Hubertus Heil privat und Karriere - das ist der Bundesminister für Arbeit und Soziales
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Hubertus Heil privat und Karriere - das ist der Bundesminister für Arbeit und Soziales

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Hubertus Heil
Hubertus Heil © IMAGO / Political-Moments

Der deutsche Bundesminister für Arbeit und Soziales wuchs in einfachen Verhältnissen auf, ehe er die Politik für sich entdeckte. Wissenswertes über Hubertus Heils Karriere.

München – Der am 3. November 1972 in Hildesheim als Sohn einer Studienrätin geborene Hubertus Heil startete bereits während seiner Schulzeit seine politische Karriere. Doch erst nach dem Abschluss seines Hochschulstudiums wurde die Politik auch zum Beruf. Im März 2018 wurde der Politiker von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Bundesminister für Arbeit und Soziales im Kabinett Merkel IV ernannt. Seit dem 8. Dezember 2021 bekleidet er dieses Amt auch im Kabinett Scholz. Hubertus Heil gilt als sozial engagierter Ökonom, der sich u. a. für einen Mindestlohn von mindestens zwölf Euro ausspricht und dazu dem damaligen Finanzminister Scholz auch ein Konzept vorlegte. Aktuellstes Thema für Hubertus Heil ist derzeit die Abschaffung von Hartz-IV sowie die Einführung eines sozialen Bürgergeldes. Aber auch die Fachkräftesicherung bestimmt Heils politische To-do-Liste. Konkret geht es dabei um die Linderung der Personalengpässe an Flughäfen, für die, laut Heil, die befristete Anwerbung von Arbeitskräften aus der Türkei nur eine Notlösung für die Luftfahrtbranche sein könne. Hubertus Heil ist mit der ehemaligen Rechtsanwältin Solveig Orlowski verheiratet, die sich derzeit beruflich neu orientiert und sich noch einmal für ein Lehramtsstudium entschieden hat. Gemeinsam hat das Paar einen Sohn (Leonard Johannes) und eine Tochter (Mathilda Katharina).

Hubertus Heil – seine Karriere

Kaum eine politische Karriere startete so früh wie seine: Schon während der Schulzeit trat Hubertus Heil im Jahr 1988 in die SPD ein, engagierte sich bei den Jusos, wo er von 1991 bis 1995 Bezirksvorsitzender in Braunschweig war. Nach der Grundschule besuchte er das Gymnasium am Silberkamp im niedersächsischen Peine und schloss die Schule 1992 mit dem Abitur ab. Nach seiner Schulzeit leistete er beim Paritätischen Wohlfahrtsverband in Peine seinen Zivildienst ab und begann 1995 sein Studium der Politikwissenschaft sowie der Soziologie an der Universität Potsdam. Im Jahr 2006 schloss er dieses an der Fern-Universität Hagen ab. Zu Uni-Zeiten arbeitete er bereits für die brandenburgische Landtagsabgeordnete Heidrun Förster. Für kurze Zeit war er auch Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Eva Folta. Darüber hinaus war Heil zu dieser Zeit noch als Geschäftsführer bei der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im SPD-Landesverband Brandenburg tätig.

Hubertus Heil – wichtige Stationen seiner Karriere

  • 1998 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestages und sitzt bis heute als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Gifhorn-Peine im Parlament.

    Von 2002 bis 2005 war er Vorstandsmitglied der SPD-Landesgruppe Niedersachen.

    Bis 2004 war Hubertus Heil auch Mitglied des Vorstands der SPD-Bundestagsfraktion.
  • Im Jahr 2005 wurde Heil zum SPD-Generalsekretär gewählt. Dieser Aufgabe kam er bis 2009 nach.

    Danach war Heil Vorsitzender des SPD-Bezirks Braunschweig.

    Am 30. Mai 2017 wurde er erneut für das Generalsekretärs-Amt berufen, gab jedoch nach der Niederlage der SPD bei den Bundestagswahlen 2017 bekannt, dass er den Posten künftig nicht mehr übernehmen werde.

    Im März 2018 wurde Hubertus Heil von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Bundesminister für Arbeit und Soziales im Kabinett Merkel IV ernannt.

    Seit dem 8. Dezember 2021 bekleidet er dieses Amt im Kabinett Scholz.

