Post-COVID-Syndrom: Lungenfunktion ist h�ufig weiterhin eingeschr�nkt
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SUPPLEMENT: Perspektiven der Pneumologie & Allergologie

Post-COVID-Syndrom: Lungenfunktion ist h�ufig weiterhin eingeschr�nkt

Dtsch Arztebl 2021; 118(7): [8]; DOI: 10.3238/PersPneumo.2021.02.19.02

Meyer, R�diger

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Auch eine �berstandene Covid-19-Erkrankung kann Probleme nach sich ziehen. Neben einer schlechteren Lungenfunktion treten h�ufig mentale und kognitive St�rungen auf.

Fatigue betrifft mehr als ein Drittel der Patienten nach überstandener COVID-19. Foto: aflor iStock
Fatigue betrifft mehr als ein Drittel der Patienten nach �berstandener COVID-19. Foto: aflor iStock

Einige Patienten erholen sich nur langsam von einer schweren COVID-19. Auch wenn sich die radiologischen Befunde meist gebessert haben, leiden nach einer Studie in Clinical Infectious Diseases noch viele Patienten unter Funktionsst�rungen der Lungen. Kognitive Funktionen und Lebensqualit�t waren ebenfalls herabgesetzt.

Chinesische Mediziner hatten bereits im Fr�hjahr berichtet, dass sich die Rekonvaleszenz nach einer schweren COVID-19 �ber l�ngere Zeit hinziehen kann. Obwohl die Zeichen der akuten Pneumonie l�ngst abgeklungen sind und im R�ntgenthorax kein Befund erkennbar ist, haben die Patienten weiter eine eingeschr�nkte Lungenfunktion, die die Lebensqualit�t vermindern kann.

Das Radboud Universitair Medisch Centrum in Nijmegen hat eine Ambulanz eingerichtet, wo die Patienten betreut werden. Der Pulmologe Bram van den Borst hat dort 124 Patienten 3 Monate nach dem Ende der akuten Erkrankungen ausf�hrlich untersucht, 97 Patienten waren zuvor station�r an der Uniklinik versorgt worden, die anderen 27 Patienten waren von ihren Haus�rzten �berwiesen worden.

Auf den ersten Blick hatten sich die Patienten von ihrer Lungenerkrankung erholt. Der R�ntgenthorax war zu 93 % unauff�llig. Auch die Sauerstoffs�ttigung in Ruhe hatte mit im Mittel 96 % einen Normalwert erreicht und in der Spirometrie gab es zun�chst keine Auff�lligkeiten.

Bei einer n�heren Untersuchung zeigte sich jedoch, dass die Krankheit Spuren hinterlassen hatte. So war die Diffusionskapazit�t f�r Kohlenmonoxid (DLCO) bei vielen Patienten vermindert. Im Durchschnitt wurden 81 % des normalen DLCO-Werts erreicht. Dies ist laut van den Borst ein Hinweis auf eine beginnende Lungenfibrose. Die CT-Befunde best�tigten dies: 86 % der Patienten hatten weiter leichte Milchglastr�bungen, 60 % Kerley-Linien und 26 % radiologische Hinweise auf eine Lungenfibrose.

Die Ver�nderungen waren subtil und sie korrelierten nicht immer mit den Symptomen der Patienten. Die Dyspnoe war meist milde und nur bei k�rperlichen Anstrengungen vorhanden. Allerdings hatten 22 % eine verminderte 6-Minuten-Gehstrecke und bei 16 % kam es beim Gehtest zu einem Abfall der Sauerstoffs�ttigung.

Bei einem Drittel der Patienten wurden in Tests St�rungen der mentalen und kognitiven Funktionen gefunden. Die h�ufigsten Symptome waren Abgeschlagenheit (Fatigue, 69 %), Einschr�nkungen im Alltagsleben (64 %) und eine verminderte Lebensqualit�t (72 %).

F�r den Pulmologen van den Borst sind die Ver�nderungen nicht ganz ungew�hnlich. Auch nach Lungenentz�ndungen aus anderen Ursachen oder nach einem akuten Atemnotsyndrom („Schocklunge“) komme es bei einigen Patienten zu einer verz�gerten Erholung. Dies sei auch nach Erkrankungen mit dem ersten SARS-Coronavirus beschrieben worden.

Betroffen waren nicht nur die Patienten, die in der Klinik wegen einer schweren COVID-19 behandelt wurden. Auch bei den ambulanten Patienten war ein Post-COVID-Syndrom nachweisbar. Die Symptome waren teilweise sogar st�rker ausgepr�gt. Dies k�nnte allerdings daran gelegen haben, dass die Haus�rzte nur ihre schwierigsten F�lle �berwiesen, w�hrend die Kliniken allen Patienten geraten hatten, an der Nachsorge teilzunehmen.

DOI: 10.3238/PersPneumo.2021.02.19.02

R�diger Meyer

Quelle: van den Borst B, Peters JB, Brink M, et al.: Comprehensive health assessment three months after recovery from acute COVID-19. Clin Infect Dis 2020: ciaa1750. https://doi.org/10.1093/cid/ciaa1750.

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