Anton Ulrich von Braunschweig - Herzog und Fürst | Lernzeit.de

Anton Ulrich von Braunschweig – Herzog und Fürst

Gemälde von Anton Ulrich von Braunschweig

Anton Ulrich von Braunschweig © Wikipedia

Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel wurde am 4. Oktober 1633 geboren und stammte aus dem Haus der Welfen. Er war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg sowie Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel. Überdies prägte er das Barockzeitalter als Schriftsteller mit zahlreichen Singspielen, Romanen und Libretti.

Das Leben des Herzogs

Anton Ulrich kam als zweiter Sohn des Herzogs August dem Jüngeren und der Prinzessin Dorothea von Anhalt-Zerbst auf die Welt. Seine Stiefmutter bemühte sich stets die künstlerische Ausbildung der Kinder zu fördern. Schon als Schüler entdeckte Anton Ulrich seine Liebe zur Lyrik. So verfasste er bereits früh eigene Lieder und Gedichte. Sein Theologiestudium schloss er an der Universität Helmstedt mit dem Doktortitel ab.

Im August des Jahres 1656 heiratete er die Prinzessin Elisabeth Juliane von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Norburg. Aus deren Ehe entstammen 13 Kinder. Sechs der Kinder starben allerdings noch vor ihrem ersten Geburtstag. Anlässlich ihrer Hochzeit schrieb er sein erstes Bühnenstück, das Frühlings-Balett.

Vom Mitregent zum Alleinherrscher

Nach dem Tod seines Vaters erhielt Anton Ulrich die Gebiete Jerxheim, Schöningen, Voigtsdahlum und Calvörde. Sein regierender Bruder Rudolf August ernannte ihn ein Jahr darauf zum Statthalter. Im Jahr 1685 wurde er dann zum gleichberechtigten Mitregenten. Der Herzog verbündete sich unter anderem mit Dänemark sowie mit dem französischen Monarch Ludwig XIV. Der Kontakt mit den Franzosen brachte einige Vorteile mit sich. Denn nicht nur das Wolfenbüttler Heer vergrößerte sich deutlich, sondern auch die fürstliche Kunstsammlung.

Als 1702 hannoversche und cellische Truppen die Städte Braunschweig und Wolfenbüttel einnahmen, flüchtete Anton Ulrich nach Gotha. Sein Bruder musste der hannoverschen Primogenitur zustimmen und auch Anton Ulrich zu einer Zustimmung bringen. Letztendlich fügte sich auch Anton Ulrich und regierte weiterhin mit seinem Bruder. Als dieser jedoch 1704 verstarb, wurde Anton Ulrich zum Alleinherrscher. Um Beziehungen zu Österreich herzustellen, verheiratete er seine Enkelin mit dem Erzherzog Karl von Österreich, der später zum Kaiser Karl VI wurde.

Am 27. März 1714 starb Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel im Alter von 80 Jahren.

Tätigkeiten in Kunst und Lyrik

Kunst und Bildung lagen Anton Ulrich besonders am Herzen. So förderte er diese Bereiche mit großen Summen an Geld. Des Weiteren ließ er zahlreiche Opernvorstellungen in Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzdahlum veranstalten. Außerdem erweiterte er mit finanziellen Mitteln, die von seinem Vater gegründete Herzog August Bibliothek, in Wolfenbüttel.

Besonders angetan hat es ihm das Schloss Marly-le-Roi in Frankreich. Infolgedessen ließ er das Schloss Salzdahlum errichten. Dort brachte er seine überaus große Kunstsammlung unter. Das Schloss wurde leider nur aus billigem Fachwerk erbaut und von König Jerome von Westfalen abgerissen. Die Überreste der Kunstsammlung wurden später im Herzog Anton Ulrich-Museum untergebracht.

Nicht zu vergessen war der Herzog einer der bedeutendsten Schriftsteller des Barock. So verfasste er Romane, religiöse Lyrik sowie Texte für Opern und Singspiele. Auch schrieb er eine Vielzahl an Libretti für Opern und Ballette. Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel war ein Herzog, der vor allem als Schriftsteller und Kunstsammler in Erinnerung bleibt.