Nürnberg ist die Hauptstadt Mittelfrankens und Zentrum vieler bedeutender Ereignisse. Die Stadt hat seinen Besuchern wie Bewohnern vieles zu bieten. Ein Überblick zu Kultur, Freizeitaktivitäten und Sport.
Nürnberg – Klar, Nürnberg kennt man vor allem dank seines berühmten Sohns, Maler Albrecht Dürer, des weltberühmten Christkindlesmarkts und der Nürnberger Bratwürste. Lange stand die Stadt im Schatten der großen Schwester, der Landeshauptstadt München, in den 90er Jahren wurde die fränkische Metropole gar zur „langweiligsten Großstadt Deutschlands“ gewählt - mittlerweile hat sie sich aber zum lebendigen Universitäts- und wichtigen Wirtschaftsstandort gemausert.
Name der Stadt: | Nürnberg |
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Fläche: | 186,5 km² |
Bevölkerung: | 541.133 (Stand: 2023) |
Höhe: | 302 m |
In der Metropolregion Nürnberg leben mehr als siebenmal so viele Menschen wie in der Stadt
Mit seinen gut 500.000 Einwohnern ist Nürnberg die zweitgrößte Stadt Bayerns - und wächst stetig. Im gesamten Ballungsraum, zu dem auch die Nachbarstädte Fürth, Erlangen und Schwabach gehören, leben über 1,3 Millionen Menschen, in der sogenannten Metropolregion Nürnberg sogar 3,6 Millionen (Stand: 2023).
Nürnberg als wichtige Universitäts- und Messestadt
Mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm ist die fränkische Stadt wichtiger Bildungsstandort der Region. 2025 ist die Eröffnung der Technischen Universität Nürnberg geplant. Im Nordosten betreibt das Fraunhofer-Institut eine Forschungseinrichtung für Integrierte Schaltungen (IIS), eine weltweit führende anwendungsorientierte Forschungseinrichtung für mikroelektronische und informationstechnische Systemlösungen und Dienstleistungen. Außerdem hat auch die Bundesagentur für Arbeit ihren Sitz in Nürnberg.
Als bedeutende Messestadt beherbergt Nürnberg auf seinem Messegelände internationale Veranstaltungen, darunter die BioFach, die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, die jährlich im Frühjahr stattfindet sowie die weltweit größte Spielwarenmesse zum Ende des Januars. Im Herbst ist dort auch die Consumenta anzutreffen, eine Publikumsmesse für Lifestyle, Wellness, Events, Bauen und Wohnen.
Der Albrecht-Dürer-Flughafen und Hauptbahnhof Nürnberg als Dreh- und Angelpunkt
Gut angebunden ist die fränkische Metropole mit dem Albrecht-Dürer-Flughafen im Norden der Stadt. Vor der Corona-Pandemie und dem globalen Einsturz der Reisebranche wurden am Nürnberger Flughafen jährlich deutlich mehr als vier Millionen Passagiere verzeichnet. Mittlerweile hat sich auch der Albrecht-Dürer-Flughafen von diesem Tiefschlag erholt: Für 2023 vermeldete der Flughafen ein jährliches Passagieraufkommen von mehr 3,9 Millionen Menschen. Damit hat er stärker als andere Flughäfen in Deutschland an das Niveau vor der Pandemie angeknüpft.
Auch der Hauptbahnhof Nürnberg ist eine wichtiger Dreh- und Angelpunkt. Von hier aus kommt man in alle wichtigen Großstädte Deutschlands, über die 2006 eingeweihte ICE-Strecke innerhalb einer Stunde nach München und sogar in drei Stunden in die Hauptstadt Berlin.
Größtes Straßenbahn-Projekt Deutschlands: Die Stadt-Umland-Bahn
In Nürnberg ist auch das derzeit größte Straßenbahn-Projekt in Deutschland geplant: Die Stadt-Umland-Bahn soll die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach miteinander verbinden. Zusätzlich ist ein Ostast von Erlangen durch das Schwabachtal angedacht. Auf einer Strecke von 26 Kilometern sowie 31 Haltestellen sollen künftig zehn Städte und Gemeinden an die Stadt-Umland-Bahn angebunden werden. Ein Bürgerentscheid zur Stadt-Umland-Bahn soll 2024 fallen.
Größte Sehenswürdigkeiten der Stadt Nürnberg
Nürnbergs nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute historische Altstadt mit der Kaiserburg ist ein echtes Postkartenmotiv. Es gibt jedoch noch weitere Nürnberger Sehenswürdigkeiten. Beliebter Anlaufpunkt für Touristen ist der 19 Meter hohe „Schöne Brunnen“ aus dem 14. Jahrhundert auf dem zentral liegenden Hauptmarkt, der im Dezember auch Deutschlands berühmtesten Weihnachtsmarkt, den Nürnberger Christkindlesmarkt, beherbergt. Auch der Handwerkerhof im sogenannten „Waffenhof“ des Frauentors zieht mit seiner altertümlich wirkenden Architektur zahlreiche Touristen an.
Nürnberg ist Heimat zahlreicher Museen
Kulturell kommen Besucher auch auf ihre Kosten: Neben dem Germanischen Nationalmuseum, in dem man einen Überblick zur Kulturgeschichte des deutschen Sprachraums von der Urgeschichte bis zu Gegenwart bekommt, ist in der Frankenstadt auch das Verkehrsmuseum der Deutschen Bahn angesiedelt – eines der ältesten technikgeschichtlichen Museen Europas. Zusätzlich gibt es in Nürnberg auch das Spielzeugmuseum, Albrecht-Dürer-Museum und das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.
