Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Alle Infos zur Behörde
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Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Aufgaben und bisherige Minister

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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf einer Bundespressekonferenz
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. © IMAGO/Bernd Elmenthaler

Das BMWi koordiniert die deutsche Wirtschaft

  • Seit seiner Gründung ist das heutige Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ständigem Wandel unterzogen
  • Aktuelle Schwerpunktthemen sind Digitalisierung und internationale Wettbewerbsfähigkeit
  • Im Vordergrund steht stets die für Deutschland typische soziale Marktwirtschaft

Berlin – Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat seinen Hauptsitz im Regierungsviertel in Berlin. Dort belegt es einen Gebäudekomplex bestehend aus der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Akademie und einem Invalidenhaus. Besuchergruppen von 15 bis 50 Personen können das BMWi nach vorheriger Anmeldung besuchen. Im Rahmen von Vorträgen stellen die dortigen Referenten dann derzeitige Schwerpunktthemen vor.

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Gründung und Geschichte

Der erste Vorläufer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie war das Reichswirtschaftsamt in der Weimarer Republik. Nach dessen Gründung 1917 entwickelte es sich bereits zwei Jahre später weiter zum Reichswirtschaftsministerium. Dieses bestand in seiner Form bis 1945. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurden die bisherigen Behörden erst einmal zerschlagen. 1949 wurde das Bundesministerium für Wirtschaft in der damaligen Bundesrepublik Deutschland gegründet. Die wirtschaftlichen Schwerpunktbereiche seit 1949 sind eng verbunden mit historischen europäischen und globalen Wegmarkern der Wirtschaft und Energiegewinnung.

Im Laufe seiner Geschichte wechselte das heutige Bundesministerium für Wirtschaft und Energie noch mehrmals seine Zuständigkeiten und Namen:

  • 1971 – 1972 Bundesministerium für Wirtschaft und Finanzen
  • 1998 – 2002 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
  • 2002 – 2005 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
  • 2005 – 2013 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
  • 2013 – heute Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Mit der Umstrukturierung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hin zum heutigen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie änderten sich auch einige Schwerpunkte: Da die IT-Politik eine immer größere Rolle einnimmt, wurden hier einige Themen an das ebenfalls neu gegliederte Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur verlagert. Gleichzeitig spiegelt sich nun die große Bedeutung der Energie- und Mittelstandspolitik in erweiterten Ressourcen für diese Felder wider.

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Organisation und Struktur

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beschäftigt etwa 1.500 Angestellte und verwaltet ein Budget von acht Milliarden Euro. Leiter der Behörde ist der derzeitige Bundesminister für Wirtschaft und Energie Robert Habeck. Ihm unterstellt leiten drei Staatssekretäre die insgesamt elf Abteilungen des Bundeswirtschaftsministeriums. Jede Abteilung hat ihre eigene Leitung und ist zusätzlich in mehrere Unterabteilungen gegliedert. Dadurch stehen für jedes Themengebiet ein oder mehrere konkrete Ansprechpartner zur Verfügung:

  • Zentralabteilung
  • Recht und Sicherheit
  • Leitungs- und Planungsabteilung
  • Europapolitik
  • Wirtschaftspolitik
  • Energiepolitik: Wärme und Effizienz
  • Energiepolitik: Strom und Netze
  • Industriepolitik
  • Außenwirtschaftspolitik
  • Digital- und Innovationspolitik
  • Mittelstandspolitik

Beratend stehen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Bundeswirtschaftsminister sechs Beiräte zur Seite. Sie bestehen aus unabhängigen Experten und Sachverständigen und beraten die Regierung in speziellen Fragen. Neben dem allgemeinen wissenschaftlichen Beirat existieren derzeit am BMWi folgende Beiräte:

  • Beirat Junge Digitale Wirtschaft
  • Mittelstandsbeirat
  • Tourismusbeirat
  • Akkreditierungsbeirat
  • TTIP-Beirat

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier

Der ehemalige Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier war vom 14. März 2018 bis zu seiner Ablöse durch Robert Habeck im Jahr 2021 im Amt. Der Saarländer Altmaier studierte nach Abitur und absolviertem Wehrdienst Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes. Nach Abschluss seines Studiums blieb er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europa-Institut der Universität. Später wechselte er als Beamter zur Europäischen Kommission nach Brüssel. Sein Fachbereich dort war als Generalsekretär der Verwaltungskommission die soziale Sicherheit von Wanderarbeitern.

Bereits mit 16 Jahren trat Peter Altmaier in die Junge Union und mit 18 in die CDU ein. Bei der Bundestagswahl 1994 zog er über die Landesliste in den Bundestag ein. Dort erfüllte er während seiner Amtszeiten zahlreiche Ämter wie zum Beispiel als Vorsitzender des Unterausschusses für Europarecht, Fraktionsvorstand oder Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums.

