Thomas Allofs wurde 50 Jahre alt :: DFB - Deutscher Fußball-Bund e.V.

Thomas Allofs wurde 50 Jahre alt

Wer einen großen Namen trägt, aber der kleinere ist, hat es im Leben manchmal schwerer. Thomas Allofs, der Bruder von Werder Bremens Manager Klaus, hat schon mit 19 gesagt: „Manchmal kann ich den Namen Allofs nicht mehr hören.“

Am Dienstag wurde der zweimalige A-Nationalspieler 50 Jahre alt, und sein Name ist eine Marke, der er sich nicht schämt. Jahr für Jahr strömen Hunderte Kinder in die „Thomas–Allofs-Fußballschule“, die der echte Düsseldorfer Jung mit drei Weggefährten aus der Profizeit leitet. Sein Name ist auch hilfreich bei der Umsetzung einer weiteren originellen Geschäftsidee: Die Firma Allofs & Welling vermittelt Besitzern von VIP-Logen Prominente zu Bundesligaspielen.

„Sie sagen uns, welchen Spieler Sie gerne kennenlernen möchten oder aus welchem Verein Sie gerne einen Ex-Profi hätten, und wir unterbreiten Ihnen dann ein Angebot. Es wird deutlich günstiger sein, als Sie glauben“, heißt es auf der Homepage. Die Fußball-Prominenz vermittelt natürlich Thomas Allofs aufgrund alter Kontakte, die im Laufe einer vierzehnjährigen Karriere gewachsen sind und weiter wachsen in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Fortuna.

Karriere-Start in Gerresheim

Alles begann bei TuS Gerresheim, wo auch Bruder Klaus das Kicken lernte. 1978 folgte der drei Jahre jüngere Bruder ihm auch zu Fortuna Düsseldorf nach, anfangs lebten sie noch bei den Eltern in einem gemeinsamen Zimmer. Zur Einführung veräppeln ihn die Kollegen und schrauben den Hals einer Maggi-Flasche locker, so dass der ganze Inhalt in der Suppe landet. Alle lachen.

Sportlich kommt Allofs junior schnell an bei Fortuna, und schon nach sieben Bundesligaspielen debütiert er in der B-Nationalmannschaft, für die er vier Spiele bestreitet. In der U 21 kommt er gar 17-mal zum Einsatz. Zweimal gewinnt er mit Fortuna den DFB-Pokal und steht 1979 im legendären Europacup-Finale von Basel gegen den FC Barcelona (3:4 n.V.), als er und sein Bruder einen Ball gemeinsam über die Linie drücken und Statistiker bis heute streiten, wer denn das Tor gemacht habe.

Als er in seiner vierten Bundesliga-Saison 13 Tore erzielt, rückt er im Mai 1982 ohne ein A-Länderspiel in den offiziellen WM-Kader. Doch nach Spanien reist Allofs nicht mit, der Stürmer gehört zu den drei Profis, die Bundestrainer Jupp Derwall auf Abruf zuhause lässt.

Länderspieldebüt unter Beckenbauer

Es vergehen drei weitere Jahre, ehe er – mittlerweile als Spieler des FC Kaiserslautern – endlich seine Premiere im DFB-Trikot gibt. Beim bedeutungslosen 0:1 gegen Portugal setzt ihn Franz Beckenbauer am 16. Oktober 1985 in Stuttgart in der WM-Qualifikation ein – doch für die WM qualifiziert sich nur der große Bruder, der in Mexiko im Finale steht.

Im September 1988 bestreitet Thomas Allofs ausgerechnet in Düsseldorf gegen Russland sein zweites und letztes Länderspiel. Es hätten sicher mehr sein können. Obwohl er von 1981 bis 1986 stets eine zweistellige Trefferzahl in der Bundesliga schaffte, standen immer noch andere vor ihm. Es war sein persönliches Pech, in der Ära Rummenigge/Völler/ Klinsmann und Klaus Allofs seine besten Tage gehabt zu haben. Beinahe unbemerkt wird er 1989 sogar Torschützenkönig, schießt damals für den 1. FC Köln 17 Tore.

Als Torschützenkönig in Frankreichs zweite Liga

Bezeichnend, dass er daraus kein Kapital schlägt und nach Straßburg in die zweite französische Liga wechselt. An der Bundesliga liegt ihm wenig zu diesem Zeitpunkt: „Der Erfolgsdruck in der Liga ist groß – die Zwänge der Öffentlichkeit, die intensive Beobachtung durch die Medienvertreter lassen halt nichts anderes zu. Ich halte diese Entwicklung für gefährlich“, sagt er schon 1989. Worte, die auch in die Gegenwart passen würden.

In Straßburg bleibt er nur ein halbes Jahr, schon im Februar 1990 ist er wieder bei seiner geliebten Fortuna. Im April 1992 beendet ein Kreuzbandriss seine Karriere. Unter dem Strich stehen 378 Spiele und 148 Tore in der Bundesliga. Eine Bilanz, die so mancher großer Bruder gern vorweisen würde.

