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Amazon Echo Hub im Test: Das fehlende Alexa-Puzzleteil?

Mit dem Echo Hub will Amazon eine universelle Steuerzentrale für dein smartes Zuhause liefern. Wir testen, ob die Rechnung aufgeht.
Amazon Echo Hub Test Smart Display von Amazon
Abmessungen (BxHxT)
202 x 137 x 15 mm
Sprachassistenten
Amazon Alexa
Preis
199,99 Euro
In Kürze
Der Echo Hub macht als Mittelpunkt des vernetzten Zuhauses eine gute Figur, ist vielfältig einsetzbar und unterstützt diverse Funkverbindungen. An einigen Stellen hätten wir aber mehr erwartet – z. B. bei der Portabilität oder der Widget-Einrichtung.
Vorteile
  • Leicht erreichbare Steuerungszentrale für alle Haushaltsmitglieder
  • Unterstützt Funkverbindungen via Bluetooth, Thread, ZigBee und Matter
  • Lautsprecherqualität ausreichend für alltägliche Video- und Musikinhalte wie Nachrichten
Nachteile
  • Smartphone muss relativ häufig zur Unterstützung herangezogen werden
  • Kein Akkubetrieb
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Im smarten Zuhause kommt nur selten alles aus einer Hand. Das macht nicht nur die Einrichtung, sondern auch die Alltagssteuerung kompliziert. Der Amazon Echo Hub soll dieses Problem lösen und als universelle Zentrale für deine vernetzten Komponenten dienen. Wir haben getestet, ob er wirklich Erleichterung bringt.

Den Amazon Echo Hub erhältst du bei Amazon:

Eine Zentrale, um sie alle zu steuern – Das verspricht der Echo Hub

Mit dem Echo Hub verspricht Amazon nicht nur eine einfache Smart-Home-Steuerung per Touchscreen oder Amazons Sprachassistent Alexa. Auch die Anbindung von vernetzten Geräten über verschiedene Funkprotokolle ist Teil des Featuresets. Grundsätzlich ging das auch schon mit anderen Amazon-Geräten wie dem Echo Show 5, beim Hub steht die Heimsteuerung aber im Fokus der Bedienoberfläche. Tatsächlich ist der Echo Hub im Alexa-System eine gänzlich neue Geräteklasse. Vergleichbar ist er am ehesten mit den Bedienpanels von dedizierten Smart-Home-Systemen wie Control4.

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Den Echo Hub sollst du an der Wand aufhängen. Von dort aus erhalten alle Haushaltsmitglieder ganz einfach Zugang zur Smart-Home-Steuerung.

Der Echo Hub unterstützt die Funk-Anbindung von Geräten via Bluetooth, Thread und ZigBee und dient außerdem als Matter-Hub. Zusätzlich bietet er alle bekannten Alexa-Funktionen und beherrscht sogar die Medienwiedergabe. Damit hat er auf dem Papier das Zeug dazu, das Herzstück deines vernetzten Zuhauses zu werden. Wie gut das in der Praxis gelingt, verraten wir dir im Test des Amazon Echo Hub.

Verarbeitung, Anschlüsse und Einrichtung

Auf den ersten Blick könnte der Echo Hub auch als Neuzugang zu Amazons Tablet-Serie Fire HD durchgehen. Das 8-Zoll-Display entspricht mit seiner Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten nicht nur technisch weitestgehend dem des Fire HD 8, auch das schlanke Gehäuse erinnert an ein Amazon-Tablet. Allerdings verzichtet Amazon beim Hub auf einen integrierten Akku für die mobile Nutzung. Stattdessen musst du die Smart-Home-Zentrale via USB-C-Netzteil mit Strom versorgen. Nutzt du einen kompatiblen Switch bzw. Router, kannst du den Hub alternativ über Power-over-Ethernet (PoE) mit einem optionalen USB-C-auf-PoE-Adapter mit Strom und Internet verbinden.

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Der Amazon Echo Hub wird mit einer Wandhalterung sowie Kabel und Netzteil geliefert.

Im Lieferumfang ist eine Wandhalterung samt passenden Schrauben enthalten. Willst du den Echo Hub nicht aufhängen, bietet Amazon passende Aufsteller von Drittanbietern an. Rechts am Gehäuse findest du zwei Lautstärketasten sowie eine Taste zum Ein- oder Ausschalten der integrierten Mikrofone. Eine Kamera bietet der Echo Hub nicht. Stattdessen erkennt das Gerät auf Basis eines Infrarotsensors, wenn jemand in der Nähe ist und blendet die Bedienoberfläche ein.

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Falls du das möchtest, kannst du über eine Taste an der Seite das Mikrofon ausschalten.

Bei der Einrichtung des Echo Hubs folgt Amazon den typischen Echo-Konventionen. Über den Touch-Bildschirm gibst du beim ersten Start deine WLAN-Zugangsdaten und dein Amazon-Log-in ein. Komfortabler klappt die Einrichtung über die Alexa-App. Die solltest du ohnehin zur Hand haben, da ein Großteil der Funktionen nur darüber nutzbar sind – dazu später mehr.

