Rattenlöcher im Garten erkennen und richtig verschließen

Rattenlöcher im Garten erkennen und richtig verschließen

Ratten können im Garten zu einem echten Problem werden. Die Tiere richten nicht nur Schäden an den Pflanzen an, sondern verbreiten auch Krankheiten. Entdeckst du die Nager im Garten, kannst du bald auch Ratten im Haus haben. Starker Rattenbefall kann sogar meldepflichtig sein. Zu den Anzeichen für Ratten gehören Rattenlöcher. 

Woran erkennt man Rattenlöcher?

Weil Ratten deutlich größer als Mäuse sind, unterscheiden sich die Löcher der Tiere vor allem in ihrer Größe. Eine Ratte kann ein bis zu 20 cm großes Loch graben. 

Die Tiere graben ihre Löcher an geschützten Stellen, beispielsweise in der Nähe des Komposthaufens, unter Bäumen oder an Stellen, die nur selten von Menschen aufgesucht werden. Die Löcher führen senkrecht in die Erde. Die wichtigsten Merkmale von Rattenlöchern:

  • Durchmesser 8 – 20 cm
  • runder Querschnitt
  • keine Erdhaufen am Eingang
  • Eingang liegt versteckt 

Dadurch unterscheiden sich Löcher von Ratten deutlich von denen, die Mäuse, Maulwürfe oder Wühlmäuse hinterlassen. Rattenlöcher deuten auf einen akuten Rattenbefall hin. 

Ein anderes Merkmal, an dem man Ratten im Garten erkennen kann, ist ihr Kot. Es sind spindelförmige Kotballen, dunkel bis schwarz gefärbt und erinnert ein bisschen an Kaffeebohnen (mit 0,5 cm bis 3 cm Länge). Gelegentlich kann man auch auf eine tote Ratte treffen.

Lebende Tiere werden Gartenbesitzer dagegen nur selten zu Gesicht bekommen. Ratten sind intelligente Tiere und verstehen es ausgezeichnet, ihre Anwesenheit zu verbergen.

Selbst bei starkem Befall bekommt man nur wenige lebende Ratten zu Gesicht. Schädlingsbekämpfer schätzen, dass auf jede einzelne Ratte, die man sieht, mindestens 20 kommen, die unerkannt leben. Bereits einzelne Tiere können auf einen starken Befall hindeuten. 

Was tun gegen die Anwesenheit von Ratten? 

Es liegt nahe, die Rattenlöcher zu verschließen, indem sie beispielsweise mit Erde verfüllt werden. Das ist jedoch bei starken Rattenbefall unwirksam, weil die Nager die Erde einfach wieder entfernen. Erst wenn die Plage vorbei ist, können die Löcher verfüllt werden. 

Stattdessen können die Löcher genutzt werden, um Ratten effektiv zu bekämpfen. 

Wie funktioniert das? 

Rattenlöcher im Garten sind gut und schlecht zugleich. Schlecht ist natürlich, weil sie anzeigen, dass es im Garten ein Problem mit Ratten gibt. 

Positiv ist, dass die Löcher anzeigen, wo sich die Ratten gern aufhalten. In den Rattenlöchern und ihrer Umgebung kann man versuchen, die Nager zu bekämpfen oder zu vertreiben. Verschiedene Methoden können angewendet werden. 

Fallen

Das Aufstellen von Fallen in der Nähe der Rattenlöcher ist eine bewährte Methode der Bekämpfung. Einzelne Ratten lassen sich dadurch fangen, bei größeren Befall versagt die Methode jedoch. 

Man unterscheidet zwischen Schlagbügelfallen und Lebendfallen.

Schlagbügelfallen

Der kräftige Schlagbügel der Schlagbügelfalle tötet die Ratte beim Zuschnappen. Nachteile dieser Fallenart sind:

  • Der Tod tritt nicht sofort ein
  • Die toten Ratten müssen entsorgt werden
  • Haustiere oder Kleinkinder könnten die Falle auslösen und sich verletzen

Lebendfallen

Diese Gefahr besteht bei Lebendfallen nicht. Das sind Käfige, die mit einem Köder bestückt werden. 

Der Nager läuft in den Käfig, um den Köder zu fressen und die Tür schlägt zu. Das Tier bleibt am Leben. 

Trotzdem hat es auch Nachteile, Ratten in Lebendfallen zu fangen. Gefangene Ratten müssen weit vom Garten weggebracht werden, bevor sie freigelassen werden können. 

Beim Transport oder beim Freilassen besteht die Gefahr, dass man gebissen wird. Rattenbisse sind gefährlich, da durch sie Tollwut und andere Krankheiten übertragen werden können. 

