Der neue Super-Flugzeugträger USS Ford ist wieder zu Hause | FLUG REVUE

USS Ford war 239 Tage im Einsatz
Der weltgrößte Flugzeugträger ist wieder zu Hause

Mit Spannung wurde die erste globale Einsatzfahrt des modernsten Flugzeugträgers der US Navy erwartet. Nun ist die USS Gerald R. Ford wieder zurück im Heimathafen – trotz Überstunden fällt die Bilanz positiv aus.

USS Gerald Ford aus der Luft von vorne
Foto: US Navy

337 Meter lang, mehr als 100.000 Tonnen Verdrängung, 4500 Personen und bis zu 90 Fluggeräte an Bord: Die USS Gerald R. Ford ist der größte Flugzeugträger der Welt und Begründer einer neuen Typ-Klasse als Ersatz für die bewährten Nimitz-Träger. Dank vieler neuer Systeme wie beispielsweise der elektromagnetischen Katapulte und des verbesserten Nuklearantriebs kommt der Carrier mit einer um 20 Prozent kleineren Besatzung als bei seinen Vorgängern aus. Gleichzeitig kann das Schiff fast dreimal so viel elektrische Energie erzeugen. Auch die mögliche Einsatzrate der Trägermaschinen steigt. Fast 15 Jahre nach der Kiellegung und sechs Jahre nach der Indienststellung hat die schwimmende Stadt jetzt ihre Bewährungsprobe erfolgreich gemeistert: Die erste Einsatzfahrt.

Unsere Highlights
USS Gerald Ford nähert sich dem Pier
US Navy

Am 17. Januar kehrte die Ford wieder nach Norfolk zurück. Ihre erste Cruise dauerte fast zwei Monate länger als geplant.

Carrier muss in die Verlängerung

Am 2. Mai 2023 war die Ford in Norfolk, Virginia, ausgelaufen, um die USS George Bush abzulösen. Diese befindet sich voraussichtlich bis Juli 2024 in der Werft. Die CVN-78 kreuzte zunächst in der Nordsee und legte zu ihrem ersten Hafenbesuch in Oslo an. Am 15. Juni ging es über die Meerenge von Gibraltar ins Mittelmeer. Am 8. Oktober erfolgte der Befehl zur Verlegung ins östliche Mittelmeer, um eine weitere Eskalation des Nahost-Konflikts zu verhindern. Damit verlängerte sich die Cruise um 76 Tage.

Carrier Air Wing 8


An Bord bei der Premierenfahrt befand sich das Trägergeschwader CVW-8 mit drei F/A-18-E-Staffeln (VFA-37 Bulls, VFA-31 Tomcatters und VFA-87 Golden Warriors) sowie der VFA-213 Blacklions (F/A-18F) und der VAQ-142 Gray Wolves (EA-18G). Ebenfalls dabei waren die VAW-124 Bear Aces (E-2D), HSC-9 Tridents (MH-60S) und HSM-70 Spartans (MH-60R). Für die Versorgung auf dem Luftweg war das Detachment 2 der VRC-40 Rawhides mit der C-2A Greyhound zuständig.

Einsätze zur Abschreckung


Während der Einsatzfahrt absolvierten die Flugzeuge und Hubschrauber vom Träger aus 17.826 Flugstunden in 10.396 Einsätzen. Sie nahmen an verschiedenen Manövern teil, unter anderem auch Air Defender in Deutschland. Außerdem flogen sie Missionen mit den Maschinen der USS Dwight D. Eisenhower CVN-69 über dem Mittelmeer.

USS Gerald Ford Kapitän vor Schiff
US Navy

Kommandeur der USS Ford ist Captain Rick Burgess (links).

Positive Bilanz

Nach acht Monaten legte das Flaggschiff der US Navy am 17. Januar nun wieder an seinem Heimatpier in Norfolk an. Die Bilanz ihres Kommandanten fiel positiv aus: "Die Gerald R. Ford ist alles, was sich unsere Nation von ihr erhofft hat, und mehr. Ich bin so stolz auf die Besatzung, die dem technologisch fortschrittlichsten Kriegsschiff der Welt Leben eingehaucht und die Wache zur Verteidigung unserer nationalen Interessen gehalten hat", sagte Captain Rick Burgess, der Kommandant der Gerald R. Ford. "Trotz der Verlängerung waren wir das richtige Schiff zur richtigen Zeit, um dem Ruf zu folgen, und unsere Matrosen haben eine bewundernswerte Leistung erbracht."

Schwimmende Stadt

Während der 154.430 Kilometer langen Fahrt erhielt die Ford 43-mal Nachschub von Versorgern auf hoher See. Dabei wurden allein 78 Millionen Liter Kerosin übertragen. Aber auch für das Wohl der Besatzung war gesorgt: Das Küchenteam bereitete 3,1 Millionen Mahlzeiten zu, unter anderem mit 576.000 Eiern, 90.850 Litern Milch, 166 Tonnen Hühnerfleisch, 131.000 Hamburgern und laut Navy dem Lieblingslebensmittel der Crew, 79.000 Chocolate Chip Cookies. Erstmals kam auf einem Schiff der US Navy auch ein Therapiehund zum Einsatz. Die drei Jahre alte Labrador-Hündin Sage sollte helfen, den Stress der Seeleute abzubauen.

USS Gerald Ford aus der Luft
US Navy

Die USS Ford begründet die gleichnamige Typ-Klasse. Als Nächstes soll die John F. Kennedy zur Flotte stoßen.

Zweites Schiff

Im kommenden Jahr soll die CVN-78 dann Gesellschaft erhalten: Die Indienststellung des zweiten Schiffs der Ford-Klasse ist für den 31. Juli 2025 vorgesehen – rund ein Jahr später als ursprünglich geplant. Die USS John F. Kennedy CVN-79 wird dann an der Westküste der USA stationiert.

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Erscheinungsdatum 11.04.2024