Svenja Schulze Biografie | Lebenslauf
 

Biografie Svenja Schulze Lebenslauf

Am 24. September 2017 stimmten die Deutschen �ber die Zusammensetzung des 19. Bundestages ab. Trotz erheblicher Stimmenverluste (von etwa 42 % auf ungef�hr 33 %) blieb die Union aus CDU/CSU st�rkste politische Kraft. Es galt daher als hochwahrscheinlich, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach drei Legislatur- und Kanzlerschaftsperioden wohl wieder die Frau an der Kabinettsspitze sein w�rde. Unklar war dagegen, mit wem die Union das angestrebte Kabinett Merkel IV bilden w�rde. �Jamaika�-Koalitionsverhandlungen mit FDP und Gr�nen scheiterten.
Die vom als Newcomer-Hoffnungstr�ger aufgebauten Vorsitzenden Martin Schulz gef�hrte SPD sprach sich w�hrend und kurz nach dem Wahlkampf vehement gegen eine Neuauflage der Gro�en Koalition (�GroKo�) aus. Diese Haltung hielt die F�hrung der bei der Wahl ebenfalls Stimmenverluste verzeichnenden SPD (von mehr als 25% auf 20,5 %) nicht lange durch. Nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen vertraten die Spitzengenossen in Kehrtwendung den Standpunkt, sich in die Pflicht nehmen lassen zu m�ssen. Nach relativ z�gigen Verhandlungen einigten sich SPD-und Unions-Vertreter Anfang Februar 2018 erneut auf einen (am 12. M�rz unterzeichneten) Koalitionsvertrag. Im Verlauf der GroKo-Verhandlungen wurde der gl�cklose Martin Schulz politisch demontiert und trat von seinem Parteivorsitzenden-Amt zur�ck. Bis zur als sicher geltenden Wahl der SPD-Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles zur Top-Frau auf dem Parteitag im April 2018 hat Olaf Scholz kommissarisch den Partei-Vorsitz �bernommen.
Am 9. M�rz 2018 pr�sentierte die SPD, der im Koalitionsvertrag sechs der 15 Ministerposten zugesprochen worden war, ihre designierten MinisterInnen. Darunter war auch die 49-j�hrige Svenja Schulze. Die der breiten bundesdeutschen �ffentlichkeit weitgehend unbekannte SPD-Politikerin war von ihrer Partei f�r die Leitung des Bundesministeriums f�r Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bestimmt worden. Sie sollte die Nachfolge von Barbara Hendricks (SPD) �bernehmen. Mit der in der westf�lischen 300.000-Einwohner-Stadt M�nster wohnhaften Svenja Schulze schafften es gleich drei Politik-Profis aus der M�nsterland-Region in die Ministerriege von Merkel IV: Au�er Schulze n�mlich die als Bundesbildungsministerin vorgesehene Tecklenburgerin Svenja Schulze (CDU) und deren Ahauser Parteifreund Jens Spahn (Gesundheitsministerium). Scherzhalber benannten Journalisten diese zuf�llige regionale Ballung von NeuministerInnen-Kompetenz �M�nsterland-GroKo�.
Svenja Schulze ist am 29. September 1969 in D�sseldorf zur Welt gekommen. Sie wuchs in der D�sseldorf-Nachbarstadt Neuss auf. Dort machte Svenja Schulze 1988 am Gymnasium Norf ihr Abitur. Im selben Jahr trat sie in die SPD ein. W�hrend ihrer Schulzeit hatte sie als nordrhein-westf�lische Landessch�lersprecherin erste Erfahrungen auf der politischen B�hne sammeln k�nnen. Nach dem Abitur begann sie Germanistik und Politologie an der
Ruhr-Universit�t Bochum (RUB) zu studieren. Dort engagierte sie sich im SHB (Sozialistischer Hochschulbund) und war 1990/91 AStA-Vorsitzende. 1993 folgte die Wahl zur Vorsitzenden der NRW-Jusos. Diese Funktion �bte Svenja Schulze, die 1996 als M.A. ihr Studium erfolgreich abschlossen hatte, bis 1997 aus.
1996 gelang ihr der Sprung in den Landesvorstand ihrer Partei (bis 2002).
Ein Jahr sp�ter wurde sie in den D�sseldorfer Landtag gew�hlt und blieb dort bis 2000. Anfang der 2000er Jahre konzentrierte sie sich einige Zeit besonders auf ihre Berufst�tigkeit als PR-Fachfrau und Unternehmensberaterin. 2004 beziehungsweise 2006 wandte sich Svenja Schulze wieder verst�rkt der Politik zu (seit 2004 wieder im SPD-Landesvorstand und seit 2006 wieder im Landtag).
Im Juli 2010 holte die nordrhein-westf�lische Ministerpr�sidentin Hannelore Kraft (SPD) Svenja Schulze in die Landesregierung. Als Ministerin �bernahm die kurzfristig auch als m�gliche NRW-Umweltministerin gehandelte Politikerin bis Juni 2017 die Verantwortung f�r die Bereiche Innovation, Wissenschaft und Forschung. Als ein besonders positives Ergebnis ihrer siebenj�hrigen Amtszeit in diesem Ressort wurde die Abschaffung der Studiengeb�hren wahrgenommen. Auf der anderen Seite wurde sie heftig im Zusammenhang mit der sogenannten �Atomkugel-Aff�re� kritisiert. Im Fr�hjahr 2011 wurde publik, dass angeblich �ber zweitausend kleine Kugelform-Brennelemente aus dem Forschungsreaktor J�lich nicht auffindbar seien. Bei der Nachforschung, ob und falls ja, wohin, die Atomkugeln verschwunden waren, zeigten sich erhebliche Kommunikationsm�ngel im f�r den J�licher Reaktor-Betrieb zust�ndigen Schulze-Ministerium. Letztendlich stellte sich heraus, dass kein Brennelement verschwunden war. Das in der �ffentlichkeit verfolgte Kommunikationsdebakel wurde von der Opposition gen�sslich instrumentalisiert, um Svenja Schulze Inkompetenz anzulasten.
2011 heiratete die als in Partei und Fachwelt hervorragend vernetzte und als pers�nlich freundlich-zug�nglich beschriebene Wissenschaftsministerin ihren langj�hrigen Lebensgef�hrten, den aus Italien stammenden Parteifreund und Journalisten Andrea Arcais.
Nach der Abwahl von Rot-Gr�n in Nordrhein-Westfalen im Sommer 2017 wurde Svenja Schulze zur Generalsekret�rin der Landes-SPD bestallt. Kurz darauf folgte die Aufnahme als Beisitzerin in das als gesch�ftsf�hrender Parteivorstand fungierende Pr�sidium der Bundes-SPD.
Dass der SPD-Parteivorstand sie am 9. M�rz 2018 offiziell f�r das Amt der Umweltministerin im vierten Merkel-Kabinett nominierte, hat nicht nur Zustimmung ausgel�st. Zum einen wurde bei Kritikern mangelnde Facherfahrung im Umweltbereich angesprochen. Vor allem wurde aber bei Umweltsch�tzern die Bef�rchtung laut, dass die neue Umweltministerin bei ihrer Arbeit m�glicherweise zu gro�e R�cksicht auf die Interessen der Industrie, insbesondere im Braunkohle-Bereich, nehmen k�nnte. In der Vergangenheit hat IG-Bergbau-Mitglied Svenja Schulze wiederholt betont, dass sie aus einem Industrieland k�me und sie wisse, dass Arbeit und Umwelt nicht gegeneinander ausgespielt werden d�rften.


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