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Der Zauberberg: Roman Taschenbuch – 1. April 1991
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Geplant als Novelle, als heiteres Gegenstück zum 'Tod in Venedig', entstand mit dem 'Zauberberg' einer der großen Romane der klassischen Moderne. Ein kurzer Besuch in einem Davoser Sanatorium wird für den Protagonisten Hans Castorp zu einem siebenjährigen Aufenthalt, der Kurort wird zur Bühne für die europäische Befindlichkeit vor dem Ersten Weltkrieg. Im Juli 1913 begonnen, während des Krieges durch essayistische Arbeiten, vor allem durch die 'Betrachtungen eines Unpolitischen', unterbrochen, konnte der Roman 1924 abgeschlossen und veröffentlicht werden.
Der Band 5 der 'Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe' folgt dem Erstdruck.
- ISBN-103596294339
- ISBN-13978-3596294336
- Auflage25.
- HerausgeberFISCHER Taschenbuch
- Erscheinungstermin1. April 1991
- SpracheDeutsch
- Abmessungen12 x 4.13 x 19 cm
- Seitenzahl der Print-Ausgabe1008 Seiten
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Produktbeschreibungen
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Von Hamburg bis dort hinauf, das ist aber eine weite Reise; zu weit eigentlich im Verhältnis zu einem so kurzen Aufenthalt. Es geht durch mehrerer Herren Länder, bergauf und bergab, von der süddeutschen Hochebene hinunter zum Gestade des Schwäbischen Meeres und zu Schiff über seine springenden Wellen hin, dahin über Schlünde, die früher für unergründlich galten.
Von da an verzettelt sich die Reise, die solange großzügig, in direkten Linien vonstatten ging. Es gibt Aufenthalte und Umständlichkeiten. Beim Orte Rorschach, auf schweizerischem Gebiet, vertraut man sich wieder der Eisenbahn, gelangt aber vorderhand nur bis Landquart, einer kleinen Alpenstation, wo man den Zug zu wechseln gezwungen ist. Es ist eine Schmalspurbahn, die man nach längerem Herumstehen in windiger und wenig reizvoller Gegend besteigt, und in dem Augenblick, wo die kleine, aber offenbar ungewöhnlich zugkräftige Maschine sich in Bewegung setzt, beginnt der eigentlich abenteuerliche Teil der Fahrt, ein jäher und zäher Aufstieg, der nicht enden zu wollen scheint. Denn Station Landquart liegt vergleichsweise noch in mäßiger Höhe; jetzt aber geht es auf wilder, drangvoller Felsenstraße allen Ernstes ins Hochgebirge.
Hans Castorp - dies der Name des jungen Mannes - befand sich allein mit seiner krokodilsledernen Handtasche, einem Geschenk seines Onkels und Pflegevaters, Konsul Tienappel, um auch diesen Namen hier gleich zu nennen-, seinem Wintermantel, der an einem Haken schaukelte, und seiner Plaidrolle in einem kleinen grau gepolsterten Abteil; er saß bei niedergelassenem Fenster, und da der Nachmittag sich mehr und mehr verkühlte, so hatte er, Familiensöhnchen und Zärtling, den Kragen seines modisch weiten, auf Seide gearbeiteten Sommerüberziehers aufgeschlagen. Neben ihm auf der Bank lag ein broschiertes Buch namens >Ocean steamships<, worin er zu Anfang der Reise bisweilen studiert hatte; jetzt aber lag es vernachlässigt da, indes der hereinstreichende Atem der schwer keuchenden Lokomotive seinen Umschlag mit Kohlenpartikeln verunreinigte.
