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Überraschender Tod

Otto Graf Lambsdorff ist tot

Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (l, ) mit Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl im Bundestag
Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (l, ) mit Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl im Bundestag Foto: rf

Der FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff starb unerwartet mit 82 Jahren in einer Bonner Klinik.

Der FDP-Ehrenvorsitzende und frühere Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff ist gestorben. Er starb wenige Tage vor seinem 83. Geburtstag am Samstag in einem Krankenhaus Bonn im Kreise der Familie, wie Sohn Nikolaus bestätigte.

Die genaue Todesursache war zunächst noch unklar. Nikolaus Graf Lambsdorff erklärte lediglich, sein Vater sei plötzlich und unerwartet gestorben. Termine für Trauerfeier und Beisetzung stehen noch nicht fest.

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Otto Graf Lambsdorff, der am 20. Dezember 83 Jahre alt geworden wäre, war von 1977 bis 1984 Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Von 1988 bis 1993 führte er die FDP. In der deutschen Regierungsgeschichte ist sein Name mit der „Wende“ von der sozial- liberalen Regierung Helmut Schmidts zur CDU/CSU/FDP-Koalition von Helmut Kohl verbunden. In den 80er Jahren überschattete die Flick- Parteispendenaffäre die Karriere des langjährigen Bundestagsabgeordneten. Deswegen wurde er 1987 zu einer Geldstrafe verurteilt.

In einer ersten Stellungnahme nannte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Lambsdorff einen "menschlich wie politisch gleichermaßen herausragenden Liberalen“. Merkel: „Er hat die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland lange Jahre hindurch ordnungspolitisch geprägt und reiht sich ein in die Reihe der großen Persönlichkeiten unserer sozialen Marktwirtschaft.“

FDP-Chef Guido Westerwelle reagierte mit Fassungslosigkeit und tiefer Bestürzung auf den Tod Lambsdorffs. „Wir sind tief traurig“, erklärte er Berlin. Mit dem Tod von Otto Graf Lambsdorff verliere die FDP „ihren wichtigsten Wegweiser der vergangenen Jahrzehnte“ und ein Vorbild.