Ratten sind schlau
Fallen, gleich welcher Art, eignen sich nur zur Bekämpfung einzelner Exemplare. Die Nager sind intelligent und lernen sehr bald, die Fallen zu meiden. 

Ratten vertreiben

Anstatt zu versuchen, die Nager durch das Aufstellen von Lebendfallen oder Schlagbügelfallen zu fangen, kann man versuchen, sie zu vertreiben. Hierzu empfehlen Gartenexperten verschiedene Methoden. 

Diese zielen darauf ab, den Nagern das Leben im Garten so unbehaglich zu machen, dass sie freiwillig weiterwandern.  Dazu eignen sich beispielsweise Ultraschallgeräte, die in regelmäßigen Abständen hohe Tonfrequenzen aussenden, die von den Nagern als unangenehm empfunden werden. 

Die Wirkung ist allerdings umstritten und hilft höchstens, um einzelne Ratten zu vertreiben. Entschieden wirksamer sind die natürlichen Feinde der Ratten: Hunde und Katzen. 

Wenn man darauf achtet, dass es im Garten keine Ecken mit Unkraut und dichtem Unterholz gibt und Hunde oder Katzen sich dort frei bewegen können, werden sich Ratten erst gar nicht einnisten. 

Hausmittel

Manche Leute empfehlen, in die Rattenlöcher oder auf ihren Wegen Essigwasser zu versprühen, Chilipulver zu verstreuen oder in Terpentin getränkte Lappen auszulegen. Diese Methoden wirken nur, wenn die Mittel regelmäßig erneuert werden. 

Kein Rattengift
Rattengift sollte niemals zur Bekämpfung eingesetzt werden. Es tötet qualvoll und langsam und stellt auch eine Gefahr für andere Tiere, ja sogar Kleinkinder dar. 

Die hier vorgestellten Tipps gegen Ratten eignen sich nur bei schwachem Befall oder gegen einzelne Exemplare. Bei starkem Befall ist es besser, das Ordnungsamt zu informieren und einen professionellen Schädlingsbekämpfer mit der Bekämpfung der Ratten zu beauftragen.

Jan ist ein Gartenliebhaber, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er ist Experte für alles, was mit Gartenbau zu tun hat, und liebt es, sein Wissen mit anderen zu teilen. Wenn Jan nicht gerade schreibt oder ein gutes Buch liest, kann man Jan in seinem Garten antreffen, wo er sich um seine Pflanzen und Blumen kümmert.

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2 Gedanken zu „Rattenlöcher im Garten erkennen und richtig verschließen“

  1. Ich beziehe mich auf Ihre Empfehlung:

    “Wenn man darauf achtet, dass es im Garten keine Ecken mit Unkraut und dichtem Unterholz gibt und Hunde oder Katzen sich dort frei bewegen können, werden sich Ratten erst gar nicht einnisten.”

    Das widerspricht einem möglichst ökologischem Garten. Gerade Katzen richten mehr Umweltschäden an, als eine natürliche und damit geringe Rattenpopulation. Eine Plage stellt sich nur bei übermäßigem Nahrungsangebot ein. Ratten sind besser als ihr Ruf. Es sind höchst intelligente und putzige Tierchen. Bei mir im Garten leben nur sehr wenige und es gibt nur ein Rattenloch. Ich habe sie noch nie “persönlich” getroffen, nur per Wildtierkamera eingefangen. Niemals hat sich eine Ratte in unser Haus verirrt, Katzen dagegen schon. Unser möglichst natürlich gehaltener Garten wird von den vielen Katzen in der Nachbarschaft “überflutet”. Dadurch schaffen es leider immer weniger Vögel bei uns ihre Brut durchzubringen. Bitte nicht falsch verstehen! Ich habe nichts gegen Katzen. Es sind tolle Tiere und ich würde ihnen nie etwas antun, aber leider sind viele Katzenbesitzer sich des “Dramas” das Ihre Lieblinge regelmäßig veranstalten nicht bewusst. Es sind eben keine Schoßtiere, sondern Raubtiere und folgen ihrem natürlichen Instinkt. Lange Rede, kurzer Sinn! Ich hoffe nicht, dass Ihr Beitrag (obiges Zitat) dazu führt Unterholz und “Unkraut” in Gärten zu reduzieren, die wertvoller Lebensraum von vielen tollen Tieren sind, unter anderem Igel und Insekten.

    Antworten
    • Hallo Björn,

      Ich verstehe deine Bedenken und Zustimmung. Ein ökologischer Garten kann in der Tat wertvollen Lebensraum für verschiedene Tierarten bieten, wie Igel und Insekten. Es ist wichtig, einen Ausgleich zu finden, um sowohl die natürliche Umgebung zu schützen als auch potenzielle Probleme mit Schädlingen zu vermeiden.

      Antworten

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