Neue Einsätze und neuer Chef für Feldjäger
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Übergabe in der Tollense-Kaserne

Neue Einsätze und neuer Chef für Feldjäger

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Auf die Feldjäger in der Tollense-Kaserne warten neue Aufgaben und die gehen sie jetzt mit einem neuen Kompaniechef an. Der kündigt weitere Auslandseinsätze für seine Ordnungstruppe an und hat ähnliche Materialsorgen wie andere Einheiten der Bundeswehr.
Veröffentlicht:06.04.2018, 19:45

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Der große Wechsel wirft seine Schatten voraus. Wenn die Panzergrenadierbrigade 41 am nächsten Dienstag einen neuen Kommandeur bekommt, gibt’s einen großen Übergabeappell der Bundeswehr auf dem Neubrandenburger Marktplatz mit Verkehrseinschränkungen, Technikschau und Musik des Heeresmusikkorps‘ Neubrandenburg. Die Musiker begleiteten aber bereits in dieser Woche einen Übergabeappell in der Stadt. Der ging allerdings in viel kleinerem Rahmen über die Bühne. Die in der Tollense-Kaserne am Hang stationierten Feldjäger – sozusagen die Polizei der Bundeswehr – haben ebenfalls einen neuen Chef bekommen.

Programm zur Übernahme nach der Dienstzeit

Und sie haben aktuell die gleichen Sorgen mit Mängeln bei Ausrüstung und Material wie andere Einheiten der deutschen Armee auch, machte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) bei der Übergabe deutlich. Die Soldaten der fünften Kompanie würden beispielsweise auf neue Funkgeräte warten und neue Unterziehwesten. Die neue Instandsetzungshalle wurde mit deutlicher Verspätung fertig, kann aber nun in Betrieb gehen. Der Verteidigungshaushalt wachse wieder, aber man könne eben nicht in kurzer Zeit aufholen, was über Jahre „zurückgebaut wurde“, sagte er.

Caffier ist zwar nicht Dienstherr der Soldaten, aber viele Parallelen gibt es schon zwischen „seinen“ Leuten der Landes-Polizei und den Feldjägern mit ihren militärpolizeilichen Aufgaben von Verkehrskontrollen innerhalb der Bundeswehr bis zum Personenschutz. Weil die Polizei Personalzuwachs braucht, habe man ein Programm zur Übernahme von Feldjägern, die aus der Bundeswehr ausscheiden, in den Polizeivollzugsdienst des Landes entwickelt. Inzwischen wurden schon 15 ehemalige Feldjäger umgeschult und arbeiten jetzt im Polizeidienst, darunter auch einige aus der Neubrandenburger Kompanie. Der Minister sieht das auch als wichtiges Angebot, um Feldjägern, die hier zu Hause sind, den Übergang ins zivile Berufsleben zu erleichtern, „damit sie hier bleiben“.

Mit einem Abschied von der Bundeswehr hat der Kommandowechsel bei den Feldjägern allerdings nichts zu tun. Major Stefan Quandt, der die fünfte Kompanie drei Jahre lang führte, hat vor einem halben Jahr mit einem Generalstabslehrgang an der Führungsakademie begonnen. Zu den Feldjägern kommt er wahrscheinlich in neuer Position irgendwann zurück, aber wohl nicht nach Neubrandenburg. Das sei hier „eine tolle Zeit“ für ihn gewesen, sagte der Potsdamer, zumal er ja dort Dienst getan habe, „wo andere Urlaub machen“.

Frisch von der Führungsakademie

Wenn ihm der Abschied von seiner rund 100 Soldaten zählenden Truppe auch schwer fällt, so weiß er sie doch in guten Händen. Denn mit dem neuen Kompaniechef Markus Breitling ist er schon seit Jahren befreundet. Seinen Vorgänger und dessen Führungsstil zu kennen, erleichtere ihm auch den Start, sagte der Hauptmann. Der 32-Jährige kommt frisch von der Führungsakademie. Seine Feldjäger, die schon seit der Wiedervereinigung in Neubrandenburg stationiert sind, sehen neuen Herausforderungen entgegen. Auslandseinsätze sind für sie nichts Ungewohntes, gerade sind einige Soldaten aus der fünften Kompanie beispielsweise in Mali. Aber es zeichnen sich auch wieder Einsätze in Afghanistan ab, so Markus Breitling, „und wir werden auch Aufgaben im Baltikum bekommen“.