07 März 2023
Ein Leben ohne Musik? Möglich, aber sinnlos! Zum Glück gibt es in Brüssel ein ebenso breit gefächertes wie auch hochkarätiges musikalisches Angebot mit Konzerten zahlreicher Genres.
Den aktuellen Konzertkalender finden Sie untenstehend. Außerdem verraten wir Ihnen einige der Top-Adressen für Live-Musik und unvergessliche Konzertabende. Bühne frei!
Der sicherlich legendärste Brüsseler Konzertsaal ist das Ancienne Belgique – kurz AB – ein Musiktempel im Herzen Brüssels, der sich in der internationalen Musikszene zu einer festen Größe entwickelt hat. Seit jeher ist das AB der Place to be für Konzertgänger jeglicher Couleur.... Kein Wunder, denn das AB begeistert mit Top-Akustik, exzellentem Service und hochkarätigem Programm… stets am Puls der musikalischen Trends.
Ein ebenfalls fester Bestandteil der belgischen Konzertlandschaft ist das Kulturzentrum Botanique, das seit 1984 in den prächtigen Gewächshäusern des Botanischen Gartens untergebracht ist. Mit rund dreihundert Konzerten und zehn Ausstellungen pro Jahr erwarten Sie jede Menge Neuentdeckungen und junge Talente, die vielleicht schon morgen die Festivalwiesen füllen. Höhepunkt der Saison bildet das Musikfestival Les Nuits, das Jahr für Jahr eindrucksvoll demonstriert, wofür Le Botanique steht.
Das Cirque Royal und La Madeleine im Königlichen Viertel, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof Gare Centrale entfernt, sind zwei weitere Veranstaltungsorte, die Musikern regelmäßig eine Bühne bieten. Neben Zirkuskunst und Stand-up-Comedy stehen auch große Namen der französischsprachigen Pop- und Rap-Szene, internationale Singer-Songwriter und andere Berühmtheiten auf dem Programm.
Und wenn sich die ganz großen Stars in der belgischen Hauptstadt die Ehre geben, platzen die kleinen Konzertsäle aus allen Nähten. Glücklicherweise gibt es da noch die Profis für solche Mega-Events: Da wäre das Forest National in der Gemeinde Forest und der Palais 12 im Brüsseler Heysel-Viertel.
Unabhängige Konzertsäle und Musikclubs bieten innovativen Musikern eine Bühne und schaffen eine intime Atmosphäre, in der der Kontakt zwischen Musikern und Publikum an erster Stelle steht. Here we go!
Eine echte Perle ist das Kulturzentrum Les Ateliers Claus in Saint-Gilles, das Neuentdeckungen am laufenden Band vom Stapel lässt und insbesondere experimentellen Bands eine Bühne bietet.
Auch das multidisziplinäre Kunstzentrum Beursschouwburg in der Brüsseler Altstadt setzt auf Vielfalt und gegenseitige Inspiration statt Monokultur. Gleiches gilt für das Atelier 210 in Etterbeek, das sich als Sprachrohr und Resonanzkörper für Stimmen versteht, die etwas zu sagen haben und anderswo ungehört bleiben.
Das Kulturzentrum BRASS in der Gemeinde Forest reiht sich nahtlos in diese Kategorie ein. Das BRASS ist in den Gebäuden der ehemaligen Brauerei Wielemans-Ceuppens untergebracht und organisiert das ganze Jahr über Konzerte und thematische Festivals. Hier zeigt sich die ganze Brüsseler Vielfalt und die künstlerische und kulturelle Vitalität.
Auch im VK Concerts regiert seit über 25 Jahren der Underground. Aufgrund von Umbauarbeiten ist der Konzertsaal derzeit geschlossen. Konzerte gibt es trotzdem: Sie finden an verschiedenen Ausweichadresse statt.
Seit 1994 ist das Magasin 4 ein Mekka für Fans von Hardcore, Metal, Ska, experimenteller und Crossover-Musik. Von ihrem derzeitigen Standort werden sie sich bald verabschieden müssen, doch die Stadt Brüssel stellt dem Magasin 4 aufgrund seiner Bedeutung für die Brüsseler Szene einen neuen Veranstaltungsort zur Verfügung.
