Trio im Test: Kompaktes Kartenspiel gewinnt französischen Spielepreis
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Trio im Test: Kompaktes Kartenspiel gewinnt französischen Spielepreis

Trio Verpackung Schachtel Skelett Zahlen Cover
Trio erscheint über Asmodee und kostet 13-15€. © Asmodee

Als Gewinner des As d’Or sorgte das kleine Kartenspiel Trio auch hierzulande für reges Interesse. Wir haben Trio für euch probegespielt.

Schon seit 1979, also seit mehr als 45 Jahren, wird die Auszeichnung „Spiel des Jahres“ von einer kompetenten Jury vergeben. Mit dem Award soll es den Kunden leichter gemacht werden, sich im Brettspiel-Handel zu orientieren und ihnen den ein oder anderen Tipp mit an die Hand zu geben. Bei unseren Nachbarn aus Frankreich gibt es mit dem As d’Or das passende Gegenstück dazu. Ganz groß bei der Verleihung auftrumpfen konnte in diesem Jahr das kleine Kartenspiel Trio von Cocktail Games, das den prestigeträchtigen Award für sich beanspruchen konnte. Grund genug, sich das zunächst unscheinbar wirkende Kartenspiel einmal im Detail anzusehen. Was ist also dran am Hype um Trio?

Trio gewinnt mit nur 36 Karten den As d’Or

Ein Blick auf das Spielmaterial lässt noch nicht wirklich erahnen, welche Qualitäten in Trio stecken. Das Spiel besteht aus gerade einmal 36 Spielkarten. Es gibt Zahlen zwischen eins und zwölf, jede Karte taucht genau dreimal im gesamten Stapel auf. Fertig! Das war’s tatsächlich schon. Eure Aufgabe wird es sein, die namensgebenden Trios zu sammeln, also alle drei Karten einer Ziffer zu besitzen. Klingt erstmal sehr simpel, gestaltet sich in der Praxis aber als ziemlich tricky.

Trio Acht Karten Sonne Kaktus
Drei Achter ergeben ein Trio, ihr seid dem Sieg einen Schritt nähergekommen. © Asmodee

Bevor es losgeht wird jeder mit ein paar Handkarten ausgestattet. Die Karten werden auf der Hand numerisch aufsteigend von links nach rechts angeordnet. Das restliche Material landet zunächst verdeckt in der Tischmitte. Dann kann es auch schon losgehen. Seid ihr am Zug, dürft ihr Karten aus der verdeckten allgemeinen Auslage ziehen oder euch aber von den Händen der Mitspieler und natürlich den eigenen Karten bedienen.

Name des SpielsTrio
Spielerzahl3-6 Personen
Altersempfehlungab 7 Jahren
Spieldauer15 Minuten
AutorKaya Miyano
VerlagCocktail Games/Asmodee
Preis13-15€

Kartensammeln in Trio

Es funktioniert ganz einfach. Ihr wählt eine Karte und legt sie offen vor euch ab. Dann entscheidet ihr euch für eine weitere Karte. Haben beide Karten die gleiche Zahl? Dann dürft ihr nachlegen und noch eine Karte ziehen. Drei gleiche Karten? Herzlichen Glückwunsch, dann habt ihr das erste Trio komplettiert und der nächste Spieler darf sein Glück versuchen. Sobald jedoch eine Karte mit einer Zahl aufgedeckt wird, die nicht zur ersten Karte passt, ist euer Versuch gescheitert. Alle Karten wandern zurück auf die Hand des vorherigen Besitzers. Karten aus der Auslage werden wieder auf die verdeckte Seite gedreht.

Trio Sieben gold Karten
Wer das 7er-Trio gesammelt hat, gewinnt die Partie sofort. © Asmodee

Da ihr die Handkarten der Mitspieler nicht seht und die Auslage in der Mitte ebenfalls verdeckt ist, stochert ihr zu Beginn der Partie noch ziemlich im Dunkeln herum. Ein paar Anhaltspunkte gibt es aber natürlich schon. Schließlich muss jeder die eigenen Handkarten in einer vorgegebenen Reihenfolge auf der Hand verwalten. Womit wir aber auch schon gleich bei der nächsten großen Herausforderung von Trio wären.

