Seehofer-Tochter Susanne: "Mit der FDP kann ich mich am besten identifizieren"
Die Politik- und Medienwelt kennt sie von klein auf - dennoch war sie ein bisserl überrascht, was für einen großen Wirbel es auslöste, als jetzt bekanntwurde, dass Susanne Seehofer (30) Mitglied der FDP geworden ist.
Susanne Seehofer tritt FDP bei: "Es war eine persönliche Entscheidung"
Richtig gelesen: FDP. Nicht: CSU. Als Tochter vom CSU-Ehrenvorsitzenden, Bundesinnenminister Horst Seehofer (72), sorgt das natürlich für viel Gesprächsstoff.
Susanne Seehofer, die Susi genannt wird, zur AZ: "Es war eine sehr persönliche Entscheidung von mir, der FDP beizutreten. Unsere Eltern haben meine Geschwister und mich immer zu einer eigenen Meinung erzogen, das war ihnen sehr wichtig. Bloß weil mein Vater in der CSU ist, muss ich das nicht automatisch auch sein. Auch die Wahlen liefen bei uns immer geheim ab, wir durften wählen, wen wir für richtig hielten."
Wie reagiert Horst Seehofer auf FDP-Beitritt seiner Tochter Susanne?
Wie ihr Vater auf ihren politischen Schritt reagierte? "Mein Papa ist tiefenentspannt, was das betrifft. Und ich glaube, er ist auch ein bisschen stolz."
Im April ist sie der bayerischen FDP beigetreten, schon jahrelang hatte sie "mit der Partei sympathisiert". Also auch lange, bevor das Verhältnis zwischen ihrem Vater und Markus Söder kompliziert wurde? Susi Seehofer: "Ja. Meine Entscheidung für die FDP stand fest, lange bevor diese Debatte aufkam."
Deshalb ist Susanne Seehofer FDP-Mitglied
Ihre Beweggründe, dieser Partei beizutreten, erklärt sie so: "Mit der FDP kann ich mich am besten identifizieren. Die Partei hat die besten Zukunftsvisionen, dabei geht es um Freiheit, Eigenverantwortung und Respekt vor jeder Lebensführung. Mich fasziniert, wie sie Themen wie Digitalisierung und Mobilitätswende angehen. Ich traue der FDP zu, die Herausforderungen - damit meine ich nicht nur Corona - am besten zu meistern." Seit acht Monaten ist Susi Mutter der kleinen Laetitia (mit Ehemann und Unternehmer Christian Auer), doch sie freut sich aufs Kontrastprogramm zum Muttersein. "Im Sommer fange ich auch wieder meinen Job bei BMW in der Elektromobilität an - und ich will natürlich im Wahlkampf helfen. Ich möchte von der Basis starten."
Also keine Extrawurst für die Politiker-Tochter. "Ich freue mich, in den Diskurs zu gehen", so Susanne Seehofer. "Es ist leicht, auf Politiker zu schimpfen. Das habe ich hautnah mitbekommen. Anstatt sich nur zu beschweren oder zu jammern, was einem alles nicht passt, kann man sich der Herausforderung stellen - und probieren, es selbst anzupacken."