Jetzt muss Schluss sein mit der Politiker-Eitelkeit auf unsere Kosten - FOCUS online
SpecialMeinung
  1. Nachrichten
  2. Politik
  3. Meinung
  4. Jetzt muss Schluss sein mit der Politiker-Eitelkeit auf unsere Kosten

Nena und die andere Meinung: Jetzt muss Schluss sein mit der Politiker-Eitelkeit auf unsere Kosten
  • Kommentare
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
  • FOCUS-online-Kolumnistin

Unsere Bundesministerinnen Bettina Stark-Watzinger und Annalena Baerbock finden es normal, über hunderttausend Euro Steuergeld für ihre eigene Selbstinszenierung auszugeben. Für mich ist das ein Skandal! Schenken Sie mir einen Augenblick für die andere Meinung, die in diesem Fall die meine ist.

Die mit einem Symbol oder Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Kommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision - ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos

Wir haben in Deutschland kein Königshaus mehr. Diese Zeiten sind glücklicherweise längst vorbei, aber unsere höchsten Politikerinnen wären nur allzu gerne Prinzessinnen. Wie ich darauf komme? Nun, während das Außenministerium laut Medienberichten 2022 insgesamt 137.000 Euro für die Visagistin von Annalena Baerbock ausgab, blechte das Bildungsministerium über hunderttausend Euro für die Befriedigung der Eitelkeit der FDP-Politikerin Bettina Stark-Watzinger.       

Bloß gibt die Bildungsministerin das Geld nicht für konstante Gesichtsbemalung aus. Sondern für die eigene Selbstinszenierung auf Instagram. Durch eine parlamentarische Anfrage der Union kam kürzlich erst raus, dass Stark-Watzinger im vergangenen Jahr rund 129.000 Euro für die Bewerbung ihres eigenen Instagram Profils ausgegeben haben soll. Die eigenen 15.000 Follower scheinen der Ministerin nicht genug. Ebenso wie im Fall Baerbock bezahlt die Bildungsministerin diese Eigen-PR jedoch nicht aus der eigenen Geldbörse. Sondern vom Steuergeld.    

Bildungsministerin bewirbt Ernie und Bert

Welch wichtigen Bildungsinhalte Stark-Watzinger da so beworben hat? Nun, unter anderem ein Foto von sich selbst mit Ernie und Bert samt vermeintlich amüsantem Text: „Endlich konnte ich Ernie und Bert im echten Leben kennenlernen. Doch ausgerechnet jetzt ist Ernies Rakete kaputtgegangen! Dabei wollte er doch mit Bert zum Mond fliegen. Ob ich den beiden weiterhelfen konnte? Die Antwort gibt’s zum heutigen internationalen Kindertag auf Youtube! (Link in der Story!).“    

Über die Kolumnistin

Nena Brockhaus, geboren 1992, ist Wirtschaftsjournalistin, Fernsehmoderatorin, politische Kommentatorin und vierfache Spiegel-Bestsellerautorin (Unfollow, Pretty Happy, Ich bin nicht grün, Alte Weise Männer). Nach Stationen bei Handelsblatt und BUNTE moderierte sie von 2021 bis 2023 für BILD die Polit-Talkshow Viertel nach Acht. Mit ihrer Kolumne „Nena und die andere Meinung“ möchte Brockhaus zu einem differenzierten Meinungsbild in unserer Gesellschaft beitragen – gerne auch mal durch unpopuläre Thesen und die Erweiterung des Sagbaren.

Unserer Bildungsministerin soll es 1.500 Euro wert gewesen sein, die beliebten Puppen der Sesamstraße in ihrem Instagram-Post auftauchen zu lassen. Es ist nur ein Beispiel von vielen. Bevor man rund 129.000 Euro Steuergeld in Werbung für das eigene Instagram-Profil versenkt, sollte man sich dann nicht lieber hinterfragen, ob die eigenen Inhalte einfach zu schlecht sind, um das Interesse der Bürger zu wecken? Es gibt genügend politische Accounts, die über 100.000 Follower mit ihren Inhalten erreichen. Ohne jeglichen Werbe-Etat. Schlicht mit Tatendrang, Zeit und Willen.    

Adel wurde in Deutschland ja nicht ohne Grund abgeschafft

Und braucht man als Außenministerin wirklich eine festangestellte Make-up Artistin? Das englische Königshaus lebt noch heute so feudal, aber müssen es auch die deutschen Politikerinnen? Nein, der Adel wurde in Deutschland ja nicht ohne Grund abgeschafft.    

(Anzeige): Das neueste Buch von Nena Brockhaus

Alte WEISE Männer: Hommage an eine bedrohte Spezies

 

Was die eitlen Politikerinnen scheinbar vergessen haben? Sie geben unser Steuergeld aus. Warum sollten wir Steuerzahler hunderttausende Euros für Schminke und Instagram Werbung zahlen? Das ist absurd!     Schließlich erhalten Stark-Watzinger und Baerbock monatlich bereits etwa 15.500 Euro Gehalt. Dazu kommen weitere Zulagen. Etwa eine pauschale monatliche Aufwandsentschädigung von 310 Euro und einen Ortszuschlag, der sich auf etwa 1.100 Euro beläuft.    

