Siemtje Möller wird verteidigungspolitische Sprecherin der SPD

Siemtje Möller wird verteidigungspolitische Sprecherin der SPD

Die 37 Jahre alte Politikerin aus Niedersachsen spricht sich für eine Bewaffnung von Drohnen aus. Sie sieht aber auch Grund für Kritik.

Siemtje Möller im Bundestag.
Siemtje Möller im Bundestag.Imago Images

Berlin-Siemtje Möller stellt sich keinen anderen Kurs vor als ihr Vorgänger, der gerade erbost hingeworfen hatte. Auch sie ist für bewaffnete Drohnen, die sie als „wesentliches Instrument zum Schutz von Soldaten“ sehe, und insofern wirkt es auf den ersten Blick durchaus überraschend, dass die Verteidigungspolitikerin Siemtje Möller aus dem friesischen Varel nun Fritz Felgentreu nachfolgen soll als sicherheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag. Aber so ist es.

Dem Ganzen geht eine plötzliche Kehrtwende der SPD-Fraktion voraus. Die Fraktion hatte sich nach einem längeren Abstimmungsprozess offenbar im Hinblick auf eine mögliche linksgrüne Koalition im kommenden Jahr entschlossen, der vom CDU-geführten Verteidigungsministerium gewünschten Bewaffnung von Drohnen für die Bundeswehr nicht zuzustimmen. Felgentreu legte daraufhin sein Amt nieder. Jetzt folgt auf Vorschlag des Seeheimer Kreises der SPD Siemtje Möller.

Siemtje Möller ist 37 Jahre alt. Baujahr 1983, wie sie dazu sagt. Sie sagt auch, sie sei „im schönen Ostfriesland geboren. Von daher kann ich selbstverständlich auch ‚Platt proten‘ oder ‚schnacken‘, wie man bei uns in Friesland sagt.“ Siemtje Möller macht einen durchaus handfesten Eindruck. Sie ist außerdem verheiratet und hat zwei kleine Kinder – beides Jungs. Sie ist seit 2017 Mitglied des Bundestages und vertritt dort den Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund.

Am Donnerstag äußerte sie aber auch Verständnis für die Kritiker der Drohnenbewaffnung unter ihren Parteikollegen: Die Sorgen und Bedenken seien nicht neu. In der Verantwortung sieht sie jedoch nicht die SPD. Das Verteidigungsministerium, findet sie, habe die Debatte nicht früh genug angestoßen.