Uwe Kockisch: Der Brunetti-Darsteller im Porträt | Liebenswert Magazin
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Uwe Kockisch: Der Brunetti-Darsteller im Porträt

16 Jahre lang verkörperte Uwe Kockisch den Commissario Brunetti in den Donna-Leon-Filmen. Wir verraten Ihnen mehr über den Schauspieler.

Uwe Kockisch alias Commissario Brunetti
Von 2003 bis 2019 war Schauspieler Uwe Kockisch als Commissario Guido Brunetti in der 'Donna Leon'-Reihe zu sehen. Foto: ARD Degeto / Nicolas Maack
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Schauspieler Uwe Kockisch (78) ist aus dem deutschen Fernsehen kaum wegzudenken. 16 Jahre lang begeisterte er in seiner Paraderolle des Commissario Guido Brunetti in den Donna-Leon-Filmen ein breites Publikum. Am 25. Dezember 2019 hatte Kockisch mit 'Donna Leon: Stille Wasser' seinen letzten Fall. Im November 2019 hatte die ARD bekanntgegeben, dass die beliebte Krimi-Reihe nach den Bestseller-Romanen von Autorin Donna Leon einvernehmlich eingestellt wird. Damit wurden die letzten drei Brunetti-Romane von ihr nicht mehr von der ARD Degeto verfilmt.

Aber auch andere Rollen wirken dem wandelbaren Schauspieler wie auf den Leib geschneidert. So verkörperte Uwe Kockisch auch den Stasigeneral Hans Kupfer in der Serie 'Weissensee' von 2010 bis 2018 mit Bravour. Vor zwei Jahren stand er für die ZDF-Serie 'Der Bergdoktor' zusammen mit Hans Sigl vor der Kamera.

Bekanntheit erlange Kockisch als Hauptkommissar Zappek

Kockisch absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch' in Berlin. Zwanzig Jahre lang war der heute 77-Jährige hauptsächlich auf der Theaterbühne zu Hause und spielte am renommierten Maxim-Gorki-Theater und an der Schaubühne Berlin. Erst 1972 wurde ihm die Filmbranche zuteil. Bekanntheit erlangte er zu Beginn zum Beispiel durch seine Hauptrolle in der ARD-Krimiserie 'Zappek'. Weitere Auftritte hatte er in verschiedenen Krimi-Reihen wie 'Tatort' oder 'Polizeiruf 110'. Insgesamt kann Uwe Kockisch auf über zwanzig Kino- und mehr als vierzig TV-Filme zurückblicken.

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Uwe Kockisch hat zwei Söhne

Über sein Privatleben ist nicht sehr viel bekannt. Der Schauspieler hat zwei Söhne und ist seit 2011 mit seiner zweiten Frau, Christine Gautier, verheiratet.

Wie er zur Schauspielerei kam, erzählte er jedoch im April 2019 der berliner-zeitung.de. In seiner Jugend hatte Uwe Kockisch nämlich den einen oder anderen Umweg nehmen müssen. Als Kind der Nachkriegszeit kann er nicht nur auf schöne Erinnerung zurückblicken. So saß er nach dem Bau der Berliner Mauer sogar für kurze Zeit im Gefängnis, nachdem er mit ein paar Freunden versucht hatte, über die Ostsee in den Westen zu gelangen und am Strand erwischt worden war. Nach seiner Entlassung begann er am Theater in Cottbus eine Stelle als Nachtpförtner und Hilfsgarderobier. Laut Kockisch habe so alles angefangen.

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Von 2003 bis 2019 spielte er Commissario Brunetti

Sicher hat der heute erfolgreiche Schauspieler zur damaligen Zeit nicht damit gerechnet, eine derart steile Karriere hinzulegen. Im Laufe der Zeit wirkte Uwe Kockisch in unzähligen Krimi-Reihen mit und doch muss ihm die Rolle des Commissario Brunetti in all den Jahren am meisten ans Herz gewachsen sein. Dies zeigt jedenfalls ein Interview zum 20. Fall. Gegenüber Das Erste äußerte sich der Schauspieler vor ein paar Jahren zur Brunetti-Reihe mit den folgenden Worten: "Wenn ich zu einem neuen 'Brunetti-Film' nach Venedig komme, sage ich mir: Endlich wieder zu Hause!".

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Kockisch kündigte 2019 seinen Umzug nach Venedig an

Gegenüber der BILD-Zeitung äußerte sich Uwe Kockisch damals, rund einen Monat nach Bekanntgabe der Absetzung und verriet, wie es für ihn und seine Frau Christine Gautier (60) weitergehen werde: "Ich habe keinen Abschiedsschmerz, weil wir, meine Frau und ich, nach Venedig ziehen wollen!" Weiter erzählte er, dass er nicht in Trauer sei, weil es eine schöne Zeit gewesen sei. "Eine Tür geht zu, eine andere geht auf."

Ob der Schauspieler und seine Frau den Umzug in die Lagunenstadt mittlerweile gemacht haben, ist leider unklar. Zuvor hatte das Paar in Madrid gelebt. Die Liebe zu Venedig, die Kockisch erst mithilfe der Rolle Guido Brunetti entwickelt hat, soll jedoch ein ausschlaggebender Punkt gewesen sein, wie er im Interview erklärte. Aus anfänglicher Abneigung sind später "Respekt und Zuneigung" entstanden. Heute weiß er: "Venedig ist Geschichte in Stein. Die Stadt mahnt uns, verantwortungsvoll mit unserer Kultur umzugehen."

Ehrenpreis für Uwe Kockisch

Im Corona-Jahr 2020 wurde Uwe Kockisch mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Auch wenn die Gala aufgrund der Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden konnte, erhielt Kockisch den undotierten Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten.