vs. Biden – die Wahlnacht
Die ersten relevanten Ergebnisse gab es ab 1 Uhr morgens, als erste Ergebnisse aus Georgia und Florida veröffentlicht wurden.
Den ultimativen Zeitplan für die US-Wahl mit allen Details zu Umfragen und Briefwahl-Modalitäten finden Sie hier.
Mittwoch um 1 Uhr 30 schlossen die Wahllokale in North Carolina und Ohio.
Um 5 Uhr sollte sich ein klareres Bild aus den Swing States herauskristallisieren. Eigentlich. Bis US-Medien sich trauten, einen Wahlsieger zu deklarieren, sollte es Tage dauern. Erst am frühen Samstagabend (MEZ) war es so weit: Mit dem Sieg in Pennsylvania wurde Joe Biden zum Sieger erklärt.
Sonntag (MEZ): Noch immer stehen die Ergebnisse in Georgia, North Carolina, Arizona und Alaska aus. Das liegt unter anderem an den vielen Briefwahlzetteln, die in vielen Staaten noch bis zum 3. November abgeschickt werden durften. In Nevada sind beispielsweise alle Briefwahlzettel mit Poststempel 3.11. gültig, die bis zum 10. November eintreffen.
Bei den letzten Wahlen im November 2016 stand der Sieger schon in der Wahlnacht fest. In diesem Jahr aber haben wegen der Pandemie wesentlich mehr Menschen per Briefwahl abgestimmt.
Die Verantwortlichen in mehreren Bundesstaaten, darunter Pennsylvania und Arizona, hatten deshalb bereits im Vorfeld gewarnt, die Auszählung könnte mehrere Tage dauern.
Wahlbeteiligung 2020
Die Wahlbeteiligung steuert auf einen Jahrhundert-Rekord zu. Kurz vor der Wahl wurde bekannt, dass schon vor dem Wahltag rund 99 Millionen Bürger per Briefwahl oder in Person ihre Stimme abgegeben haben. Am Samstagmorgen waren 144 Millionen Stimmen ausgezählt – die endgültige Zahl wird erst nach Auszählung aller Stimmen feststehen. 2016 gingen insgesamt knapp 139 Millionen Wähler (138.846.571) zur Wahl. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,1 Prozent.
Zum Vergleich: Die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 in Deutschland betrug 76,2 Prozent. Die höchste Wahlbeteiligung verzeichnete 2016 Minnesota mit 74,2 Prozent Wahlbeteiligung. Die niedrigste gab es in Hawaii mit 43,2 Prozent. In beiden Staaten gewann Hillary Clinton.
Die Hochburgen der Demokraten und Republikaner im Überblick
In Delaware war für die Republikaner nichts zu holen, in Oklahoma hatten die Demokraten keine Chance. In Texas hingegen, traditionell ebenfalls eine Hochburg der Republikaner, schmolz der Vorsprung von Trumps Partei deutlich, letztlich ging der Bundesstaat aber an Trump.
Repräsentantenhaus und Senat
Die Präsidentenwahl überschattet in der öffentlichen Wahrnehmung fast alles. Doch es wurden auch alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie 35 der 100 Senatoren, also rund ein Drittel des Oberhauses, gewählt. Abgeordnete werden in den USA für zwei Jahre gewählt, Senatoren für sechs Jahre.
Prognosen zufolge konnten die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus mit 211:197 verteidigen. Allerdings ist eine Anhängerin der rechten Verschwörungstheorie QAnon ins Repräsentantenhaus gewählt worden. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene setzte sich im Bundesstaat Georgia Prognosen zufolge gegen ihren demokratischen Rivalen durch.
Nach viel Euphorie erlitten die Demokraten einen schweren Dämpfer beim Kampf um den Senat. Mehrere republikanische Senatoren, die als Wackelkandidaten galten, konnten ihre Sitze verteidigen. Bei den noch ausstehenden offenen Rennen haben die Republikaner gute Chancen, eine Mehrheit von 51 der 100 Mandate zu erreichen.
Ein Präsident, dessen Partei beide Kammern kontrolliert, kann viele seiner politischen Prioritäten umsetzen.