Appears to Vanish
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Neu Harmony |
Durchschnittswertung: |
9/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Paul Ellis |
Electronics, Synthesizers, Keyboards |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Appears to Vanish Part 1
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14:31
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2. |
Appears to Vanish Part 2
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15:39
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3. |
Appears to Vanish Part 3
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15:21
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4. |
Mysterious Sketches
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25:22
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Gesamtlaufzeit | 70:53 |
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Rezensionen
Paul Ellis, geboren 1961, wollte offenbar ursprünglich Maler werden, entschied sich aber Ende der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts dazu sich der Musik zu widmen. Angeblich war der 1977 innerhalb weniger Wochen erfolgte Erwerb der Tonträger "Stratosfear" (Tangerine Draem), "Mirage" (Klaus Schulze), "Oxygene" (Jean Michel Jarre) und "Snowflakes are Dancing" (Tomita) daran schuld. Trotz der dort vorzufindenden elektronischen Klänge studierte Ellis erst klassische Gitarre und betätigte sich dann als Gitarrist in verschiedenen Bands. Erst Mitte der 80er wand er sich dann doch der Elektronik zu und erwarb ein entsprechendes Instrumentarium. Ein erster Solotonträger erschien 1991 (die Kassette "Secret Fire"), ehe er 1993 zusammen mit Dave Fulton die Formation Dweller at the Threshold (DATT) gründete, die bis 2005 aktiv war.
Danach war und ist Ellis meist solistisch aktiv. Sein wohl zweites Soloalbum, das hier rezensierte "Appears to Vanish" (seine erste CD) erschien allerdings schon im Jahre 2000, als DATT noch aktiv waren. Die Scheibe wurde damals vom britischen Label Neu Harmony aufgelegt, wo auch Under The Dome, AirSculpture und Kubusschnitt ihre ersten Alben veröffentlicht haben. Das naiv-kitschige Cover riecht schwer nach New Age, doch sind solcherlei Klänge zum Glück nicht auf "Appears to Vanish" zu finden.
Ellis malt hier verspielt-pastorale Elektronikbilder, die bisweilen die an die Stammformation gemahnenden retro-Berliner Muster aufweisen, ansonsten aber eine recht eigenständige klassisch-progressive Atmosphäre verströmen. Wenn Mike Oldfield ein reines Elektronikalbum aufgenommen hätte, also nur mit Synthesizern, wäre vielleicht etwas Ähnliches dabei herausgekommen. Gewisse folkige Muster sind bisweilen auszumachen, auch dezente perkussive Abschnitte. Ansonsten wird recht farbig elektronisch Klanggebastelt, alles in allem eher beschaulich, elegant und impressionistisch. Dazu kommen auch ein paar Naturgeräusche, sakrale Stimmeinlagen und Streicherimitationen. "Appears to Vanish" hat dabei einen ganz anderen Charakter als der spartanisch-kosmische, kristallin-kantige Erstlings von DATT-Kollege Dave Fulton (siehe "Hard Particles"). Hier geht es doch etwas runder und symphonischer zu.
"Appears to Vanish" hat drei Teile und eine gute Dreiviertelstunde an Spielzeit. Um die CD voll zu bekommen (eine Elektronik-CD muss ja in der Regel über 70 Minuten Spielzeit haben) hat man noch einen langen Bonustrack hinzugefügt. "Mysterious Sketsches" bietet sehr ähnliche Musik und ist im gleichen Zeitraum (1999) entstanden. Es handelt sich wohl um eine zusammengestellte Suite oder Neuabmischung eines weitaus längeren Stücks (oder Albums). Das komplette "Mysterious Sketsches" kann man jedenfalls auf Ellis Bandcamp-Seite herunterladen. In physischer Form wurde das vollständige Werk aber offenbar nie veröffentlicht.
"Appears to Vanish" ist ein nettes, sehr abwechslungsreiches Album mit progressiver Elektronik, dem aber ein wenig die Höhepunkte und kosmische Tiefe fehlen um dem Rezensenten voll zu überzeugen. Trotzdem macht sich die CD gut in jeder entsprechenden Sammlung, vor allem als Ergänzung der kleinen DATT-Discographie.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
9.6.2023 |
Letzte Änderung: |
24.9.2023 |
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