Der traurige Abschied | Wunderweib

Der traurige Abschied

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Richard Chamberlain erschüttert die Welt mit seinen Aussagen über Selbstmord Foto: GettyImages
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„Dornenvögel“-Star Richard Chamberlain

Sein sonderbarer letzter Wille

Die Sonne lässt den Pazifik türkisblau schimmern, Palmen wiegen sich sanft im Wind, es ist angenehme 23 Grad warm. Schauspieler Richard Chamberlain (75) steht vor seiner Luxus-Villa auf Hawaii, blickt nachdenklich aufs Meer. Es ist gar nicht lange her, da machte der Weltstar ein erschütterndes Geständnis: „Ich werde eine Handvoll Pillen schlucken, bei Sonnenuntergang ins Meer hinausschwimmen, irgendwann das Bewusstsein verlieren, untergehen und nie wieder zurückkehren.“

Richard Chamberlain hat in der Vergangenheit oft über Selbstmord gesprochen. Nun scheint sein Abschied in greifbare Nähe zu rücken. Fans auf der ganzen Welt sind erschüttert. „Tatsache ist, dass ich mich mit mir selbst mehr und mehr unbehaglich fühle“, so die Worte des Schauspielers.

Todessehnsucht, Selbstmordgeständnis, Abschiedswille – wie konnten so düstere Gedanken die Seele des berühmten Weltstars und Frauenschwarms vergiften? Richard Chamberlain stieg in der 80ern durch den Welterfolg der „Dornenvögel“ an die Spitze der Popularität.

200 Millionen Zuschauer weltweit verfolgten die unmögliche Liebe des Pater Ralph de Bricassart zur Farmerstochter Meggie (gespielt von Rachel Ward). Für diese Rolle wurde Richard Chamberlain mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Ein Erfolg, den er nicht steigern konnte, der Gipfel war erreicht.

In den folgenden Jahren spielte Richard Chamberlain zwar in Serien wie „Dr. Kulani“, war mal im Theater oder Musical zu sehen. Doch seine Auftritte wurden weniger, er zog sich zurück, stand nur noch selten vor der Kamera. Für den Weltstar ein tragischer Abstieg.

Romy Schneider, der Schriftsteller Ernest Hemingway, die Opern-Diva Maria Callas – viele berühmte Persönlichkeiten wurden nach ihren großen Erfolgen von Versagensängsten getrieben, manchmal sogar in den Tod. Seit dem Selbstmord des Fußballers Robert Enke († 2009) wissen wir, wie vielförmig und unberechenbar jene Krankheit ist, die als Depression bezeichnet wird.

Gut möglich, dass auch Richard Chamberlain darunter leidet. Fest steht: Selten formulierte jemand so eindeutig seine Todessehnsucht wie er. Zuletzt sagte er: „Schon seit geraumer Zeit verspüre ich eine große, tiefe Neugier nach dem ,Erlebnis‘ des Todes und nach dem, was danach kommt. Ich hatte früher Angst davor zu sterben und sehne mich jetzt danach, endlich zu erfahren, wie es ist, tot zu sein …“

Ja, sogar den Zeitpunkt für seinen Abschied hat er festgelegt: Aus Sorge um seinen Lebenpartner Martin Rabbet (55) will er im Laufe des Jahres 2010 aus dem Leben scheiden. Warum? Er lebt seit über 30 Jahren mit Martin zusammen – ohne Trauschein. Bisher galt laut Gesetz: Sollte der Star vor seinem Partner sterben, verlangt das Finanzamt über die Hälfte des Nachlasses, mehrere Millionen Euro.

Das will Richard Chamberlain verhindern. Vor etwa drei Jahren sagte er: „2010 wird die Erbschaftssteuer in Amerika für die Dauer von zwölf Monaten ausgesetzt. Sollte ich noch leben, bin ich fest entschlossen, die Konsequenzen zu ziehen.“

Nach dem Jahreswechsel können wir jetzt nur beten, dass der einzigartige Weltstar sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzt.