Pablo Picasso (spanisch, 25.10.1881–08.04.1973) ist einer der bekanntesten und innovativsten Künstler des 20. Jahrhunderts, der für seine lange und produktive Karriere in der klassischen Moderne bekannt ist, ebenso gilt er als Mitbegründer des Kubismus. Picasso wurde in der spanischen Stadt Málaga geboren. Aufgrund des Einflusses seines Vaters, einem akademischen Maler, begann Picasso das Zeichnen und Malen bereits in jungen Jahren. Später studierte er Kunst in Barcelona und besuchte oft das Künstlerzentrum und Café Els Quatre Gats, wo er erstmals seine Gemälde ausstellte. Im Jahr 1900 besuchte Picasso, aufgrund der Weltkunstausstellung, die Kunstmetropole Paris zum ersten Mal. Im Jahr 1904 zieht der Künstler nach Paris.
Während seiner Blauen Periode malt Picasso viele Szenen von der arbeitenden und armen Bevölkerung, seine spätere Rosa Periode ist geprägt von den Darstellungen von Akrobaten und Artisten. Die Kompositionen beider Perioden werden von blauen oder rosa Farben dominiert. Im Jahr 1907 hatte Picasso mit seinem monumentalen Gemälde Les Demoiselles d’Avignon, inspiriert durch die afrikanische Ästhetik, seinen ersten bedeutenden Vorstoß im Kubismus und in der modernen Ästhetik. Das von afrikanischen Masken inspirierte Bild zeigt fünf aggressiv daherkommende Prostituierte, deren Gesichter verzehrt und eckig sind.
Neben anderen Künstlern wie Georges Braque (französisch, 1882–1963) entwickelte Picasso den Kubismus weiter, zu einer revolutionären Ästhetik, in der der Künstler versucht mehrere Ansichten eines Objekts gleichzeitig zu erfassen und ebenso den Gegenstand des Prozesses abstrahiert. Ebenso waren Picasso und Braque Vorreiter der Experimente mit Kollagen, unter Einbeziehung von Tapeten, Zeitungen und anderer Materialien auf der Leinwand. Während der Zeit zwischen Paris und Barcelona, in den 1920ern, kehrte Picasso zunehmend zurück zu der repräsentativen Kunst, wie der Darstellung von klassischen Figuren und Landschaften. In den nächsten zehn Jahren begann die Auseinandersetzung mit surrealistischen Künstlern, wie mit seinem Freund Julio González (spanisch, 1876–1942). Obwohl Picasso immer getrennt von dem Kreis der Surrealisten arbeitete, zeigen eine Arbeiten durch die biomorphen Formen und die hellen Farben Charakteristika dieser Bewegung. Aufgrund seiner tiefen Betroffenheit wegen des spanischen Bürgerkrieges, entstand Picassos monumentale Arbeit Guernica, welche für ihre ergreifende Darstellung der Angst und Zerstörung des Krieges bekannt ist.
In der Mitte der 1940er Jahre zog Picasso vollständig nach Paris, später zog er in die französische Stadt Mougins, in der er in den nächsten Jahrzehnten eine enorme Anzahl von Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Keramiken und Papierarbeiten geschaffen hat. Picasso genoss den höchsten Respekt zu seinen Lebzeiten, so wurden Retrospektiven seiner Arbeiten unter anderem in dem Museum of Modern Art in New York, dem Musée Picasso in Paris, dem Emirates Palace in Abu Dhabi, der National Gallery in London und dem Reina Sofia Museum in Madrid gezeigt. Picasso starb 1973 im Alter von 92 Jahren in Mougins und gilt bis heute als Pionier der Moderne des 20. Jahrhunderts.