Totengebet
Fünfte Verfilmung nach Elisabeth Herrmann um den Anwalt Vernau (Jan Josef Liefers).
Krimi
„Kein Stoßgebet nötig – dank Liefers läuft’s“
In die Berliner Kanzlei von Joachim Vernau (Liefers) platzt die schöne Rachel (Mercedes Müller). Sie präsentiert Vernau ein Foto, das ihn in jungen Jahren mit Rachels Mutter Rebecca und den Kommilitonen Mike, Daniel und Rudi zeigt. Die Freunde studierten zusammen in Boston, und Rachel will wissen, ob einer von ihnen ihr leiblicher Vater ist. Vernau verweist die junge Frau an Rudi. Doch kurz darauf finden er und Geschäftspartnerin Marie-Luise Hoffmann (Stefanie Stappenbeck) den Ex-Kommilitonen erschlagen in seinem Antiquariat, und die mordverdächtige Rachel hat sich nach New York abgesetzt. Vernau düst hinterher, weil er nicht glaubt, dass Rachel die Täterin ist. Seine Recherchen in den USA führen in die Vergangenheit – und in tödliche Gefahr… Ein Juraprofessor hält in Boston Vorlesungen auf Deutsch, in der New Yorker Jazz-Bar und an der Imbissbude wird auf Deutsch bestellt. Diese dramaturgische Unsitte geht auf Kosten der Glaubwürdigkeit, ebenso wie einige Storyelemente. Und der teils wehmütige Jazz-Soundtrack will nicht recht zur ruppigen Krimihandlung passen. Einen Totengesang muss man deshalb auf die Reihe nicht gleich anstimmen. Liefers hält auch diese Elisabeth-Herrmann-Verfilmung, deren Geschichte wieder in der Vergangenheit wurzelt, und die von Josef Rusnak auf zwei verwobenen Zeitebenen erzählt ist, mit Charisma zusammen.