Saphirblau (2014)

"Saphirblau" des Regie-Duos Felix Fuchssteiner und Katharina Sch�de ist die Fortsetzung von "Rubinrot" (2013), der Verfilmung des ersten Teils von Kerstin Giers erfolgreicher "Liebe geht durch alle Zeiten”-Trilogie, wohl besser bekannt unter dem Namen "Edelstein"-Trilogie. Gedreht wurde der �ppig ausgestattete Mix aus Fantasyfilm und Teenie-Schmonzette u.a. im Stadtwald von K�ln, in Coburg, auf Schloss Tenneberg im th�ringischen Waltershausen und in Aachen, das als Kulisse f�r das historische London herhalten musste. Dass gut gemachte Fantasy nicht immer nur aus Hollywood kommen und den Namen "Harry Potter" tragen muss, bewiesen die Macher mit dem starken ersten Teil, "Rubinrot", der gekonnte Unterhaltung auf hohem technischen Niveau bot. Im Vergleich dazu f�llt der Nachfolger deutlich ab, der zwar wieder �ber eine herausragende Ausstattung und charismatische Darsteller verf�gt, mit seiner Unmenge an Zeitreisen und Wendungen aber viel zu �berladen daherkommt.

Auf technischer und schauspielerischer Ebene kann "Saphirblau" zu weiten Teilen mit dem guten Erstling mithalten. Die CGI-Effekte sind gelungen und illustrieren immer wieder in erster Linie den "technischen" Prozess des Zeitreisens und erg�nzen die pr�chtigen Kulissen und Schaupl�tze auch um gekonnt animierte Details wie Schlossanlagen, H�userreihen, Landschaften oder ganze D�rfer. Hier muss sich der Film nicht vor seinen gro�en aus Hollywood stammenden Vorbildern verstecken. Auch die Darsteller machen ihre Sache durchweg �berzeugend, vor allem die beiden h�bsch anzusehenden, attraktiven Hauptdarsteller Maria Ehrich und Jannis Niew�hner harmonieren gut und agieren mittlerweile als bestens aufeinander abgestimmtes Team. Zwar gehen einem die besserwisserischen, oft neunmalklugen Spr�che und das machohafte Gehabe von Gideon mitunter ein wenig auf die Nerven, doch das ist zu verschmerzen und wird vor allem die jugendliche Zielgruppe nicht weiter st�ren.

Viel st�render ist da schon die inhaltliche �berladung des Films. Die F�lle an Zeitreisen und das st�ndige Springen zwischen den Jahrhunderten und unterschiedlichen Zeiten geht mit zunehmender Filmdauer doch merklich an die Substanz und Konzentration des Zuschauers. Dies mag man zwar vor allem der Buch-Vorlage von Katrin Grier ankreiden, die Filmemacher (und vor allem die Drehbuchautoren) h�tten hier aber durchaus mehr Mut zur K�rzung beweisen k�nnen/m�ssen. Dann w�re der Film vermutlich 30 Minuten k�rzer ausgefallen, dazu wesentlich homogener bzw. kompakter und er h�tte nicht so schrecklich viele L�ngen und inhaltliche Leerl�ufe, die nicht nur einen enormen Spannungsabbau zur Folge haben sondern auch daf�r sorgen, dass einem die 120 Minuten des Films fast so doppelt so lange vorkommen.

Fazit: Die guten Darsteller und die optisch berauschende Ausstattung k�nnen nicht �ber die dramaturgischen Leerl�ufe und die inhaltliche �berladung hinwegt�uschen.

FBW-Bewertung zu "Saphirblau"Jurybegr�ndung anzeigen

Im zweiten Film nach Kerstin Giers Edelstein-Trilogie hat die 16-j�hrige Gwendolyn den unerwarteten Aufstieg vom famili�ren Aschenputtel zur hoffnungsvollen Zeitreisenden geschafft, sucht aber immer noch nach ihrer eigenen Identit�t in dieser Rolle [...mehr]