Die Schatzinsel

Die Spannung des Romans kommt bereits im ersten Kapitel auf, als Jim in der Gaststätte seiner Eltern dem mysteriösen, schweigsamen Kapitän Bones begegnet. Als dieser durch die Klippen streift und mit seinem Fernrohr über das Meer schaut, werden nicht nur in Jim Abenteuerlust und Fernweh geweckt. Die jugendlichen Leser begeben sich wie von selbst mit Jim auf die Suche nach dem Einbeinigen, der von Stevenson als „Schwarzer Hund“ bezeichnet wird, und der offenbar eine Bedrohung für den ruhelosen Kapitän darstellt. Die Spannung in Stevensons Roman zieht sich vom Anfang bis zum Ende hindurch – ob die Crew um Jim und Dr.Liversy den Schatz findet, oder welchen Gefahren auf See und auf der Insel sie ausgesetzt sind. Der Roman ist eine gekonnte Mischung aus Abenteuer-und Schauerroman mit Leitmotiven wie Meuterei, Verrat und Habgier. Lesenswert ist auch der faszinierende Stil Stevensons, bei dem er Grenzen zwischen Gut und Böse, Schwarz und Weiß verwischt: So ist Jim hin-und hergerissen zwischen dem ritterlichen Kapitän und dem verwegenen Piraten Long John Silver, mit dem ihn seine Herkunft verbindet. Lesenswert ist das Buch nicht nur für Kinder und Jugendliche – auch Erwachsene werden von Stevensons fließender, lebendiger Sprache mitgerissen. Viele kennen das Buch aus ihrer eigenen Kinderzeit und wollen den Klassiker in einer neuen Ausgabe erneut lesen, um ihre Jugenderinnerungen aufleben zu lassen. Bereits im Erscheinungsjahr des Romans wurde das Buch auch von Erwachsenen gelesen. Stevenson beherrschte es exzellent, seine Figuren authentisch zu schildern, auch zeigte er sprachliche Stilsicherheit und integrierte etliche Begriffe aus der Seefahrt, die neugierig machen.