So is(s)t Deutschland: 16 Bundesländer, 16 Lieblingsrezepte
Hier kommen sie, die beliebtesten Gerichte der Bundesländer. Von Zwiebelrostbraten, über Sauerbraten bis zum Döner. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Essen verbindet. Es ist ein Spiegel der Kultur, Geschichte und natürlich auch der regionalen Vorlieben. Wenn man in Deutschland von Nord nach Süd oder von Ost nach West reist, spürt man das ganz besonders. Man könnte fast meinen, jedes Bundesland hätte sein eigenes Nationalgericht. Ein Blick auf die 16 Lieblingsessen der 16 Bundesländer verrät mehr über die verschiedenen Geschmäcker. Hier kommt für jeden was Leckeres auf den Teller!
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1. Baden-Württemberg: Schwäbischer Zwiebelrostbraten
Im Schwabenländle isst man besonders gern Zwiebelrostbraten. Dieses perfekte Sonntagsessen besticht durch saftiges Fleisch und wird in der schwäbischen Version traditionell mit Spätzle serviert. Die schwäbische Küche ist eine einfache und rudimentäre, aber immer geschmackvolle Küche. Hier gibt es übrigens noch 12 schwäbische Gerichte, nach denen man niemals mehr etwas anderes essen will. Und hier geht es zum Originalrezept für den saftigen Zwiebelrostbraten.
2. Bayern: Schweinsbraten mit Biersauce und Brezenknödeln
Eine bayerische Redewendung sagt: „Es gibt nix Feiners, wia a Schweiners“. Damit ist vor allem ihr geliebter Schweinebraten gemeint. Die Schweineschwarte wird zunächst ordentlich mit Salz und Kümmel eingerieben. Die rautenförmigen Einschnitte sollten nicht zu tief ins Fleisch gehen. Am besten lässt man sich das Fleisch schon beim Metzger entsprechend vorbereiten. Für die Biersauce wird auf jeden Fall dunkles Bier verwendet. Das macht sich übrigens auch gut als Getränk zum Essen, falls etwas übrig bleibt. Hier gibt es zusätzlich noch 13 Gerichte aus Bayern, die man ein Mal im Leben probieren muss und für vegetarische Knödelfans deftige Spinatknödeln in Käsesauce.
3. Berlin: Döner Kebab
Alle sieben Sekunden isst jemand in Deutschland einen Döner. Mit über 1000 Dönerbuden ist Berlin die Hauptstadt der Döner. Wo genau der Döner erfunden wurde, bleibt aber weiterhin ein Mythos. Die wohl bekannteste Geschichte zur Entstehung dieses Meisterstreichs besagt, dass der Döner von Kadir Nurman 1972 in Berlin erfunden wurde. Übrigens steht auch nicht ganz fest, wo jetzt die Currywurst erfunden wurde. Das Einfach Tasty Team hat sich durch Berliner Currywurstbuden getestet und die beste Currywurst gekürt.
4. Brandenburg: Soljanka nach DDR-Rezept
Im Osten von Deutschland liebt man die süß-scharfe Suppe, dessen Ursprung in Russland liegt. Soljanka ist als klassisches Eintopfgericht der DDR in drei verschiedenen Versionen bekannt – mit Pilzen, Fisch oder ganz typisch mit Wurst und Fleisch.
5. Bremen: Kürbisbrot
Das Kürbisbrot aus Bremen ist sowohl süß als auch herzhaft und spiegelt die Vielseitigkeit der Bremer Küche wider. Das goldgelbe Gebäck ist vor allem im Herbst ein beliebtes saisonales Gericht.
6. Hamburg: Labskaus mit Spiegelei
Beim Labskaus wird ordentlich was durch den Wolf gedreht. Dieses Gericht hat Seefahrerwurzeln. Es wurde aus haltbaren Zutaten wie gepökeltem Rindfleisch, eingelegter Roter Bete, Zwiebeln und Kartoffeln gemacht und war somit ideal für lange Reisen auf See. Wenn die Bordküche es zuließ, kamen noch Matjes und Spiegelei dazu. Heute gilt es als Hamburger Spezialität und ist eines von 20 norddeutschen Gerichten, die man ein Mal im Leben probiert haben muss.
