Galeria und Co. schließen Filialen: Handel warnt in Deutschland vor Geisterstädten
Erstellt mit Agenturmaterial
Die Innenstädte Deutschlands stehen vor einer unsicheren Zukunft: Ein stetiger Rückgang von Geschäften wird verzeichnet, und die Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof sorgt für weitere Unruhe im Handel. Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt vor der Entstehung von Geisterstädten und fordert politische Maßnahmen. In fünf Jahren ist die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte von 372.000 auf 311.000 gesunken, und Experten erwarten im kommenden Jahr rund 5.000 zusätzliche Schließungen.
Mit der jüngsten Insolvenz des Warenhausriesen und der Ungewissheit über die Zukunft von zahlreichen Filialen wächst die Besorgnis um die Attraktivität und Vitalität der Stadtzentren. Die neuen Eigentümer der Galeria Karstadt Kaufhof planen, mindestens 70 der 92 Standorte zu übernehmen, was für einige Städte den Verlust ihrer Filiale bedeutet – mit weitreichenden Folgen für das lokale Geschäftsumfeld.
Handelsverband sieht Politik in der Pflicht: Forderung nach Innenstadtgipfel
Der Einzelhandel in deutschen Innenstädte stirbt immer mehr aus.
Die Krise der Innenstädte erfordert nach Ansicht des HDE eine engere Abstimmung und Vernetzung der verschiedenen politischen Ebenen. HDE-Präsident Alexander von Preen sieht insbesondere das Bundesbauministerium, aber auch das Wirtschafts- und Verkehrsministerium in der Verantwortung. Ein jährlich stattfindender Gipfel könnte hier für eine bessere Koordination sorgen.
Des Weiteren schlägt der Verband die Gründung einer Innenstadt-Akademie vor, um erfolgreiche Initiativen zur Belebung der Innenstädte zu verbreiten. Eine Gründungsoffensive soll zudem Leerstände als Chance nutzen und Menschen ermutigen, eigene Geschäfte zu eröffnen. Hierfür könnten Gründer einen Zuschuss für bis zu 60 Monate erhalten und Ansiedlungsmanager die Vermittlung von Nachmietern organisieren.
Die Handelsbranche trifft sich aktuell in Berlin zum Handelsimmobilienkongress, wo auch die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, zu Gast ist.
