Olaf Scholz wettert nach sexistischer Frage nach seiner Frau
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SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz wettert nach sexistischer Frage nach seiner Frau

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SDP-Kanzlerkandidat Olaf Scholz spricht im „Brigitte-Talk“ ungewöhnlich offen über seine Ehe. Die Frage einer Journalistin empört ihn dann aber.
SDP-Kanzlerkandidat Olaf Scholz spricht im „Brigitte-Talk“ ungewöhnlich offen über seine Ehe. Die Frage einer Journalistin empört ihn dann aber. © Christophe Gateau/dpa

Auf Wahlkampftour spricht SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz bei Brigitte Live auch über sein Privatleben - bis ihm eine sexistische Frage nach seiner Frau übel aufstößt.

Berlin - Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Den Kanzlerkandidat:innen der Parteien bleibt also nur noch wenig Zeit, um die Gunst der Wähler:innen zu werben. Viele Medienhäuser nutzen deshalb mittlerweile die Chance, in Interviews den Kandidat:innen auf den Zahn zu fühlen. Bei Brigitte Live war in dieser Woche SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zu Gast, der wohldosiert emotional über sich und sein Leben sprach. Eine Frage nach seiner Frau empörte ihn dann aber doch.

60 Minuten lang löcherten zwei Journalistinnen des Frauenmagazins Brigitte den Bundesfinanzminister, der gerne ins Kanzleramt einziehen würde. Scholz hat sich gut auf diesen Termin vorbereitet – denn er lässt die Zuschauer:innen ein wenig in sein Privatleben blicken, was sonst eher selten vorkommt. So erzählt er, dass er eigentlich ein Langschläfer sei, aber viel zu selten dazu komme, dass seine Frau eher andersherum ticke. In jeder seiner Antworten erwähnt er seine Frau Britta Ernst, die Bildungsministerin in Brandenburg ist. „Durch sie bin ich ein anderer Mensch geworden“, sagt Scholz. Beispiele dafür möchte er dann aber nicht nennen und lenkt das Gespräch von seinem Privatleben weg.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz lässt vor Bundestagswahl tief blicken

Als die Frage nach seiner größten Niederlage in seiner langen politischen Laufbahn aufkommt, gibt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz eine überraschende Antwort: „Das Dramatischste, das ich erlebt habe, war die Gewalt auf dem G-20-Gipfel in Hamburg.“ Bis heute bedrücke es ihn, dass er damals, obwohl er es als Erster Bürgermeister der Stadt Hamburg zugesagt hatte, die Bürger:innen „nicht so habe beschützen können, wie ich das versprochen habe“.

Aber auch seine Erfolge als Bundesfinanzminister beispielsweise während der Corona-Pandemie oder jüngst während der Flutkatastrophe kommen zur Sprache. Olaf Scholz versucht die Sympathien der Wähler:innen zu gewinnen, liegt doch die SPD in den aktuellen Umfragen mit gerade mal 17 Prozent deutlich hinter CDU und den Grünen.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz „empört“ über Frage einer Journalistin

Gelassen beantwortet er die beiden Fragen der Journalistinnen, greift lenkend in das Gespräch ein, damit seine Themen gehört werden – und lässt sich von den Moderatorinnen nicht aus der Fassung bringen. Doch eine Frage empört ihn dann doch. Nachdem es einige Minuten darum gegangen ist, dass Frauen noch immer benachteiligt werden im Job wie im gesellschaftlichen Leben und Scholz die Quotenfrage zur Machtfrage erhoben hat, „die jeden persönlich berührt“, fragt ihn eine der beiden Moderatorinnen, ob seine Frau noch arbeiten gehen werde, wenn er Kanzler würde?

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz blickt die Moderatorin entsetzt an. „Das ist eine Frage, die mich ehrlicherweise empört, wenn ich das so sagen darf. Ich weiß nicht, ob die auch Männern gestellt wird, die Ehegatten sind“, antwortet er deutlich auf die Frage der Moderatorin. Seine Frau sei eine erfolgreiche Politikerin. Brandenburg wird also auch im Falle einer Kanzlerschaft von Olaf Scholz nicht auf seine Bildungsministerin verzichten müssen. (msb)

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