Zwei Reisetage entfernen den Menschen - und gar den jungen, im Leben noch wenig fest wurzelnden Menschen - seiner Alltagswelt, all dem, was er seine Pflichten, Interessen, Sorgen, Aussichten nannte, viel mehr, als er sich auf der Droschkenfahrt zum Bahnhof wohl träumen ließ. Der Raum, der sich drehend und fliehend zwischen ihn und seine Pflanzstätte wälzt, bewährt Kräfte, die man gewöhnlich der Zeit vorbehalten glaubt; von Stunde zu Stunde stellt er innere Veränderungen her, die den von ihr bewirkten sehr ähnlich sind, aber sie in gewisser Weise übertreffen. Gleich ihr erzeugt er Vergessen; er tut es aber, indem er die Person des Menschen aus ihren Beziehungen löst und ihn in einen freien und ursprünglichen Zustand versetzt, -ja, selbst aus dem Pedanten und Pfahlbürger macht er im Handumdrehen etwas wie einen Vagabunden. Zeit, sagt man, ist Lethe; aber auch Fernluft ist so ein Trank, und sollte sie weniger gründlich wirken, so tut sie es dafür desto rascher.
Dergleichen erfuhr auch Hans Castorp. Er hatte nicht beabsichtigt, diese Reise sonderlich wichtig zu nehmen, sich innerlich auf sie einzulassen. Seine Meinung vielmehr war gewesen, sie rasch abzutun, weil sie abgetan werden mußte, ganz als derselbe zurückzukehren, als der er abgefahren war, und sein Leben genau dort wieder aufzunehmen, wo er es für einen Augenblick hatte liegen lassen müssen. Noch gestern war er völlig in dem gewohnten Gedankenkreise befangen gewesen, hatte sich mit dem jüngst Zurückliegenden, seinem Examen, und dem unmittelbar Bevorstehenden, seinem Eintritt in die Praxis bei Tunder & Wilms (Schiffswerft, Maschinenfabrik und Kesselschmiede), beschäftigt und über die nächsten drei Wochen mit soviel Ungeduld hinweggeblickt, als seine Gemütsart nur immer zuließ.
Jetzt aber war ihm doch, als ob die Umstände seine volle Aufmerksamkeit erforderten und als ob es nicht angehe, sie auf die leichte Achsel zu nehmen. Dieses Emporgehobenwerden in Regionen, wo er noch nie geatmet und wo, wie er wußte, völlig ungewohnte, eigentümlich dünne und spärliche Lebensbedingungen herrschten, - es fing an, ihn zu erregen, ihn mit einer gewissen Ängstlichkeit zu erfüllen. Heimat und Ordnung lagen nicht nur weit zurück, sie lagen hauptsächlich klaftertief unter ihm, und noch immer stieg er darüber hinaus. Schwebend zwischen ihnen und dem Unbekannten fragte er sich, wie es ihm dort oben ergehen werde. Vielleicht war es unklug und unzuträglich, daß er, geboren und gewohnt, nur ein paar Meter über dem Meeresspiegel zu atmen, sich plötzlich in diese extremen Gegenden befördern ließ, ohne wenigstens einige Tage an einem Platze von mittlerer Lage verweilt zu haben? Er wünschte, am Ziel zu sein, denn einmal oben, dachte er, würde man leben wie überall und nicht so wie jetzt im Klimmen daran erinnert sein, in welchen unangemessenen Sphären man sich befand. Er sah hinaus: der Zug wand sich gebogen auf schmalem Paß; man sah die vorderen Wagen, sah die Maschine, die in ihrer Mühe braune, grüne und schwarze Rauchmassen ausstieß, die verflatterten. Wasser rauschten in der Tiefe zur Rechten; links strebten dunkle Fichten zwischen Felsblöcken gegen einen steingrauen Himmel empor. Stockfinstere Tunnel kamen, und wenn es wieder Tag wurde, taten weitläufige Abgründe mit Ortschaften in der Tiefe sich auf. Sie schlossen sich, neue Engpässe folgten, mit Schneeresten in ihren Schründen und Spalten. Es gab Aufenthalte an armseligen Bahnhofshäuschen, Kopfstationen, die der Zug in entgegengesetzter Richtung verließ, was verwirrend wirkte, da man nicht mehr wußte, wie man fuhr, und sich der Himmelsgegenden nicht länger entsann. Großartige Fernblicke in die heilig-phantasmagorisch sich türmende Gipfelwelt des Hochgebirges, in das man hinan- und hineinstrebte, eröffneten sich und gingen dem ehrfürchtigen Auge durch Pfadbiegungen wieder verloren. (...)