Volta ist einer der Neuzugänge der alternativen Musikszene. Es befindet sich im Studio CityGate in Anderlecht. Hier stehen musikalische Experimentierfreude und Publikumsnähe im Vordergrund.
Auch Werkplaats Walter ist ein neuer Hotspot der Brüsseler Subkultur. Hier werden den Künstlern Proberäume und Studios zur Verfügung gestellt. Nicht selten entstehen so musikalische Happenings, die lange nachwirken.
Damit Ihre musikalische To-do-List nicht zu lang wird, schließen wir unsere Empfehlungen mit zwei letzten alternativen Hochkarätern: Recyclart, LaVallée und anderen ungewöhnlichen Kreativräumen. Ansonsten lohnt immer ein Blick auf das Programm der alternativen Kunst- und Kulturzentren.
Die Brüsseler Hip-Hop-Szene hat in den vergangenen Jahren für Furore gesorgt: Damso, Roméo Elvis, Caballero & JeanJass, Hamza, L'Or du Commun und Zwangere Guy sind die Namen, die weit über die belgischen Grenzen hinaus bekannt sind. Dennoch ist es gar nicht so einfach, die Brüsseler Hip-Hop-Szene „dingfest“ zu machen - es sei denn man ist ein versierter Szene-Kenner. Clubs und Party-Tempel wie Bloody Louis, Mirano Brussels und Birdy Brussels sind die neuen Anziehungspunkte für Hip-Hop-Fans.
Der Versuch, sämtliche Brüsseler Musikbars und -cafés in einem Artikel unterbringen, ist ein hoffnungsloses Unterfangen, denn die Liste ist schier endlos. Bonnefooi, Café Central, Café Beguin, KFK Hope und Rock Classic sind nur eine kleine Auswahl. Eine bunte Mischung von Musikern trifft sich wöchentlich zu Jam-Sessions in Cafés wie The Crazy Circle, Café Bizon, Delirium, Lava und Chat-Pitre. Wussten Sie, dass es in Brüssel alle zwei Jahre sogar ein Festival der Café-Konzerte gibt? Stoemp! ist die perfekte Gelegenheit, um neue Musiktalente aus dem Brüsseler Mikrokosmos zu entdecken!
Klassische Musik und schöne Architektur gehen in Brüssel häufig Hand in Hand. Tatsächlich sind die Konzertsäle in dieser Liste allesamt Kulturdenkmäler, die allein schon auffgrund ihrer Architektur und Ästhetik einen Besuch wert sind.
Sie sind Opernliebhaber? Dann kennen Sie wahrscheinlich bereits das namhafte Brüsseler Opernhaus La Monnaie. In diesem neoklassizistischen Gebäude am Place de la Monnaie können Sie neben ausgezeichneten Opernproduktionen auch Ballett-, Concertino- und Tanzaufführungen von Weltrang erleben.
Der prestigeträchtigen Konzertsaal Henry Le Boeuf im Bozar offenbart sich als Art-déco-Prunkbau, der der Feder des berühmten Brüsseler Architekten Victor Horta entstammt. Seit rund neunzig Jahren bietet dieser Saal der Crème de la Crème der Musikwelt nicht nur eine Bühne, sondern auch beste akustische Bedingungen.
Ein wenig weiter befindet sich das Musikinstrumentenmuseum (MIM) in dem prächtigen Old England-Jugendstilgebäude. Hier können Sie eine beeindruckende Sammlung von Musikinstrumenten bewundern und - zum Beispiel im Rahmen der Concerts de Midi - kleinen Konzerten beiwohnen.
Weiter geht‘s zum Place Eugène Flagey. Hier zieht der sogenannte „Ozeandampfer“ (frz. „Paquebot“) des Art-déco-Architekten Joseph Diongre aus dem Jahr 1933 alle Blicke auf sich. Willkommen im Kulturhaus Flagey, mit Blick auf die Teiche von Ixelles. Hier befanden sich einst die Büros des staatlichen Rundfunksenders. Heute veranstaltet Flagey in seinen Sälen erstklassige Konzerte, vor allem aus den Bereichen (zeitgenössische) Klassik und Jazz.
