Der Alt-Bundespräsident Roman Herzog hat einst in Dachau gelebt. Nun ist er mit 82 Jahren gestorben.
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Alt-Bundespräsident Roman Herzog lebte einst in Dachau

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Am 23. Juni 2000 nahm Roman Herzog Abschied von seiner Frau Christiane: Die Trauerfeier fand in der Friedenskirche statt. Die Herzogs haben in Dachau eine Weile gelebt. 
Am 23. Juni 2000 nahm Roman Herzog Abschied von seiner Frau Christiane: Die Trauerfeier fand in der Friedenskirche statt. Die Herzogs haben in Dachau eine Weile gelebt. © Betz

Dachau – Alt-Bundespräsident Roman Herzog, der im Alter von 82 Jahren gestorben ist, hat mit seiner damaligen Frau Christiane auch einige Jahre in Dachau gelebt.

Roman Herzog war in erster Ehe seit 1958 mit Christiane Krauß verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor, der 1959 geborene Markus und der 1964 geborene Hans Georg. Nach dem Ausscheiden Roman Herzogs aus dem Präsidentenamt 1999 zog das Ehepaar nach Dachau-Süd – Christiane Herzog wollte ihren beiden Enkeln nahe sein. Denn Markus Herzog, der ältere der beiden Söhne, wohnte mit der Familie und seinen zwei Kindern Maximilian und Constanze in Dachau am Ascherbachweg. Der Friedenskirche in Dachau fühlten sich die Herzogs zugehörig: Dort waren Sohn Markus mit seiner Brigitte von Pfarrer Stählin getraut sowie die Kinder getauft worden.

Christiane, die damalige Frau des Alt-Bundespräsidenten, erlag am 19. Juni 2000 im Alter von 63 Jahren einem Krebsleiden. Bei einem Trauergottesdienst am 23. Juni in Dachau erwiesen mehr als 200 hochrangige Trauergäste Christiane Herzog die letzte Ehre. Wegen Platzmangels in der evangelischen Friedenskirche wurde die Öffentlichkeit von der Trauerfeier ausgeschlossen. Hinter der Absperrung verfolgten im Regen gegenüber der Kirche mehr als 300 Bürger das Geschehen.

„Liebe Frau Krauß, das ist heute ein schwerer Weg für Sie“, sprach Gemeindepfarrer Martin Stählin die Mutter Christiane Herzogs in seiner Predigt direkt an: „Es ist so schwer, wenn die Kinder vor den Eltern sterben.“ Und nun sei die Tochter auch noch in demselben Alter und an derselben Krankheit wie ihr Vater gestorben. Stählin würdigte Christiane Herzog als „große und starke Frau, die einfach nur helfen wollte“. Es gab keine Reden aus den Reihen der prominenten Trauergäste, darunter Altbundeskanzler Helmut Kohl, die Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Walter Scheel mit Gattinen, Friedrich Kardinal Wetter und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber. Damit wurde dem Wunsch von Christiane Herzog nach einer schlichten Zeremonie ohne großen Pomp entsprochen, den sie kurz vor ihrem Tod geäußert hatte. 

dn

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