Hubertus Heil – seine Mitgliedschaften in Vereinen und Verbänden

  • Arbeiter-Samariter-Bund Peine, Mitglied
  • Arbeiterwohlfahrt, Mitglied
  • Das Progressive Zentrum, Mitglied im Circle of Friends
  • Deutscher Evangelischer Kirchentag, Mitglied des Präsidiums
  • Freundeskreis Jugendwerkstatt Gifhorn, Mitglied
  • Förderverein Hallenbad Mehrum, Mitglied
  • Friedrich-Ebert-Stiftung, Mitglied
  • IG BCE, Mitglied
  • IG Metall, Mitglied
  • NSFOL Naturschwimmbad Lengede, Mitglied
  • VfB Peine, Mitglied
  • Technisches Hilfswerk Peine, Mitglied
  • TSV Bildung Peine, Mitglied
  • Wirtschaftsforum der SPD, Mitglied des Politischen Beirates
  • Wittinger Tafel, Mitglied

Hubertus Heil – seine politischen Positionen und Ansichten

In dem von ihm herausgegebenen Buch Soziales Deutschland befasst sich Heil mit sozialer Exklusion, der sozialen Lage in Deutschland und Gerechtigkeitspolitik. In seinem Buch Damit Deutschland vorankommt: Kompass für eine progressive Wirtschaftspolitik plädiert Heil für Strukturpolitik, eine Politik der Vollbeschäftigung und neue Regeln für die Finanzmärkte. Hubertus Heil setzt sich als Politiker für viele Dinge ein. Einige der wichtigsten Punkte sind:

  • Steigerung der Gehälter in der Altenpflege
  • Einführung der Grundrente von 900 Euro
  • Paket-Boten-Schutzgesetz, um soziale Sicherheit und faire Arbeitsbedingungen für Paketboten zu sichern
    Reform der Hartz-IV-Sätze
  • Mindestlohn von 12 Euro ab dem 1. Oktober 2022
  • Langfristig niedrige Arbeitslosigkeit, um Rentenhöhe zu garantieren
  • Stärkung des Ehrenamts in ländlichen Regionen
  • Aktuell setzt sich der Bundesarbeitsminister auch für eine erneuerte Rentenreform ein.

Hubertus Heil – seine Ansichten zu aktuellen Themen

# Ausländische Hilfskräfte, um den Personalmangel an Flughäfen zu lindern: „Die müssen festangestellt und nach Tarif bezahlt werden, weil das harte Arbeit ist. Sie brauchen außerdem menschenwürdige Unterkünfte, wir werden das auch kontrollieren!“

# Fachkräftemangel in Deutschland: „Wir haben eine Generation unglaublich gut ausgebildeter Frauen in Deutschland (…), aber nach wie vor arbeiten sie sehr oft in Teilzeit.“

# Familie und Beruf: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss besser werden. Wir müssen zur Weiterbildungsrepublik werden, damit die Beschäftigten von heute auch die Arbeit von morgen machen können. Und wir müssen besser darin werden, qualifizierte Menschen aus dem Ausland zu gewinnen.“

# Entlastungspakete für sozial schwache Personen: „Unser Sozialstaat muss dafür sorgen, dass Menschen, die keine finanziellen Rücklagen haben, auch über die Runden kommen können. Der bisherige Mechanismus hinkt der Preisentwicklung zu sehr hinterher.“

# Soziales Bürgergeld: „Wir werden die Grundsicherung umfassend reformieren und ein Soziales Bürgergeld einführen. Hier geht es auch um einen respektvollen Umgang mit denen, die vorübergehend ihren Arbeitsplatz verloren haben. Komplette Kürzungen oder besondere Härten bei der Grundsicherung wird es nicht mehr geben. Der Zugang zur Grundsicherung wird vereinfacht, zudem werden in den ersten zwei Jahren der Arbeitslosigkeit weder Wohnung noch Ersparnisse angetastet. Stattdessen werden die Jobcenter werden mehr auf Qualifikation und Weiterbildung ausgerichtet – damit es mehr Chancen für ein Comeback auf dem Arbeitsmarkt gibt.“ Das Bürgergeld wird im Januar 2023 eingeführt.

# Corona-Krise: „Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig ein starker Sozialstaat ist, der den Menschen Sicherheit und Vertrauen gibt. Mit der Kurzarbeit haben wir Millionen Menschen vor der Arbeitslosigkeit bewahrt. Damit hilft der Sozialstaat in der Krise und baut mit mehr Weiterbildung gleichzeitig Brücken in die Zukunft. In einer Welt im Wandel brauchen wir Stabilität und Flexibilität, passend zu den jeweiligen Lebensphasen. Wir wollen den Sozialstaat nicht im Nacken, sondern an unserer Seite.“

Hubertus Heil – was nicht jedermann über ihn weiß

# Als Hubertus Heil sechs Jahre alt war, verließ der Vater die Familie. Die Folge davon: Statt im Einfamilienhaus wuchs er plötzlich im Plattenbau auf. Trotz Vollzeitjob ermöglichte seine alleinerziehende Mutter ihm und seinem vier Jahre jüngeren Bruder aber dennoch eine gute Schulausbildung. 

# Der Politiker hat immer wieder mit seinem Gewicht zu kämpfen. „Leider habe ich mehrere Anzuggrößen im Schrank, es geht mal rauf, mal runter, aber ich arbeite daran, dass es konstant bei den kleineren Größen bleibt.“

# Hubertus Heil war Herausgeber des SPD-nahen Zwei-Monatsmagazins „Berliner Republik“, das im Jahr 2017 eingestellt wurde.

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