Oliver Masucci: Er gibt seltene Einblicke in sein Privatleben | GALA.de
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Oliver Masucci "Papa, muss das denn sein?"

Oliver Masucci 
© Eventpress / Imago
Schauspielstar Oliver Masucci über Wettkochen mit seinem Bruder, Blitz-Diäten – und unangenehme Fragen der Kinder.

Satte 25 Kilo hat er für die Rolle zugenommen, jeden Morgen drei Weißbier getrunken, damit sein Bauch wächst. Auf dem Drehplan standen viele Sex-Szenen mit Männern. Und Oliver Masucci, 52, erlitt einen Tinnitus, weil er Angst hatte, dass ihn die Rolle körperlich fertig macht. Die Filmbiografie "Enfant Terrible", in der er Rainer Werner Fassbinder spielt, brachte ihn an seine Grenzen. "Ich bin in einige Abgründe gesprungen", sagt er zu GALA. Sein Lohn: Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 1. Oktober darf Masucci auf die Lola als "Bester männlicher Darsteller" hoffen – so brillant hat er den für seine Filme lichterloh brennenden Regie-Berserker verkörpert.

Oliver Masucci: "Ich will diese Abgründe für mich nicht"

Nach "Enfant Terrible" mussten die Kilos für die Verfilmung von Stefan Zweigs "Schachnovelle" ( jetzt im Kino) schnell wieder runter. Nur, wie bekommt das ein Genussmensch wie Masucci hin? "Mit Nordic Skating. Eine Trainerin hat mich die Schweizer Berge hochgejagt." Nun steht er in München bereits wieder vor der Kamera, spielt einen Frauenmörder. Wie gelingt es ihm, nach solchen aufwühlenden Rollen wieder in das Leben des privaten Oliver Masucci zu schlüpfen? "Für mich ist es wichtig zurückzugehen in die Mitte und zu sagen: Ich will diese Abgründe für mich nicht. Dann will ich zurück zu meiner Familie an den Esstisch, und alle sollen sich wohlfühlen."

Kochen ist seine Leidenschaft

"Das habe ich im Restaurant meiner Eltern gelernt. Mein Bruder und ich kochen immer zusammen, das ist wie ein Wettbewerb. Die Gans an Weihnachten führt bei uns regelmäßig zu Familienstreit." Seine drei Kinder von zwei Frauen leben in Hamburg und auf Mallorca. Masucci versucht die drei oft zu sehen, aber bei zehn Monaten Dreharbeiten im Jahr ist das nicht einfach. "Meine Kinder sagen manchmal: 'Papa, muss das denn sein?' Ich antworte ihnen dann: 'Ihr seid halt die Kinder eines umherfahrenden Zirkusartisten, das ist mein Beruf.' Aber so bekommen sie viel mit von der Welt. Das macht sie hoffentlich zu offenen Menschen."

"Ich wollte gesehen werden"

Er selbst wurde als Kind gemobbt. "In der Schule haben sie 'Spaghettifresser' zu mir gesagt, das hat mich wahnsinnig verletzt." Doch es führte auch dazu, dass der Sohn eines Italieners und einer Deutschen Schauspieler geworden ist: "Es ist wie eine Selbsttherapie. Es kommt immer aus einem Defizit heraus, warum man sich auf die Bühne stellt und sich anstarren lassen will. Ich wollte gesehen werden." Diesen Wunsch erfüllen ihm heute Millionen Zuschauer – das hat er sich mehr als verdient. 

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