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Medien: Uns trennt das Leben
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Medien - Uns trennt das Leben
dpa / Sven Hoppe Julia Koschitz spielt die Kinderpsychologin Nora.

Wenn ein junger Regisseur und Drehbuchautor seinen ersten 90-Minuten-Film dreht, dann kann er sich die Besetzung meist nicht aussuchen – schon gar keine hochkarätige. Für Alexander Dierbach, gerade mal 32 Jahre alt, war das anders.

Sein Langfilmdebüt „Uns trennt das Leben“ wartet mit einem Ensemble auf, um das ihn sicher auch arrivierte Kollegen beneiden dürften: Jasmin Schwiers, Anneke Kim Sarnau, Julia Koschitz stehen im Mittelpunkt des Dramas, Tim Bergmann, Dominik Raacke und Johannes Silberschneider sind in kleineren Rollen zu sehen. „Solch eine auf den Punkt stimmende Besetzung erleichtert natürlich die Arbeit enorm. Und keiner ließ mich hochnäsig spüren, dass ich ja sozusagen noch ein Anfänger war“, sagte Dierbach im dpa-Interview.

„Uns trennt das Leben“, nach der Premiere bei Arte nun beim großen Schwestersender ARD (20.15 Uhr) zu sehen, erzählt von einem mysteriösen Totschlag: Ein kleiner Junge wirft ohne erkennbares Motiv nach einem Mädchen mit einem Stein und tötet es. Dierbach: „Mich hat immer die Frage beschäftigt, wie ein Kind zum Gewalttäter werden kann, und diese einfache Überlegung war eigentlich schon Ausgangspunkt meines gesamten Films. Da gab es keinen realen Fall, den ich nachgestellt hätte.“



In der Folge löst sich seine Story aber immer weiter von der eigentlichen Tat. Es geht vor allem um die drei Frauen, die darin verwickelt sind und deren Wege sich überschneiden: um die ratlose Mutter des Jungen (Anneke Kim Sarnau), um die völlig verzweifelte Mutter des Mädchens (Jasmin Schwiers) und schließlich um die von Julia Koschitz gespielte Kinderpsychologin Nora, die aufdecken soll, was eigentlich in diesem Jungen vorgegangen ist.

„Sie ist für mich die Bezugsperson vom Zuschauer her und führt gleichsam durch die Handlung“, sagte Dierbach. Eine besondere Farbe gibt ihrem Charakter, dass sie selbst schwanger ist und sich nun der Überlegung stellen muss: Kann man Kinder bekommen, wenn am Ende so was dabei herauskommt?


Eine eigentlich undankbare Rolle ohne große Szenen und Ausbrüche, doch Koschitz selbst sieht das anders: „Ich durfte mit minimalen Mitteln diesen leisen, vielschichtigen Charakter transparent machen.“ Sie kannte weder Regisseur noch Schauspielkollegin, sondern habe spontan nach der Lektüre des Drehbuches entschieden: „Diese Rolle spiele ich.“ Psychologin hätte sie selber allerdings nie werden können, denn „ich habe großen Respekt vor der Verantwortung dieses Berufs und hätte Probleme, derart weitreichende Entscheidungen zu treffen“.

Auch ihre Psychologin scheut am Ende die Entscheidung, denn sie weiß eigentlich zu wenig über ihren kleinen Patienten. Nur, dass er sich von einem Clown verfolgt sieht, der immer wieder, für alle anderen unsichtbar, auftaucht und ihn zu verfolgen scheint: eine Projektion des Vaters, von dem die Mutter erzählt, er sei nach Australien ausgewandert und dort Clown geworden?

David, der achtjährige Junge, wird von dem achtjährigen Jannik Brengel dargestellt. Dierbach war schon einmal sein Coach bei einem anderen Film gewesen. Hier musste nun das Kind Angst, Trauer, tiefe Verstörung ausdrücken – und Dierbach staunt noch immer: „Ich hätte sofort eingegriffen, wenn ich gespürt hätte, dass all diese Zustände dem Jungen über die Rolle hinaus zu tief unter die Haut gingen. Aber ich stand immer wieder vor dem Phänomen: Jannik spielte seine Rolle mit aller Intensität, stürmte dann hinaus, spielte Fußball und war das vergnügteste Kind der Welt.“
dpa
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