Produktinformation
- Herausgeber : FISCHER Taschenbuch; 25. Edition (1. April 1991)
- Sprache : Deutsch
- Taschenbuch : 1008 Seiten
- ISBN-10 : 3596294339
- ISBN-13 : 978-3596294336
- Abmessungen : 12 x 4.13 x 19 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 6,799 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 164 in Klassiker (Bücher)
- Nr. 1,251 in Literatur
- Nr. 4,660 in Unterhaltungsliteratur
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Über die Autoren
Bis heute gilt er vielen als der Inbegriff der deutschen Literatur: Thomas Mann (1875–1955), der Literaturnobelpreisträger von 1929. Diese höchste Auszeichnung erhielt er für seinen ersten Roman „Die Buddenbrooks“, ein Jahrhundertwerk, das als Schlüsselroman seiner Zeit gilt. Kurz nach diesem Triumph begann für Thomas Mann die Zeit des Exils, zunächst in der Schweiz, unterbrochen von Reisen in die USA, wo ihm 1938 die Ehrendoktorwürde der Columbia University, New York, verliehen wurde. 1941 siedelte er nach Kalifornien über, drei Jahre später wurde er amerikanischer Staatsbürger. 1952 kehrte Thomas Mann in die Schweiz zurück, wo er 1955 starb. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Der Tod in Venedig“, „Der Zauberberg“ und „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.
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Es dürfte jetzt also klar sein, dass sich meine vier von fünf Punkte sich nicht auf die Qualität des Buches (die ich niemals kritisieren würde) beziehen, sondern auf den subjektiven Unterhaltungswert.
Zum Zauberberg: Das Buch ist z.T....etwas anstrengend...aber (und das hat mich fast überrascht) doch wieder gut zu lesen. Ich gebe zu, ich hatte ja gar nicht vor es zu lesen, wollte es gar nicht erst versuchen. Ich dachte es wäre ohnehin zu schwierig und es war auch wohl eher Zufall, dass ich dann doch damit angefangen habe (Das Buch "Die Buddenbrooks" von Thomas M. hat mich schon lange fasziniert, aber das - so dachte ich - ist ja auch etwas anderes).
Und siehe da: Es hat mich getrieben immer weiter zu lesen! Es ist ja auch gar nicht so schwierig geschrieben, wie ich (warum auch immer) dachte....und die Ausdrucksweise ist - phänomenal. Es lässt sich nicht beschreiben, wie mich diese Sprache immer wieder in ihren Bann gezogen hat. Gänsehaut. Das ist es wohl auch was Weltliteratur ausmacht...so zu schreiben...das gibt es wahrscheinlich nur ganz, ganz selten - und unterscheidet dieses Buch ganz gehörig von einem normalen "Bestseller", wie man ihn sonst so kennt. Es lohnt sich also sich das einmal "anzutun" - ein Aha Erlebnis sondergleichen!
Zu "kritisieren" - wenn so etwas überhaupt erlaubt ist bei einem Werk dieser Größe - also aus der Perspektive des Unterhaltungswertes für den "Durchschnittsleser" zu kritisieren, wären die etwas langatmigen Passagen, bei denen die Mentoren des Hauptcharakters ihre intellektuellen Streitigkeiten austragen. Das erreicht ein Niveau das mit guter Unterhaltung - auch mit "angenehmer" Fortbildung - nichts mehr zu tun hat. Diese hochgradig intellektuellen Diskussionen nachzuvollziehen, habe ich denn auch irgendwann aufgegeben. Die derart zu charakterisierenden, schwierigen Passagen umfassen in etwa 10 %- 15 % des Buches (also zusammen mit der einen oder anderen (für meine Begriffe) zu schwierigen Passage (in der Mitte geht es z.B. über ein paar Seiten ins Französische))
Alles in allem: Sehr lohnenswert!
