Shrek – Der tollkühne Held
Computertrickmärchen aus dem DreamWorks-Studio.
Originaltitel
Shrek
Regie
Dauer
900 Min.
Kinostart
05.07.2001
Genre
Produktionsland
Cast & Crew
Redaktionskritik
Dem Mäuse-Konzern dürfte vor "Shrek" die Luft weg bleiben, denn dieses subversive Animationsabenteuer stiehlt jedem Märchen die Show: ein grandioser Anti-Disney-Film mit einem grünen Monster als Prinzen.
Prinzessin Fiona ist so richtig gut drauf: Ihr Held hat sie vor einem feuerspeienden Drachen gerettet, die Sonne scheint, die Blümchen blühen. Und so stimmt sie ein fröhlich Liedchen für den Vogel an, der ihr von einem Ast aus zuzwitschert.<p> Die Szene kennt man bereits aus der Disney-Produktion "Dornröschen" von 1959. Während Dornröschen jedoch lieblich mit dem Vogel ein Duett trällerte, verirrt sich Fiona in dermaßen schrille Frequenzen, dass das Vögelchen kurzerhand explodiert und in Fetzen zu Boden fällt.<p>
Willkommen bei "Shrek", der Nemesis des Disney-Kitsches. Noch mehrmals nehmen die Helden dieses komplett computeranimierten Märchens Anläufe, ein Lied zu trällern, doch stets wird’s nach ein paar Takten abgewürgt.<p>
Und auch Shrek selbst unterscheidet sich deutlich von anderen Heroen: Er ist grün und fett, er stinkt, und wenn er Licht braucht, dann knetet er mit dem Schmalz aus seinen Ohren eine Kerze. Obwohl er in seinem Sumpf doch nur vor sich hin leben möchte, lassen er und sein anhänglicher Esel sich vom durchtriebenen Herrscher Farquaad überreden, Prinzessin Fiona zu retten.<p>
Für Jeffrey Katzenberg – gefeuerter Topmanager von Disney und einer der Köpfe der "Shrek"-Produktionsfirma DreamWorks – ist dieser Film die finale Rache an seinem ehemaligen Arbeitgeber. Nebenbei gelang ihm ein Meilenstein des Trickfilmgenres, ein Film von atemberaubendem Tempo und Einfallsreichtum – und mit einem zu erwartenden Einspiel von 300 Millionen Dollar der bislang erfolgreichste Versuch, das Animationsmonopol des Micky-Maus-Konzerns ins Wanken zu bringen.<p>
"Shrek", dessen Geschichte bekannte Märchen im Rundumschlag parodiert, ist allerdings kein Kinderfilm. Zwar werden sich auch Achtjährige über die fantasievollen Animationen amüsieren, doch das Gros der anbetungswürdigen Anspielungen auf Filme wie "Matrix", Wortwitz und Gags sind eindeutig für Leute konzipiert, die hinterher noch ganz legal in die Kneipe gehen und am Tresen weiterlachen dürfen.
<p><b>Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie "Toy Story" und
"Mäusejagd" mochten.</b>
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