Seit Wochen werden gegen Til Schweiger, 59, schwere Vorwürfe erhoben. Jetzt hat auch "Tatort"-Star Jasna Fritzi Bauer, 34, darüber gesprochen, welche Missstände an deutschen Filmsets herrschen und was sich ändern müsse.
Jasna Fritzi Bauer: "Es muss sich noch sehr viel verändern"
Im Interview mit dem Portal "watson" bei der Nachhaltigkeitsveranstaltung "Green Actors Lounge" in Berlin sagte die Schauspielerin, die seit zwei Jahren als Kommissarin im Bremer "Tatort" zu sehen ist: "Es muss sich in unserer Branche noch sehr viel verändern, wie auch in vielen anderen Bereichen. Es gibt noch viele Missstände, die hoffentlich nach und nach aufgearbeitet werden."
Die Vorwürfe des "Tatort"-Stars: Überstunden, Unfälle, wenig Geld
Diese Probleme würden besonders in Hinblick auf den Arbeitsschutz und das Arbeitsrecht sichtbar: "Wir haben keine Gewerkschaft, die Arbeitszeiten werden wirklich wahnsinnig oft überzogen", so die TV-Kommissarin. Das habe auch ihre Kollegin Nora Tschirner, 41, gesagt: "Die Qualität leidet unter der Quantität." Die Produktionsmitarbeiter müssten Überstunden machen, dadurch würden sie müde, es passierten Unfälle. "Es fehlt Geld, um mehr Produktionszeit zu haben. Wir sollen aber schneller produzieren, damit wir schneller fertig werden", erzählt Bauer.
"Das ist natürlich auch nicht cool"
Die Schauspielerin sagt, dass es diese Diskussion unter den Betroffenen schon länger gebe. "Dass das jetzt durch so eine schreckliche Geschichte hochgetragen wird, ist natürlich auch nicht cool", gibt sie zu. Tschirner hatte vor Kurzem die Missstände an Filmsets öffentlich angeprangert. "Viele Leute arbeiten schon daran und versuchen, Dinge zu verändern – vor allem kleinere oder neue Filmproduktionen", glaubt Jasna Fritzi Bauer. Dennoch dürfte es ihrer Meinung nach noch Jahre dauern, bis sich sichtbar etwas ändern werde.
Verwendete Quelle: watson.de