Trio mit dem Memory-Effekt

Während ihr euch aus der allgemeinen Auslage in der Tischmitte frei bedienen dürft, unterliegt das Ziehen von Handkarten einer gehörigen Einschränkung. Sämtliche Handkarten, egal ob von der eigenen oder einer anderen Hand, dürfen nur von links oder recht gewählt werden. Somit habt ihr nur Zugriff auf die niedrigsten und höchsten Karten eines Spielers. Am Anfang einer Partie sind somit die mittleren Zahlen-Trios kaum zu bekommen. Später wird sich dies allerdings ändern, wenn die ersten Trios bereits gesammelt und damit aus dem Spiel genommen wurden. Wer zuerst drei Trios gesammelt hat, gewinnt die Partie.

Trio Karten Material Zahlen
Insgesamt besteht Trio aus nur 36 Spielkarten. © Asmodee

Eine Sonderrolle nimmt dabei allerdings das 7er-Trio ein. Da sich die Ziffer ziemlich in der Mitte der Zahlenfolge befindet, ist es zwar nicht einfach zu ergattern, führt euch dafür jedoch schneller zum Sieg. 7er-Trio komplettiert, Spiel gewonnen! Selbst wenn die anderen scheinbar uneinholbar enteilt sind, lässt sich auf diese Weise das Spiel doch noch einmal drehen.

Mild oder pikant – Welche Trio-Variante wählt ihr?

Das Regelwerk bietet noch eine kleine Alternativ-Variante an, den Pikant-Modus. In diesem werden die Trios auf andere Weise zusammengestellt. Jetzt sind nicht mehr die gleichen Zahlen miteinander verbunden, sondern unterschiedliche Zahlenwerte. Um eine Zweier-Karte zu einem Trio zu komplettieren, müsst ihr beispielsweise jetzt noch eine Fünf und eine Neun sammeln. Lediglich die Regeln um das 7er-Trio bleibt bestehen.

Trio pikant Karten Zahlen
Trio kann alternativ in einer pikanten Variante gespielt werden. © Asmodee

Ebenfalls möglich ist eine leicht abgewandelte Team-Variante, die sich aber nur mit exakt vier oder sechs Personen spielen lässt. Trio ist für drei bis sechs Personen ab sieben Jahren geeignet. Für eine Partie müsst ihr etwa eine Viertelstunde Spieldauer einplanen. Ihr findet das Spiel ab sofort zum Preis von etwa 13-15€ im Handel.

Fazit: Einfache Regeln, sehr viel Spiel! Mit dieser einfachen Formel kassiert Trio diese ingame-Testwertung.

Wertungsgrafik Trio
Trio ist leicht zu erlernen, hat spielerisch aber viel zu bieten und verdient sich damit diese ingame-Testwertung. © ingame.de

Um Trio zu erklären braucht es nur rund eine Minute. Trotzdem ist in der ersten Partie die Verunsicherung spürbar. „Was soll ich jetzt machen? OK, erstmal eine Karte in der Mitte rumdrehen.“ Wenn jetzt eine der mittleren Zahlenwerte zum Vorschein kommt, hat man im Grunde den ersten Zug schon fast verschenkt. Die passenden Karten dazu haben sich vermutlich irgendwo in der Mitte der Kartenhände versteckt und sind somit vorläufig unerreichbar. Aber immerhin, die ersten Informationen wurden gewonnen. Läuft es gut, könnt ihr im weiteren Spielverlauf auf dieses Wissen zurückgreifen und die Zahl zum passenden Zeitpunkt zielgenau aus der Auslage herauspicken. In Trio sind eure Memory-Fähigkeiten gefordert. Wer sich gut einprägt, wer welche Karte auf der Hand hält, ist stark im Vorteil. „Die Vier haben wir doch eben schon einmal gesehen? Aber wo lag sie noch gleich…“ Gedankengänge wie diese sind bei Trio an der Tagesordnung. Ein besonderes Highlight ist die 7er-Regel. Durch das Sammeln des 7er-Trios lässt sich die Partie aus dem Stand heraus gewinnen. Da die Siebener natürlich so ziemlich am schwersten zu erreichen sind, gelingt die Vervollständigung des Trios in der Regel erst zu einem späten Zeitpunkt im Spiel. Möglicherweise stehen die Mitspieler dem Sieg schon ganz nah und benötigen für den Triumph nur noch einen Zug… und dann schwupps… knallt ihr die drei güldenen 7er auf den Tisch und gewinnt das Ding. Richtig geil! Da kann man schon gut verstehen, warum die französische Jury das Spiel mit dem As d’Or belohnt hat.

ProCon
+ schnell erklärt- langweiliges Artwork
+ funktioniert super in größeren Runden
+ knackig kurze Spieldauer
+ fordert Konzentration

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