Ist das nicht genug, um die eigene Eitelkeit zu befriedigen? Der Durchschnittslohn in Deutschland liegt aktuell bei 4320 Euro im Monat. Davon kann man sich keinen Make-up Artisten, oder ausufernde Instagram Werbung leisten. Das braucht es auch nicht für ein erfolgreiches Leben. Ganz und gar nicht.    

Man mag mir nun vorhalten, dass meine Aussagen populistisch sind, dass ich Menschen gegeneinander ausspiele. In diesem Fall die Bürger mit Durchschnittslohn und unsere Bundesministerinnen. Aber sollten unsere Ministerinnen nicht mit dem Steuergeld so umgehen, wie wir selbst mit unserem monatlichen Einkommen haushalten? Müssen Sie nicht Kosten – Nutzen sorgsam abwägen?    

Vollzeit Make-up-Artistin für unsere Außenministerin Annalena Baerbock

Inwiefern ist dem maroden Bildungssystem in unserem Land geholfen, wenn die FDP-Politikerin Stark-Watzinger Instagram Werbung für ihr eigenes Profil schaltet und fröhlich mit Ernie und Bert posiert? Wäre es nicht sinnvoller, von den 129.000 Euro Steuergeld einige Schultoiletten renovieren zu lassen?    

Und sprechen wir einmal eingehend über die Vollzeit Make-up-Artistin für unsere Außenministerin Annalena Baerbock. Manche mögen mir nun erwidern, sie brauche es nun mal für den Job. Durch meinen Beruf kenne ich durchaus Fernsehmoderatorinnen, die sich tagein, tagaus selbst für ihren Auftritt vor der Kamera schminken. Auch sie stehen vor Scheinwerfern, aber halten eine tägliche Maske nicht für notwendig. Sie machen es schlicht selbst.    

Es mag frech klingen, aber soll Annalena Baerbock doch von ihrem eigenen Einkommen einen mehrtägigen Schmink- und Frisierkurs bei einer Visagistin belegen. Und sich selbst zurecht machen. Das ist doch wahrlich kein Hexenwerk. Und steht Deutschland außenpolitisch wirklich besser da, weil eine professionelle Make-up-Artistin Baerbock aufhübscht? Ganz sicher nicht!

80 Prozent mehr Geld für Fotografen, Friseure und Visagisten

Baerbock und Stark-Watzinger sind nicht die einzigen Minister, die nur allzu gern in den schönen Schein investieren. Politiker der Ampel-Koalition geben im Vergleich zur Großen Koalition unter Merkel rund 80 Prozent mehr Geld für Fotografen, Friseure und Visagisten aus. Geht’s noch??? Zumindest erbringt die Ampel damit den ultimativen Beweis, dass die Fokussierung auf ein hübsches Antlitz keine Erfolge bringt. Welche Regierung war in den vergangenen Jahrzehnten unbeliebter?     

Meine Haltung steht fest: Die Politikerinnen empfinden zu wenig Demut vor uns Steuerzahlern! Sollten Sie mein Urteil über die Ministerinnen als falsch empfinden, hoffe ich auf den größtmöglichen Widerspruch. Gibt es doch nichts Langweiligeres, als wenn wir alle derselben Meinung sind. Wie furchtbar wäre das? Lebendige Debatten sind das Lebenselixier einer funktionierenden Demokratie.    

Wenn Sie mögen, lesen wir uns nächste Woche Samstag wieder. Seien Sie sich gewiss, ich weiß Ihre Zeit, die Sie darauf verwenden, meine Kolumne zu lesen, sehr zu schätzen.    

Ihre Nena Brockhaus

Kommentare
Teilen Sie Ihre Meinung
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit.
Teilen Sie Ihre Meinung
Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch
Richard David Precht gibt Eltern Schuld am Problem mit junger Gen Z

„Produkt derjenigen, die sich über sie aufregen“

Richard David Precht gibt Eltern Schuld am Problem mit junger Gen Z

HZA-GI: Hauptzollamt Gießen zieht Bilanz für 2023 - 2,82 Milliarden Euro Steuereinnahmen - Erfolgreicher Kampf gegen Schmuggel und Schwarzarbeit - 151 Millionen Euro offene Geldforderungen vollstreckt

Hauptzollamt Gießen

HZA-GI: Hauptzollamt Gießen zieht Bilanz für 2023 - 2,82 Milliarden Euro Steuereinnahmen - Erfolgreicher Kampf gegen Schmuggel und Schwarzarbeit - 151 Millionen Euro offene Geldforderungen vollstreckt