Nach 40 Jahren: Bekannter Verein verlässt Schalksmühle
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Nach 40 Jahren: Bekannter Verein verlässt Schalksmühle

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Fast vier Jahrzehnte führte die Schalksmühlerin Francoise Eckern (Mitte) den Verein und schaute sich regelmäßig den Fortschritt der Projekte in der Sahelzone an. Der neue Vorsitzende Rainer Haag verlegt nun den Sitz des Vereins.
Fast vier Jahrzehnte führte die Schalksmühlerin Francoise Eckern (Mitte) den Verein und schaute sich regelmäßig den Fortschritt der Projekte in der Sahelzone an. Der neue Vorsitzende Rainer Haag verlegt nun den Sitz des Vereins. © Archiv

Vor gut 40 Jahren wurde in Schalksmühle der Verein „Partnerschaft Sahelzone“ gegründet. Der Verein engagiert sich im Kongo, in Mali und im Senegal, um eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort zu erreichen. In Sachen Vereinsführung steht nun eine Veränderung an, denn der Verein verlässt die Volmegemeinde.

Schalksmühle – „Mittlerweile leben fast alle aktiven Vereinsmitglieder in Herten und Recklinghausen, was eine Verlegung beziehungsweise Registrierung der Geschäftsstelle des Vereins nach Recklinghausen aus organisatorischen Gründen sinnvoll macht“, teilte Vorsitzender Rainer Haag mit. Einen entsprechenden Beschluss fasste jetzt die Mitgliederversammlung, die am Wochenende bereits in Recklinghausen tagte.

Im November hatte Rainer Haag im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Schalksmühler Rathaus den Vorsitz von Francoise Eckern übernommen und ein komplett neues Vorstandsteam aufgebaut. Eckern hatte zuvor fast vier Jahrzehnte den Vorsitz inne, engagierte sich in diesem langen Zeitraum praktisch unermüdlich für die Menschen in der Sahelzone. Die Tradition der „Hilfe zur Selbsthilfe“ solle nun auch von Recklinghausen aus fortgeführt werden. „Der Schwerpunkt der Arbeit wird auf Schulbildung und Berufsausbildung im Senegal gelegt“, so Haag.

Verein „Partnerschaft Sahelzone“ möchte langfristige Hilfen bieten

Das Marie-Curie-Gymnasium (MCG) in Recklinghausen unterstützt schon seit Mitte der 90er-Jahre Schulen in Kahone und Kaolack durch Vermittlung des ehemaligen Lehrers Walter Schorm. Seitdem besteht auch eine enge Verbindung zum „Collège Mboutou Sow“, das finanziell durch verschiedene Aktionen unterstützt wird.

Das „Collège Mboutou Sow“ ist eine von Einheimischen geführte Privatschule von der Primarstufe bis zum Abitur. 2004 wurde die Schule zur Ausbildung von Krankenpflegern und Hebammen gegründet. Nach dreijähriger Ausbildung können Absolventen ihr staatliches Examen ablegen und direkt in den Beruf einsteigen. „Da ein großer Bedarf in den Pflegeberufen vorliegt, konnten schon etliche junge Menschen eine sofortige Anstellung im Gesundheitswesen bekommen“, erklärte Haag.

Die Tradition der „Hilfe zur Selbsthilfe“ soll nun auch von Recklinghausen aus fortgeführt werden.

Rainer Haag, Vorsitzender des Vereins „Partnerschaft Sahelzone“

Dem Verein sei sehr daran gelegen, eine langfristige Hilfe in schulischer und beruflicher Ausbildung für Kinder aus sehr armen Familien, die ansonsten keine Chancen hätten, gewährleisten zu können. Um die erforderlichen finanziellen Mittel zu erwirtschaften, setze man in der nächsten Zeit auf Aktionen, um neue Mitglieder zu gewinnen, die aktiv im Verein mitarbeiten wollen.

Geplant ist laut Haag unter anderem, Kontakt zu heimischen Schulen aufzunehmen, um für eine Art Austausch mit dem „Collège Mboutou Sow“ im Senegal zu werben. „Mögliche Ansätze wären die Förderung der französischen Sprache, kultureller Austausch, aber auch Brieffreundschaften“, so Rainer Haag.

Reisen in den Senegal auf eigene Kosten

Um sich vom Fortschritt der Projekte zu überzeugen, reist der Vorsitzende zweimal im Jahr auf eigene Kosten in den Senegal. Dort arbeitet Rainer Haag auch mit den Schülern und führt viele Gespräche. „Ich suche aber auch den Kontakt zu ihren Familien, um diese zu motivieren, das Kind zu unterstützen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Darüber hinaus organisiert er Wochenendausflüge für die Schüler und berät sie bei der Berufswahl. „Bei diesen Gesprächsseminaren sind wichtige Ziele eine bessere Selbstfindung und das Lernen des Hinterfragens von Situationen“, erklärt Haag.

Vor zehn Jahren feierte der Verein bereits sein 30-jähriges Bestehen.

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