Mehr als 580 Millionen Euro für moderne Bahnhöfe
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Letzte Aktualisierung: 27.03.2024

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Mehr als 580 Millionen Euro für moderne Bahnhöfe in Hessen

von Ilse Romahn

(22.11.2021) Mehr Barrierefreiheit, attraktivere Stationen, höherer Komfort: Die Deutsche Bahn (DB), das Land Hessen, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Nordhessische VerkehrsVerbund (NVV) haben ein umfassendes Paket zur Modernisierung von rund 120 Bahnhöfen geschnürt.

Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung "Bahnhofsmodernisierungsprogramm Hessen" - Steffen Müller, Geschäftsführer Nordhessischer VerkehrsVerbund (NVV). Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur Deutsche Bahn, Tarek Al-Wazir, Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen des Landes Hessen, Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV)
Foto: DB AG/Andreas Varnhorn
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Mit der Rahmenvereinbarung „Bahnhofsmodernisierungsprogramm Hessen“, die DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Tarek Al-Wazir, Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des RMV, sowie Steffen Müller, Geschäftsführer des NVV, in Frankfurt unterzeichnet haben, fließen bis zum Jahr 2030 insgesamt 584 Millionen Euro zusätzlich in moderne Bahnhöfe. Gemeinsam mit den großen hessischen Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau der S6 und der Nordmainischen S-Bahn sollen so noch mehr Menschen auf die umweltfreundliche Schiene umsteigen.

Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur Deutsche Bahn: „Unsere Gäste in Hessen können sich auf noch mehr moderne, barrierefreie Bahnhöfe freuen. Wir investieren auch jenseits der Großstädte und gehen vor allem kleine und mittlere Bahnhöfe im ländlichen Raum an. Dafür nehmen wir gemeinsam mit unseren Partnern mehr als eine halbe Milliarde Euro in die Hand. Wenn wir das Programm abgearbeitet haben, sind mehr als 90 Prozent aller hessischen Bahnhöfe stufenfrei erreichbar! Mit einladenden Stationen bieten wir einen weiteren Anreiz, die klimafreundliche Bahn zu nutzen.“

Tarek Al-Wazir, Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen des Landes Hessen: „Heute ist ein guter Tag für die Verkehrswende in Hessen: In den kommenden Jahren entfernen wir aus Hessens Bahnhöfen Hindernisse für mobilitätseingeschränkte Menschen, für Eltern mit Kinderwagen, für Reisende mit schwerem Gepäck oder mit dem Fahrrad. Das Land beteiligt sich daran mit mindestens 183 Millionen Euro. Das ist gut angelegtes Geld: Denn wenn wir mehr Menschen in die Züge und auf die Schiene bringen wollen, muss Zugfahren eine bequeme Alternative zum Auto sein. Dazu gehören moderne Bahnhöfe, in denen Reisende gerne einsteigen, umsteigen oder aussteigen. Davon profitieren jeden Tag Hunderttausende Bahnpassagiere. Wenn bis 2030 alle Maßnahmen aus diesem und allen übrigen Programmen realisiert sind, werden fast alle 499 hessischen Bahnhöfe und Bahnstationen stufenfrei und drei Viertel von ihnen vollständig barrierefrei sein.“
 
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV): „Der ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, deshalb ist ein barrierefreier Zugang besonders wichtig. Mehr als 200 Bahnhöfe im RMV-Gebiet sind bereits heute barrierefrei – und mit der neuen Rahmenvereinbarung kommen viele weitere hinzu. Neben einem stufenfreien Zugang zu den Gleisen wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern auch ein attraktives Bahnhofsumfeld schaffen, wo man nicht nur gerne verweilt, sondern auch komfortabel umsteigt – egal, ob in den Bus, aufs Leihrad oder ins Auto. Das ist Engagement im Sinne der Fahrgäste und trägt dazu bei, dass der ÖPNV noch attraktiver wird.“

Steffen Müller, Geschäftsführer Nordhessischer VerkehrsVerbund (NVV): „Infrastrukturausbau ist ein wichtiger Teil der Verkehrswende in Nordhessen. Insgesamt fließen mit der neuen Vereinbarung in den nächsten neun Jahren 100 Millionen Euro in die Region. Es profitiert der ländliche Raum mit 11 Projekten (Felsberg-Altenbrunslar, Guxhagen, Melsungen-Süd, Rotenburg an der Fulda, Bad Sooden-Allendorf, Körle, Sontra, Eichenberg, Hofgeismar, Rotenburg-Lispenhausen, Melsungen-Schwarzenberg) genauso wie die Stadt Kassel durch den Ausbau des Bahnhofes Harleshausen und den Hauptbahnhof. Dazu kommen Bad Hersfeld, Grebenstein und Malsfeld, die Teil anderer Finanzierungsprogramme sind. Bus und Bahn sind so immer besser und leichter zu erreichen. Mit unserer NVV-Angebotsoffensive Jedes Dorf – Jede Stunde sorgen wir in Kombination mit guten Busverknüpfungen für eine verlässliche Reisekette. Das sind gute Aussichten für den ÖPNV in Nordhessen.“

Mit dem Modernisierungspaket ermöglichen die Partner den barrierefreien Ausbau für weitere 95 Stationen und sichern die Finanzierung von 24 Bahnhöfen, deren Planung bereits fortgeschritten ist.

Zu den Stationen, die Teil des Modernisierungspakets sind, gehört beispielsweise Frankfurt (Main) Ost. Hier baut die DB einen neuen Aufzug. Im Bahnhof Hattersheim (Main) bringt die DB die Bahnsteige auf eine moderne Einstiegshöhe zur S-Bahn und baut einen komplett neuen barrierefreien Zugang mit einer Brücke. In Kassel-Harleshausen entstehen eine Rampe und ein Aufzug für einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig. Außerdem baut die DB den Fußgängertunnel neu und bringt den Mittelbahnsteig auf eine moderne Bahnsteighöhe. Die DB erneuert in Kronberg (Taunus) das Bahnsteigdach denkmalgerecht und in Oberbrechen baut sie zwei Wetterschutzhäuser sowie eine neue Beleuchtung. Außerdem bekommt der Fußgängertunnel eine komplette Frischekur.

Nach Umsetzung aller geplanten Bauprojekte sind fast alle hessischen Bahnhöfe stufenfrei zugänglich. Rund 500.000 Reisende und Bahnhofsbesucher insgesamt profitieren dank des neuen Modernisierungsprogramms von ansprechenderen Bahnhöfen, barrierefreien Zugänge und damit mehr Komfort. Das Ziel ist es, mit attraktiven Bahnhöfen noch mehr Menschen für das klimafreundliche Verkehrsmittel Bahn zu gewinnen.