Walter Jens hat es versucht: "Das 'Buch der Bücher' ist für mich 'Der Zauberberg', das einzige Werk, das ich, neben dem Alten Testament, auf die berühmte Insel mitnehmen würde, die dem Schiffbrüchigen weder Menschen noch Bücher bieten kann." Ich persoenlich wuerde in diesem Falle dann sogar den Zauberberg dem Alten Testament vorziehen, aber da bin ich vielleicht keine Ausnahme in unserer Zeit.
Der Zauberberg stellt Ansprueche an den Leser und ist dennoch nicht wirklich schwer lesbar, schon das allein sagt vieles aus. Das heisst fuer mich, dass er sich nicht ganz so leichtgaengig und prickelnd liest wie Manns allererster Roman, die Buddenbrooks. Da eines der Hauptthemen des Zauberbergs eine gross angelegte Reflexion ueber die Zeit und unsere Wahrnehmung der Zeit und ihres Verstreichens ist, spiegelt sich dieses Faktum schon in der Struktur des Romans wieder, der gaaanz langsam und ausfuehrlich beginnt - eine neue Erfahrung verlangsamt die (Wahrnehmung der) Zeit, alles ist neu und man sieht ganz genau hin. Sobald sich aber allmaehlich die Routine einstellt und das Neue mehr und mehr zum Alltag wird, faengt die Zeit - anscheinend - an, immer schneller und schneller zu vergehen und schliesslich beginnt sie zu rennen und die Jahre fliessen nur so ineinander.
Ich will nur soviel sagen, dass mich dieser Roman, seitdem ich ihn las, nicht mehr losgelassen hat und dass ich noch heute begeistert bin, wenn ich mir Einzelheiten oder auch den Gesamteindruck des Romans in Erinnerung rufe. Da steckt so viel drin, dass man getrost der Empfehlung Thomas Manns folgen kann, dies sei ein Buch, das man eigentlich zweimal lesen sollte. Das war in keiner Weise ueberheblich oder vermessen und man kann dieser Empfehlung eigentlich nur beipflichten. Ich freue mich schon jetzt darauf, den Roman in ein paar Jahren tatsaechlich noch einmal zu lesen. Er gehoert definitiv in meine Top 5 und man kann den Herren des Nobelpreiskomitees nur widersprechen, die in ihrer Begruendung zur Preisverleihung 1929 ausdruecklich darauf bestanden, der Preis werde hauptsaechlich wegen der Buddenbrooks vergeben und nicht fuer den nur 5 Jahre zuvor erschienenen Zauberberg (der in keinem Wort erwaehnt wurde). Der Zauberberg ist vielschichtiger und anspruchsvoller, erfordert mehr Geduld und Ausdauer, aber wenn man sich einmal eingelesen hat, laesst er einen nicht mehr los.
Zuletzt noch ein paar Worte zu dieser Ausgabe: Wunderschoener Leineneinband mit dem Bild des Sanatoriums mit dem charakteristischen Kuppeldach. Macht sich (bitteschoen nach dem Lesen) auch wundervoll aus auf dem Buecherregal. Einziger Kritikpunkt: Die Farbe auf dem Einband geht irgendwie sehr leicht ab. Da dies ein Werk ist, das man schon etliche Stunden in der Hand halten darf/muss, ist das ein wenig schade. Trotzdem 5 Sterne fuer Werk und Aufmachung. Der "Zauberer" hat hiermit den vielleicht besten deutschen Roman aller Zeiten vorgelegt, der heute nicht jedermanns Sache sein wird, aber sein sollte. Wer ihn nicht liest, ist selber schuld :).