Amazon Echo Hub im Smart-Home-Alltag

Der Echo Hub begrüßt dich mit einer neuen Bedienoberfläche, die an die Echo-Show-Modelle angelehnt ist. Sie basiert auf einer Reihe von Widgets in verschiedenen Größen, die du frei verschieben kannst. Links listet der Hub die Räume und Gruppen oder Routinen, die du in der Alexa-App eingerichtet hast.

In einer kleinen Leiste am unteren Bildrand bietet dir der Hub Zugriff auf verschiedene Smart-Home-Kategorien wie die Beleuchtung oder smarte Heizkörper-Systeme. Den größten Teil des Bildschirms nehmen große Widgets ein, die unter anderem einzelne Räume, das Bild von vernetzten Kameras, deine in der Alexa-App definierten Gerätefavoriten oder auch Infos wie die Wetterlage oder deine Alexa-Einkaufsliste anzeigen.

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Der Amazon Echo Hub unterstützt die Einrichtung von Geräten via Matter und Thread. Der Weg dahin führt aber weiterhin über die Alexa-App. | Screenshot: Amazon

Der Echo Hub erkennt automatisch alle Geräte und Räume, die du bereits mit deinem Alexa-Konto verbunden hast. Neuzugänge kannst du per Alexa-Sprachbefehl suchen und mit deinem Konto verbinden. Das funktioniert aber nicht mit allen kompatiblen Geräten. Musst du beispielsweise einen Matter-QR-Code scannen, ist der Griff zum Smartphone mit Alexa-App nötig.

Schön: Kompatible Geräte, die du via Thread, Zigbee oder Bluetooth mit dem Echo Hub gekoppelt hast, kannst du auch dann steuern, wenn dein WLAN oder deine gesamte Internetverbindung ausfallen.

Fallstricke in der Smart-Home-Praxis

Einmal verbunden kannst du die Geräte über den Bildschirm des Echo Hub steuern, also unter anderem das Licht auf deinen smarten Glühbirnen ein- und ausschalten oder Musik auf deinen Smart Speakern abspielen.

Wie gut das klappt und ob dabei alle Funktionen verfügbar sind, hängt von der Alexa-Integration des Herstellers ab. So sind beispielsweise die perfekt ins Amazon-System integrierten Sicherheitskameras von Ring mit allen relevanten Funktionen, wie Echtzeit-Benachrichtigungen, auf dem Echo Hub nutzbar. Andere Kameras bieten lediglich ein manuelles Live-Bild. Das betrifft aber auch Amazons eigene Smart Displays wie das Echo Show 10.

Störender ist die stellenweise ungewöhnlich träge Bedienung, die den Echo Hub plagt. Das Verschieben der Widgets oder die Navigation durch die übersichtlichen Einstellungen per Touchscreen wird von deutlichem Ruckeln begleitet, das im Jahr 2024 schlichtweg nicht mehr zeitgemäß ist. Fairerweise merkt man davon im Alltag nur noch selten etwas, da die Interaktion mit den Smart-Home-Widgets die Befehle unverzüglich an die verbundenen Geräte weiterleitet.

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Die Widgets zu verschieben, ist recht träge. Sobald sie einmal an Ort und Stelle sind, erfüllen sie ihre jeweilige Funktion aber zackig und zuverlässig.

Je nach Umfang deines Smart Homes kann die Bedienung zudem unübersichtlich werden. Der Echo Hub listet alle Geräte auf, die direkt oder über Drittanbieter-Hubs, Skills etc. mit deinem Alexa-Konto verbunden sind. Wie wir in unserem über die Jahre gut gefüllten, aber weniger gut gepflegten HIFI.DE-Testkonto feststellen mussten, gilt das auch für Geräte, die zwar nicht mehr im Einsatz sind, aber noch nicht in der Alexa-App abgemeldet wurden. Diese tauchen in den Echo-Hub-Widgets als „nicht erreichbar“ auf, bis du sie manuell aus der App entfernst. Insgesamt mussten wir im Test doch recht häufig zum Smartphone greifen, um den Echo Hub zu bedienen.

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Der Amazon Echo Hub verzichtet auf eine eigene Kamera, kann aber mit externen Geräten verbunden werden.

Schade ist zudem, dass Amazon auf eine integrierte Kamera verzichtet. Erlauben unter anderem die Echo-Show-Modelle den Videochat mit anderen Nutzer:innen, fehlt diese Möglichkeit beim Hub. Gleiches gilt entsprechend für die Personenerkennung durch die Kamera, die auf verschiedene Nutzer:innen im Haushalt reagiert und die Funktionen entsprechend anpasst.

Auch der Verzicht auf einen integrierten Akku könnten manche Nutzer:in als hinderlich empfinden. Durch den flexibel USB-C-Port kannst du den Hub zwar leichter an einen anderen Einsatzort bringen, als beispielsweise einen Amazon Echo Show mit proprietärem Netzteil. Dabei muss das Gerät aber jedes Mal neu starten und die Verbindung mit Thread, Bluetooth und Co. neu aufbauen. Mit einem Akku wäre der Echo Hub noch flexibler.