7. Hessen: Frankfurter Grüne Soße mit Salzkartoffeln
Grie Soß, im lokalen Dialekt, wird kalt angerührt und erhält traditionell ihre Farbe durch sieben verschiedene Kräuter. Dazu werden gekochte oder gebratene Kartoffeln und hartgekochte Eier serviert. Frankfurt, die Landeshauptstadt Hessens, hat noch weitere Gerichte zu bieten, die man unbedingt mal probieren sollte.
8. Mecklenburg-Vorpommern: Selterskuchen
Im Plattdeutschen sagt man „Äten und Drinken höllt Lief un Seel tausamen“, was so viel bedeutet wie Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Selterskuchen, eine Spezialität aus Mecklenburg-Vorpommern, spiegelt dieses Motto perfekt wider. Was den Kuchen besonders macht, ist die Verwendung von Mineralwasser in dem Teig. Dieses sorgt nicht nur für die nötige Feuchtigkeit, sondern verleiht dem Kuchen auch eine besondere Lockerheit. Es handelt sich meist um einen Rührkuchen, der mit unterschiedlichen Zutaten wie Nüssen, Obst oder Schokolade verfeinert werden kann.
9. Niedersachsen: Spargel mit Buttersauce und Pellkartoffeln
Spargel ist in Niedersachsen ein Frühlingshighlight. Die Buttersauce und Pellkartoffeln sind klassische Begleiter, die den Geschmack des Spargels nicht überdecken. Alles, was man über Spargel wissen muss und noch mehr, findet man bei Einfach Tasty. Spargel aus dem Backofen? Diese Zubereitungsart ist bedeutend einfacher und das edle Stangengemüse wird umso aromatischer.
10. Nordrhein-Westfalen: Rheinischer Sauerbraten
Unter den 22 Gerichte aus dem Rheinland, die jeder ein Mal im Leben probiert haben muss, ist natürlich auch der Sauerbraten zu finden. Einigen Quellen zufolge wurde der rheinische Sauerbraten ursprünglich mit Pferdefleisch zubereitet. Das eher zähe Fleisch marinierte dann mehrere Tage, bis zu einer Woche, in einer Beizmischung aus Essig oder Wein, Wasser und Gewürzen wie Lorbeer und Wacholder. Die Säure machte das Fleisch zart, während die Gewürze das Aroma gaben. Die Zubereitung des rheinischen Sauerbratens blieb die gleiche, nur beim enthaltenen Fleisch handelt es sich heute meistens um Rindfleisch.
11. Rheinland-Pfalz: Rheinischer Döppekooche
Der Name „Döppekooche“ kommt aus dem Rheinland und ist im lokalen Dialekt verwurzelt. „Döppe“ ist die mundartliche Bezeichnung für einen Topf oder Bräter. „Kooche“ ist das Wort für Kuchen. Somit ist der Döppekooche im Grunde ein „Topfkuchen“. Es handelt sich um einen deftigen, im Ofen gebackenen Kartoffelkuchen, der oft mit Zutaten wie Speck, Wurst und Zwiebeln verfeinert wird. Die Low Carb-Version davon ist wahrscheinlich der herzhafte Zucchinikuchen Scarpaccia aus der Toskana.
12. Saarland: Dibbelabbes
Dibbelabbes ist, ähnlich wie der rheinische Döppekooche, ein deftiges Kartoffelgericht, was meist mit Apfelkompott serviert wird. Der Name setzt sich aus den saarländischen Worten „Dibbe“ für Topf und „Labbes“ für einen Lappen oder großen Laib zusammen. Auch wenn die Grundzutaten ähnlich sind, gibt es doch wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Gerichten in der Zubereitung: Während Döppekooche traditionell im Backofen gebacken wird, wird Dibbelabbes typischerweise in einer gusseisernen Pfanne auf dem Herd oder im Ofen zubereitet. Hier wird der Teig oft stärker gerührt, was ihm eine eher breiartige Konsistenz verleiht. Die Pfannenzubereitung und das ständige Rühren geben dem Dibbelabbes seine besondere Textur und machen es zu einer saarländischen Spezialität. „Dat muss schmecken, wie‘s de Oma g‘macht hat“, denn dieses Gericht ist tief in der regionalen Kultur verwurzelt.
