Die größten Skandale der britischen Royals
Seit Monaten sind Prinz Harry und vor allem seine Ehefrau Meghan ein gefundenes Fressen für Medien und Royal-Beobachter. Ihr Austritt aus dem Königshaus bekommt nun noch einmal besondere Aufmerksamkeit, da die beiden erstmals seit dem "Megxit" gemeinsam in einem Interview Rede und Antwort stehen. Ein Skandal mit langem Atem - dabei ist er nicht nur nicht der schlimmste, den das Königshaus je erlebt hat, sondern nicht einmal der erste seiner Art.
Man kann sich glücklich schätzen, dass die Skandale der britischen Königsfamilie mittlerweile kein Fall mehr für die Geschichtsbücher sind, sondern vornehmlich für die Klatschpresse. Und wenn Royal-Fans ehrlich sind, lieben sie das britische Königshaus nicht nur wegen Prunk, Paraden und Prestige, sondern auch wegen der Geschichten, die aus den Palästen nach außen dringen.
Und die handeln eben nicht immer nur von Märchenhochzeiten, Babys und 70-jährigen Ehen, sondern von Dramen und Skandalen, die zwar immer für große Aufregung sorgen, aber für viele Briten auch das Salz in der Suppe einer Institution sind, die mittlerweile vorwiegend symbolischen Charakter hat.
Hier ein Rückblick auf die größten Aufreger der vergangenen Jahrzehnte:
König Edward VIII dankt aus Liebe ab
Ein Royal verliebt sich in eine US-amerikanische Schauspielerin - noch dazu eine bereits geschiedene Frau - und lässt schließlich das Königshaus und alle Titel hinter sich, um mit ihr ein neues Leben zu beginnen - kommt einem irgendwie bekannt vor, oder? Der markante Unterschied zwischen Prinz Harry und dem Onkel seiner Großmutter jedoch ist, dass Edward VIII König von England war, als er diesen Schritt ging.
Seine Beziehung zu Wallis Simpson war lange bekannt, doch sein Wunsch, sie zu heiraten, sorgte für einen explosiven Skandal, denn den Regeln der Kirche von England zufolge war es dem König untersagt, eine geschiedene Frau zu ehelichen. So dankte Edward 1936, ein Jahr nach seiner Krönung, ab. Simpson blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1972 seine Ehefrau.
Prinzessin Margaret und die erste Royal-Scheidung seit Henry VIII
Ein Skandal reicht bei Queen Elizabeths Schwester gar nicht aus. Angefangen mit ihrer Affäre mit einem verheirateten Mann, Peter Townsend, der sich sogar scheiden ließ, um Margaret zu heiraten. Doch wie schon bei Edward war dies etwas, was die Kirche von England einfach nicht billigte - die Beziehung endete mit gebrochenen Herzen auf beiden Seiten.
Ein Foto zeigt: So normal wohnt Prinzessin Anne
Ihre darauffolgende Ehe mit Anthony Armstrong Jones - übrigens die erste Royal Wedding, die je im Fernsehen ausgestrahlt wurde - war von Anfang bis Ende ein einziger Aufreger. Die beiden stritten in aller Öffentlichkeit, Margaret machte unverhohlen Urlaub ohne ihren Mann (und nicht immer allein), und 1976 folgte schließlich die Trennung und zwei Jahre später die Scheidung. Was heute selbst im Königshaus nahezu Normalität ist, war damals ein Novum für die modernen Royals: Seit Henry VIII hatte es keine Scheidung in der britischen Monarchie mehr gegeben.
Sarah Fergusons Paparazzi-Fotos
Im Schatten von der zerbrechenden Ehe von Prinz Charles ging die ebenfalls reichlich turbulente von Prinz Andrew und Sarah Ferguson fast ein wenig unter - bis zu jenen Fotos, die 1992 eine Bombe im Königshaus platzen ließen. Paparazzi hatten "Fergie" im Urlaub mit dem US-Finanzmanager John Bryan erwischt. Ferguson ist dabei auf einer Strandliege zu sehen, während Bryan den Mund an ihren Füßen hat - oder, wie die Klatschpresse überzeugt war, an ihren Zehen saugte.
Ein handfester Skandal für die Royals und offenbar zu viel für die Ehe von Andrew und Fergie: Die beiden trennten sich noch im gleichen Jahr und ließen sich 1995 scheiden.
Prinz Andrews Epstein-Verstrickungen
Heute wünscht man sich, dass dies der größte Skandal um Prinz Andrew geblieben wäre. Doch äußerst zwielichtige Freundschaften wie die mit dem verurteilten Sexualstraftäter und Menschenhändler Jeffrey Epstein und Unsicherheiten über Andrews Verwicklung in deren Geschäfte nagten seit Jahren an seinem Image. 2011 musste er wegen dieser Verbindungen sein Amt als Außenhandelsgesandter niederlegen.
Skandal-Prinz Andrew: Der tiefe Fall des Queen-Lieblings
2015 verteidigte das Königshaus ihn jedoch noch gegen die Vorwürfe wegen Missbrauchs Minderjähriger, und auch vor Gericht, wo diese im Rahmen eines anderen Prozesses zur Sprache kamen, wurden diese schnell abgewiesen. Im Rahmen der MeToo-Bewegung kamen konkrete Vorwürfe wie die von Virginia Roberts, die im Alter von 15 Jahren zum Sex mit Andrew gezwungen worden sein soll, wieder ans Licht. Nach einem katastrophalen Interview mit der BBC konnte auch der Palast dem Prinzen nicht mehr helfen: Er trat 2019 von allen royalen Pflichten zurück.
Prinzessin Diana packt über ihre Ehe aus
Das Eklat-auslösende TV-Interview hat bei den Royals eine mittlerweile lange Tradition. Das womöglich berühmteste ist das von Prinzessin Diana, die 1995 dem Journalisten Martin Bashir ungewöhnlich offen über ihre Ehe mit Charles erzählte, einschließlich des enormen Drucks, das ihr Leben im royalen Rampenlicht mit sich brachte und ihre psychischen Probleme wie postpartale Depression oder Bulimie.
Prinz Charles und Camilla: Fiese Angriffe nach „The Crown“
Auch Affären wurden thematisiert. Nicht nur die von Charles mit seiner späteren Frau Camilla (ihr berühmtes Zitat "Es waren drei Menschen in der Ehe, also war es etwas überfüllt" stammt aus diesem Interview), sondern auch ihre eigene mit Reitlehrer James Hewitt.
Zu diesem Zeitpunkt lebten Diana und Charles bereits getrennt, kurz darauf folgte endgültig die Scheidung.
Wie ihre Geschichte weiterging, weiß fast jeder: Zwei Jahre später verunglückte Lady Di auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall tödlich. Das, so sagte Harry nun in seinem Interview mit Oprah Winfrey, meine er wenn er sagt, dass er Angst davor habe, dass sich die Geschichte wiederholt. So kam es zum Megxit, dem jüngsten der Royal-Skandale - aber, so viel steht fest, nicht dem letzten.
Video: Meghan erhebt schwere Vorwürfe gegen britische Royals