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Der Echo Hub muss immer am Strom betrieben werden. Einen Akku hat er nicht.

Prime Video und Co: Taugt der Echo Hub als Medienplayer?

Die Kernfunktion des Amazon Echo Hub liegt ganz klar in der Gerätesteuerung. Doch Amazon hat ihm auch die Basiseigenschaften der Echo-Show-Reihe mitgegeben. Wie diese eignet sich der Echo Hub auch auf die Wiedergabe von Videos, Musik, Podcast und Hörbüchern.

Das funktioniert wahlweise per Alexa-Skill oder über den integrierten Amazon-Silk-Browser. Zum Testzeitpunkt gab es zudem bereits einige Medien-Widgets, etwa von den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern und natürlich den Amazon-Diensten wie Prime Video. Damit kannst du unter anderem die Tagesschau oder das Live-Programm von ARD und ZDF auf dem Echo Hub abspielen.

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Die Lautsprecher des Echo Hub sind nicht sonderlich gut, für die morgendliche Nachrichtenshow aber völlig ausreichend.

Ob sich das lohnt, steht auf einem anderen Blatt. Die integrierten Lautsprecher liefern zwar klare Alexa-Antworten und sind für gesprochene Inhalte in Ordnung, Musik ist aber – vor allem im Vergleich zum günstigeren Echo Show 8 – eher keine Freude auf dem Hub. Als Nachrichtendisplay ist er dennoch durchaus geeignet. Außerdem hast du die Option, in den Einstellungen einen Echo-Lautsprecher oder andere Alexa-fähige Lautsprecher für die Tonausgabe einzustellen.

Personalisierbarer Bilderrahmen – (noch) ohne Werbung 

Neben Streaminginhalten kannst du den Echo Hub auch als digitalen Bilderrahmen für deine Fotos nutzen oder Inhalte aus diversen Widgets wiedergeben, etwa für Weltraumszenen. Erfreulicherweise zeigte der Echo Hub zurzeit unseres Tests keinerlei Werbung. Weder machte er uns den Vorschlag, ein Abo bei Amazon Music oder Audible abzuschließen, noch sahen wir im Stand-by-Modus Werbung für Serien oder auch Waschmittel. Hoffentlich überrascht Amazon seine Kund:innen nicht mittelfristig negativ mit einer Abkehr vom Werbeverzicht.

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Amazons neue Steuerzentrale zeigte in unserem Test keinerlei Werbung.

Amazon Echo Hub im Test: Fazit

Der Amazon Echo Hub schlägt für Alexa-affine Smart-Home-Fans die Brücke zwischen der Sprachbedienung und dem Griff zum Smartphone. Der klare Fokus auf die Smart-Home-Steuerung setzt den Echo Hub dabei auch vom Echo Show oder  Amazons Tablets ab. Diese bieten zwar prinzipiell dieselben Möglichkeiten zur Haussteuerung, verstecken sie aber hinter mehreren Tippern und vermengen sie mit anderen Apps und Funktionen.

Als Mittelpunkt des vernetzten Zuhauses macht der Echo Hub damit eine gute Figur. Sehr gut ist zudem die breite Auswahl an Funkstandards. Dank Matter, Thread und Zigbee ist der Hub auch ohne den Umweg über Alexa-Skills mit einer großen Anzahl an Smart-Home-Geräten kompatibel, die du leicht in dein Zuhause einbinden kannst. Leider musst du für die eigentliche Geräteverwaltung immer noch häufig zur Alexa-App greifen – etwa, um alte Geräte zu entfernen oder die Einteilung in Gruppen und Räume anzupassen. Auch die träge Widget-Einrichtung sowie die fehlende Portabilität in den eigenen vier Wänden sind Kritikpunkte, die Amazon in künftigen Generationen durchaus angehen darf.

Ob sich die Investition für dich lohnt, ist damit eine persönliche Entscheidung. Als Ergänzung oder auch Basis für ein vernetztes Zuhause rund um Alexa ist er eine gute Lösung, die Echo Shows und Fire HD Tablets nicht bieten. Nicht zu verachten ist dabei auch die Tatsache, dass der Hub die schnelle Smart-Home-Steuerung per Fingerstreich für alle Hausbewohner:innen zugänglich macht.

Den Amazon Echo Hub erhältst du bei Amazon:

Technische Daten
Abmessungen (BxHxT) 202 x 137 x 15 mm
Treiber 2 x Breitbandlautsprecher
Gewicht 365 g
Sprachassistenten Amazon Alexa
Preis 199,99 Euro
Steuerungs-App ja (Alexa-App für Android und iOS)

Du suchst noch nach dem passenden Smart Speaker für dein Alexa-Zuhause? Hier findest du alle kompatiblen Modelle, die wir getestet haben:

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