Kultur- und Freizeit in Nürnberg: Rock im Park und 1. FC Nürnberg
Tausende Musikfans pilgern jedes Jahr im Juni zum international bekannten Rockfestival Rock im Park, das im Volkspark Dutzendteich, einem Teil des früheren Reichsparteitagsgeländes, stattfindet. Ebenfalls im Juli findet jährlich das Nürnberger Bardentreffen, ein dreitägiges, kostenloses Open-Air-Musikfestival, statt.
Anhänger des Nürnberger Clubs 1. FC Nürnberg sind im Max-Morlock-Stadion zu Hause. Es bietet Platz für bis zu 50.000 Zuschauer und ist daneben auch Veranstaltungsort für Konzerte. Genau wie die nebenan liegende Arena Nürnberger Versicherung, in der Nürnbergs Eishockey-Mannschaft Ice Tigers beheimatet ist.
Berühmtheit in Nürnberg und der Welt: Maler Albrecht Dürer
Nürnbergs berühmtester Sohn, der Maler Albrecht Dürer, der von 1471 bis 1528 in der Stadt lebte und arbeitete, hinterließ zahlreiche Gemälde, Holzschnitte und Kupferstiche. Berühmt sind sein Selbstbildnis, der „Feldhase“ oder das „Rhinocerus“. Heute kann man das Albrecht-Dürer-Haus, damalige Wohn- und Arbeitsstätte Dürers, das heute ein Museum beherbergt, an Nürnbergs hübschem Tiergärtnertor-Platz unterhalb der Kaiserburg besichtigen.
Kulinarische Spezialitäten: Die Nürnberger Lebkuchen, Rostbratwürste
Lebkuchen gibt es in Nürnberg nicht nur in der Weihnachtszeit, zu kaufen gibt es sie ganzjährig in zahlreichen Lebküchnereien, die unter anderem in den malerischen Altstadtgassen verteilt liegen. Seit dem Mittelalter gehören auch die Brücken zum Altstadtbild. Berühmt sind der Henker- und der Kettensteg oder die Max-Brücke.
Kulinarisch hat es in Nürnberg nicht nur das süße Oblatengebäck, sondern auch die Nürnberger Rostbratwurst zu Ruhm gebracht. Die kleinen Schweinefleischwürstchen werden im Dreierpack gebraten als „Drei im Weggla“ - also im Brötchen - gegessen, als Tellergericht mit Sauerkraut oder im Zwiebelsud gekocht als „Blaue Zipfel“ serviert.
Die Restaurants in der Stadt an der Pegnitz tischen aber nicht nur fränkisch auf: Insgesamt leben etwa 141.713 Menschen mit Migrationshintergrund in der Frankenstadt (Stand: 2023). Mit 16.498 Menschen, machen türkischstämmige Einwohner den höchsten Anteil der Nürnberger Bevölkerung aus. Entsprechend viele türkische Lokale tummeln sich in der Stadt. Dort gibt es nicht nur den klassischen Döner, sondern auch Falafel aus Kirchererbsen, oder Teigteilchen wie Pide und Börek schmecken dort besonders authentisch.
Die dunkle Vergangenheit der Stadt: Drittes Reich und Nürnberger Prozesse
Düster ist das Ambiente in den mittelalterlichen Lochgefängnissen in den Kellergewölben des Nürnberger Rathauses. Sie dienten ab dem 14. Jahrhundert als Räume für Häftlingszellen und Folterkammern zur Urteilsvollstreckung der damaligen Gerichtsbarkeit. Die Lochgefängnisse sind anhand eines Medienguides zu besichtigen.
Ein weiteres dunkles Kapitel der Nürnberger Vergangenheit ist zweifelsfrei die bedeutende Rolle der Stadt im Dritten Reich. In den Jahren 1933 bis 1938 hielten die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler ihre Reichsparteitage auf dem Reichsparteitagsgelände ab. Heute sind dort gigantische Tribünenreste, die nie fertiggestellte Kongresshalle Colosseum sowie das dazugehörige Dokumentationszentrum zu besichtigen, das ein umfassendes Bild über die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und die Geschichte der Reichsparteitage vermittelt.
Zur nationalsozialistischen Vergangenheit der Stadt gehört außerdem das Memorium Nürnberger Prozesse im heutigen Landgericht Nürnberg-Fürth, wo von 1945 bis 1949 im Schwurgerichtssaal 600 den Hauptkriegsverbrechern des Dritten Reichs bei den Nürnberger Prozessen der Prozess gemacht wurde. Eine Dauerausstellung im Dachstuhl direkt über dem Saal 600 klärt über Verlauf und Nachwirkungen der Gerichtsverfahren auf.
Nürnbergs Freund und Helfer sind bayernweit im Einsatz
Für die Sicherheit der Nürnberger ist das Polizeipräsidium Mittelfranken zuständig, das aber auch bayernweite Aufgaben erfüllt. So gehört zum Polizeipräsidium auch die Polizeiinspektion Spezialeinheiten Nordbayern, wozu die Spezialeinsatzkommandos (SEK) und die Mobilen Einsatzkommandos (MEK) zählen. Sie sind für schwere Gewaltkriminalität in ganz Bayern zuständig. Wenn es brennt, stehen in Nürnberg 500 Berufsfeuerwehrleute und noch mehr Aktive bei der Freiwilligen Feuerwehr bereit. (ms/lim)
Rubriklistenbild: © Uli Kowatsch