Auch andernorts in der belgischen Hauptstadt floriert bzw. erklingt klassische Musik. Das Königliche Konservatorium veranstaltet eigene Konzerte und im Atelier Marcel Hastir können Sie im Rahmen kleiner Konzerte auch in die Welt der visuellen Kunst eintauchen.
Das ganze Jahr über locken Musikfestivals, die sich den zahlreichen Facetten der klassischen Musik widmen: von alter Musik (Festivita, im Februar) bis zu zeitgenössischen Musikformen (Ars Musica, im November). Und dazwischen gibt es die Piano Days, das Klarafestival, Les Musicales de la Woluwe und den Concours Reine Elisabeth. Durch den Sommer führen das Festival Musiq'3, die Midsummer Mozartiade, das Walden Festival, die Midi-Minimes, Musicorum und Classissimo. Artonov im Herbst und das Music Chapel Festival im Dezember bilden den krönenden Jahresabschluss.
Liebhaber geistlicher Orgelmusik kommen bei den Darbietungen in den Brüsseler Kirchen und in der Kathedrale auf ihre Kosten. Vom Orgelsommer L’été de l’Orgue bis zum Festival du Grand Béguinage
Flamenco, Fado, Tango, arabische Musik und andere Klänge aus aller Welt lassen Ihr Herz höher schlagen? Dann versinken Sie in einem der roten Plüschsessel des Théâtre Molière an der Porte de Namur und begeben sich mit Muziekpublique auf eine musikalische Weltreise.
Direkt gegenüber dem Comic-Museum befindet sich das Art Base. Hier lädt der Kunstliebhaber Frans kleine Ensembles aus aller Welt ein, die hier umgeben von Gemälden musizieren.
Weltmusik erklingt auch im Le Senghor, dem Kulturzentrum der Gemeinde Etterbeek, das nach dem senegalesischen Dichter Léopold Senghor benannt ist. Und Musik wird hier als verbindendes Element verstanden. Neben traditioneller Musik stehen hier auch Jazz und klassische Werke auf dem Programm.
Einige der Brüsseler Konzertsäle passen in keine Schublade. Bozar und Flagey haben auch Jazz und Weltmusik im Programm, ebenso wie die Art Base und das Atelier Marcel Hastir, die sich zwischen klassischer und traditioneller Musik bewegen. Gleiches gilt für das Le Baixu auf dem Gelände von Tour & Taxis, das von einem Zweiergespann mit einer Vorliebe für brasilianische Musik und Klassik betrieben wird. Lust auf mehr? Dann werfen Sie einen Blick auf das Programm folgender Cafés und kleiner Konzertstätten: Café Béguin, Motown Concerts, de Pianofabriek, Sounds Resist, Crix Café, VK Concerts und Horloge du Sud!
Das ganze Jahr über finden zahlreiche Festivals statt, die die bunten Facetten der traditionellen Musik erkunden – von Flamenco (Bruselas Flamenco Festival, im März) über Perkussion in allen Formen und Farben (Percusounds, im August) bis hin zu Balkan Trafik, Jam'in Jette und Cubalandz. Couleur Café läutet traditionell den Sommer ein, gefolgt von Hide & Seek und Fiesta Latina. Keinesfalls verpassen sollten Sie auch die Belgian World Music Night, die sich die Förderung neuer und hochkarätiger belgischer Weltmusik auf die Fahnen geschrieben hat!
Brüssel ist auch international für seine Jazz-Szene bekannt. Von den zahlreichen Jazzfestivals, teils unter freiem Himmel, bis hin zu den gediegenen Jazzclubs… das Genre ist in der belgischen Hauptstadt allgegenwärtig. Weitere Informationen über die Jazz-Stadt Brüssel finden Sie auf unserer Seite Jazz-Vibes in Brüssel