13. Sachsen: Plinse
Im Osten Deutschlands ist eine Plinse bekannt als ein kreisförmiger, beidseitig gebräunter Pfannkuchen, der aus einer Mischung von Eiern, Mehl, Milch und Salz zubereitet wird. Je nach Region wird er auch Blinsen oder Plinz genannt und hat sorbische Wurzeln. Plinsen können sowohl süß mit Zucker, Marmelade oder Quark serviert werden, als auch herzhaft mit Schmand oder sogar Fleischfüllungen. Sie sind in Ostdeutschland und insbesondere in Gebieten mit sorbischer Bevölkerung besonders verbreitet und gelten dort als traditionelle Spezialität.
14. Sachsen-Anhalt: Eier in Senfsauce mit Salzkartoffeln
Eier in Senfsauce mit Salzkartoffeln ist ein klassisches Gericht aus Sachsen-Anhalt und ein Paradebeispiel für die bodenständige, deutsche Küche. In diesem Gericht werden hartgekochte Eier in einer reichhaltigen, oft hausgemachten Senfsauce serviert. Die Sauce besteht in der Regel aus einer Mehlschwitze, Senf und manchmal einem Schuss Sahne für die Cremigkeit. Die Salzkartoffeln, die als Beilage dienen, runden das Gericht ab und saugen die Senfsauce schön auf.
15. Schleswig-Holstein: Rübenmus mit Kasseler und Kochwurst
Rübenmus mit Kasseler und Kochwurst ist ein traditionelles Gericht aus Schleswig-Holstein und ist insbesondere im Winter sehr beliebt. Das Herzstück dieses Gerichts ist das Rübenmus, das frisch zubereitet wird. Es ist eine Mischung aus verschiedenen Rübensorten wie Steckrüben, Möhren und manchmal auch Kartoffeln. Diese werden grob zerkleinert und dann über Stunden zu einem Brei gekocht. Gewürzt wird meist mit Pfeffer, Salz und gelegentlich auch mit Nelken oder Lorbeerblättern.
Das Kasseler – ein gepökeltes und leicht geräuchertes Stück Schweinefleisch – und die Kochwurst werden separat zubereitet, aber oft direkt im Rübenmus mitgegat, sodamit sich die Aromen schön vermischen können. „Wat de Bur nich kennt, dat frett he nich“, sagt man im Norden, aber bei diesem Gericht dürfte auch ein skeptischer Esser überzeugt werden.
16. Thüringen: Thüringer Klöße mit Rouladen
Thüringer Klöße mit Rouladen sind ein traditionelles Gericht aus Thüringen, das vor allem an Feiertagen oder zu besonderen Anlässen aufgetischt wird. Die Klöße werden in der Regel aus rohen und gekochten Kartoffeln hergestellt. Diese werden gerieben, ausgewrungen und dann mit Kartoffelstärke und eventuell etwas Grieß zu einem Teig verarbeitet. In die Mitte jedes Kloßes wird oft ein Stück Weißbrot oder eine Brotfüllung gegeben, bevor sie in siedendem Wasser gekocht werden.
Die Rouladen bestehen aus dünnem Rindfleisch, das mit Senf bestrichen und mit Zwiebeln, Speck und manchmal auch Gurken belegt wird. Dann werden die Fleischstücke zu einer Rolle aufgewickelt. Die Rouladen werden angebraten und dann in einer Sauce aus Brühe, Rotwein oder Bier und Gewürzen geschmort, bis sie zart sind.
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Eva Lipka sorgfältig überprüft.