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"Es war alles voller Blut"

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Hier spricht ZDF-Star Steffen Seibert über das Frühgeburts-Drama um sein drittes Kind , "Es war alles voller Blut"

Viele Emotionen zeigt Steffen Seibert (46) nicht, wenn er im ZDF die „heute“-Nachrichten moderiert. Was kaum einer weiß: Der korrekte TV-Mann hat bei der Frühgeburt seines dritten Kindes beinahe seine Frau und den kleinen Sohn verloren.

Das Ehepaar Seibert hatte schon zwei Kinder, Tallulah und Moses. Stanislaus war der Nachzügler. Kam sechs Jahre nach Moses. Die Schwangerschaft schien problemlos zu verlaufen. „Die zweite Geburt ging schneller als die erste. Wir dachten, beim dritten Mal hüpft das Kind nur noch so raus“, berichtet Seibert.

Stattdessen der Schock: Knapp acht Wochen vor dem Geburtstermin, im November 2001, kam es zu einer Plazenta-Ablösung. Lebensgefahr für Mutter und Kind! „Es passierte abends, als meine Frau alleine war“, erinnert sich Seibert. „Ich kam nach Hause und es war alles voller Blut.“ Seibert raste ins Krankenhaus. Als er ankam, war sein Sohn gerade in einer Not-OP geholt worden. „Ich wusste überhaupt nicht, was los war“, so Seibert. Der Arzt erklärte ihm, dass es um Leben und Tod gegangen war. Erleichtert und verwirrt sah Seibert seinen winzigen Sohn (1800 Gramm) im Brutkasten: „Du siehst dein Kind an zig Schläuchen, Schnüren und Kanülen und du hast Fragen, die im Krankenhausalltag keiner richtig beantworten kann.“

„Keiner sagt dir richtig, was los ist“

Mit „Warten sie mal ab“, „Kommen sie morgen früh wieder“ oder „Wird schon“, wurde der besorgt Vater abgespeist. „Keiner sagt dir richtig, was los ist.“ Seibert starrte auf die Geräte, machte sich endlos Gedanken. Nach einer Woche stand endlich fest: Stanislaus würde ganz gesund werden.

Heute ist der damalige Winzling ein echter Rabauke. Und Steffen Seibert Schirmherr des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind“. „Ich mache das, weil ich erlebt habe, wie verloren und verlassen man sich trotz dieser medizinisch tollen Versorgung fühlen kann“, so Seibert.