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Wer einen großen Namen trägt, aber der kleinere ist, hat es im Leben manchmal schwerer. Thomas Allofs, der Bruder von Werder Bremens Manager Klaus, hat schon mit 19 gesagt: „Manchmal kann ich den Namen Allofs nicht mehr hören.“

Am Dienstag wurde der zweimalige A-Nationalspieler 50 Jahre alt, und sein Name ist eine Marke, der er sich nicht schämt. Jahr für Jahr strömen Hunderte Kinder in die „Thomas–Allofs-Fußballschule“, die der echte Düsseldorfer Jung mit drei Weggefährten aus der Profizeit leitet. Sein Name ist auch hilfreich bei der Umsetzung einer weiteren originellen Geschäftsidee: Die Firma Allofs & Welling vermittelt Besitzern von VIP-Logen Prominente zu Bundesligaspielen.

„Sie sagen uns, welchen Spieler Sie gerne kennenlernen möchten oder aus welchem Verein Sie gerne einen Ex-Profi hätten, und wir unterbreiten Ihnen dann ein Angebot. Es wird deutlich günstiger sein, als Sie glauben“, heißt es auf der Homepage. Die Fußball-Prominenz vermittelt natürlich Thomas Allofs aufgrund alter Kontakte, die im Laufe einer vierzehnjährigen Karriere gewachsen sind und weiter wachsen in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Fortuna.

Karriere-Start in Gerresheim

Alles begann bei TuS Gerresheim, wo auch Bruder Klaus das Kicken lernte. 1978 folgte der drei Jahre jüngere Bruder ihm auch zu Fortuna Düsseldorf nach, anfangs lebten sie noch bei den Eltern in einem gemeinsamen Zimmer. Zur Einführung veräppeln ihn die Kollegen und schrauben den Hals einer Maggi-Flasche locker, so dass der ganze Inhalt in der Suppe landet. Alle lachen.

Sportlich kommt Allofs junior schnell an bei Fortuna, und schon nach sieben Bundesligaspielen debütiert er in der B-Nationalmannschaft, für die er vier Spiele bestreitet. In der U 21 kommt er gar 17-mal zum Einsatz. Zweimal gewinnt er mit Fortuna den DFB-Pokal und steht 1979 im legendären Europacup-Finale von Basel gegen den FC Barcelona (3:4 n.V.), als er und sein Bruder einen Ball gemeinsam über die Linie drücken und Statistiker bis heute streiten, wer denn das Tor gemacht habe.

Als er in seiner vierten Bundesliga-Saison 13 Tore erzielt, rückt er im Mai 1982 ohne ein A-Länderspiel in den offiziellen WM-Kader. Doch nach Spanien reist Allofs nicht mit, der Stürmer gehört zu den drei Profis, die Bundestrainer Jupp Derwall auf Abruf zuhause lässt.

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Länderspieldebüt unter Beckenbauer

Es vergehen drei weitere Jahre, ehe er – mittlerweile als Spieler des FC Kaiserslautern – endlich seine Premiere im DFB-Trikot gibt. Beim bedeutungslosen 0:1 gegen Portugal setzt ihn Franz Beckenbauer am 16. Oktober 1985 in Stuttgart in der WM-Qualifikation ein – doch für die WM qualifiziert sich nur der große Bruder, der in Mexiko im Finale steht.

Im September 1988 bestreitet Thomas Allofs ausgerechnet in Düsseldorf gegen Russland sein zweites und letztes Länderspiel. Es hätten sicher mehr sein können. Obwohl er von 1981 bis 1986 stets eine zweistellige Trefferzahl in der Bundesliga schaffte, standen immer noch andere vor ihm. Es war sein persönliches Pech, in der Ära Rummenigge/Völler/ Klinsmann und Klaus Allofs seine besten Tage gehabt zu haben. Beinahe unbemerkt wird er 1989 sogar Torschützenkönig, schießt damals für den 1. FC Köln 17 Tore.

Als Torschützenkönig in Frankreichs zweite Liga

Bezeichnend, dass er daraus kein Kapital schlägt und nach Straßburg in die zweite französische Liga wechselt. An der Bundesliga liegt ihm wenig zu diesem Zeitpunkt: „Der Erfolgsdruck in der Liga ist groß – die Zwänge der Öffentlichkeit, die intensive Beobachtung durch die Medienvertreter lassen halt nichts anderes zu. Ich halte diese Entwicklung für gefährlich“, sagt er schon 1989. Worte, die auch in die Gegenwart passen würden.

In Straßburg bleibt er nur ein halbes Jahr, schon im Februar 1990 ist er wieder bei seiner geliebten Fortuna. Im April 1992 beendet ein Kreuzbandriss seine Karriere. Unter dem Strich stehen 378 Spiele und 148 Tore in der Bundesliga. Eine Bilanz, die so mancher großer Bruder gern vorweisen würde.