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Leitung durch Peter Altmaier und seine Staatssekretäre

Erstmals in den Dienst eines Bundesministeriums trat Peter Altmaier 2005 als Parlamentarischer Staatssekretär für den Bundesminister des Innern. 2012 löste er Norbert Röttgen (*02.07.1965) als Bundesumweltminister ab. 2013 folgte eine Position als Chef des Kanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben. Seit 2018 leitet Altmaier schließlich als Bundesminister für Wirtschaft und Energie sein eigenes Ressort.

Im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützen Peter Altmaier neben den drei bereits genannten Staatssekretären außerdem drei parlamentarische Staatssekretäre. Diese vertreten den Bundesminister für Wirtschaft gegenüber dem Bundestag, dem Bundesrat und den Fraktionen. Aufgrund der vielseitigen Aufgabengebiete des Bundeswirtschaftsministeriums teilen sich die drei parlamentarischen Staatssekretäre ihre Vertretungs- und Repräsentationsrollen untereinander auf. Sie bekleiden zudem weitere Ämter mit besonderen Schwerpunkten. Dazu gehören:

  • Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus
  • Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand
  • Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer
  • Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die EITI-Umsetzung in Deutschland

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Alle ehemaligen Wirtschaftsminister vor der Wiedervereinigung

Seit seiner Gründung 1949 haben bereits mehr als 20 verschiedene Bundesminister das Wirtschaftsresort geleitet. Bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 waren dies:

  • Ludwig Erhard (*04.02.1897, †1977) von 1949 bis 1963
  • Kurt Schmücker (*10.11.1919; †1996) von 1963 bis 1966
  • Karl Schiller (*24.04.1911; †1994) von 1966 bis 1972
  • Helmut Schmidt (*23.12.1918; †2015) nur 1972
  • Hans Friderichs (*16.10.1931) von 1972 bis 1977
  • Otto Graf Lambsdorff (*20.12.1926; †2009) von 1977 bis 1982
  • Manfred Lahnstein (*20.12.1937) nur 1982
  • Otto Graf Lambsdorff von 1982 bis 1984
  • Martin Bangemann (*15.11.1934) von 1984 bis 1988
  • Helmut Haussmann (*18.05.1943) von 1988 bis 1991

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Wirtschaftsminister nach der Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kamen neue Herausforderungen auf das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zu. Eine Vielzahl von Ministern aus unterschiedlichen Parteien nahm sich dieser neuen Aufgaben an:

  • Jürgen Möllemann (*15.07.1945; †2003) von 1991 bis 1993
  • Günter Rexrodt (*12.09.1941; †2004) von 1993 bis 1998
  • Werner Müller (*01.06.1946; †2019) von 1998 bis 2002
  • Wolfgang Clement (*07.07.1940; †2020) von 2002 bis 2005
  • Michael Glos (*14.12.1944) von 2005 bis 2009
  • Karl-Theodor zu Guttenberg (*05.12.1971) 2009
  • Rainer Brüderle (*22.06.1945) von 2009 bis 2011
  • Philipp Rösler (*24.02.1973) von 2011 bis 2013
  • Sigmar Gabriel(*12.09.1959) von 2013 bis 2017
  • Brigitte Zypries (*16.11.1953) von 2017 bis 2018
  • Peter Altmaier (*18.06.1958) von 2018 bis 2021

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Aufgaben der Behörde

Aufgabe des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist es, die deutsche Wirtschaft durch entsprechende Gesetzgebung zu stärken und ihre weltweite Stellung zu sichern. In Zeiten globaler Märkte und Wirtschaftskrisen erfordert das mehr Geschick und Weitsicht als je zuvor. Dabei müssen sowohl kleine als auch mittelständische und große Unternehmen berücksichtigt werden. Insgesamt beschäftigt sich das Bundeswirtschaftsministerium mit folgenden Themen:

  • Förderungen bestimmter Wirtschaftszweige und Technologien
  • Deutschland als Wirtschaftsstandort attraktiv gestalten
  • Bürokratie abbauen und minimieren
  • Digitalisierung und Entwicklung gezielt fördern und unterstützen
  • Energiewende nachhaltig vorantreiben
  • Europaweite Zusammenarbeit zur Förderung der Wirtschaftsunion

Dank der deutschen sozialen Marktwirtschaft kann das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie durchaus fördernd und regulierend in den sonst freien Markt eingreifen. Dabei hat die Politik stets die Interessen aller Seiten im Auge: Neben den Unternehmen, die gewinnbringend arbeiten sollen, muss auch die Sicht der Verbraucher vertreten sein. Eine gesunde Wirtschaft ist außerdem immer vielfältig und unterliegt zahlreichen Regeln. Deren Einhaltung kontrolliert das Bundeswirtschaftsministerium mit Hilfe zahlreicher ihm unterstellter Behörden. Während der Corona-Pandemie kommt dem Wirtschaftsministerium eine sehr bedeutende Rolle zu. Mit den Corona-Soforthilfen, die Selbstständige und Unternehmen im November und Dezember 2020 beantragen konnten, unterstützt das Ministerium aktiv das wirtschaftliche Überleben vieler deutscher Unternehmer.

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