Nach Beschlagnahme durch Bundespolizei: Tierschutzverein Tegernseer Tal nimmt Schäferhunde in Obhut
Zu einem nächtlichen Einsatz wurde der Tierschutzverein Tegernseer Tal kürzlich gerufen: Die Bundespolizei hatte bei Kiefersfelden vier Schäferhunde beschlagnahmt. Der Verein nahm sie in Obhut.
Rottach-Egern/Kiefersfelden – Beamte der Bundespolizei Rosenheim hatten auf der Autobahn bei Kiefersfelden einen Hundetransport gestoppt und vier Schäferhunde ohne gültige Papiere beschlagnahmt. Johanna Ecker-Schotte, Vorsitzende des Tierschutzvereins, und ihr Kollege holten die geschwächten Hunde vor Ort ab und brachten sie umgehend ins Rottacher Tierheim. Das weitere Schicksal der Tiere ist ungewiss.
Fahrer konnte für die vier Hunde keine gültigen Papiere vorlegen
Der Anruf holte Ecker-Schotte im wahrsten Sinne gegen 1 Uhr morgens aus dem Bett. Drei noch junge Schäferhunde – zwei Weibchen und ein Rüde – sowie eine etwa sechsjährige Hündin waren im Rahmen einer Polizeikontrolle aus einem Hundeanhänger befreit worden. Das zugehörige Fahrzeug hatte ein italienisches Kennzeichen. Weil der Fahrer für die Tiere keine gültigen Papiere vorlegen konnte, durfte er seine Reise mit den Hunden nicht fortsetzen.
Hunde wurden um 4.45 Uhr der neuen Leiterin des Tierheims übergeben
Ecker-Schotten ist sich sicher: „Die Hunde sollten allein aus Gründen der Vermehrung nach Deutschland verbracht werden.“ Dieses Schicksal ist zunächst abgewendet: Der Tierschutzverein übernahm die Schäferhunde noch an der Kontrollstation in Kiefersfelden und brachte sie ins Tierheim in den Weissachauen, wo die neue Leiterin Isabel Seitz die Tiere gegen 4.45 Uhr in Empfang nahm und die tierärztliche Versorgung einleitete. Mittlerweile, so berichtet Ecker-Schotte, können sich die vier „sichtlich strapazierten“ Schäferhunde auf der Quarantäne-Station des Tierheims erholen.
Tierschützerin empört: „Züchtung um jeden Preis und auf Kosten der Tiere“
Wie es mit den Hunden weitergeht, steht noch nicht fest und hängt auch davon ab, ob der Besitzer noch gültige Papiere nachreichen kann. Ecker-Schotte verurteilt das Gebaren in jedem Fall auf das Schärfste: „Züchtung um jeden Preis und auf Kosten der Tiere ist das tägliche Geschäft dieser skrupellosen Händler“, sagte sie.
gab