Ukraine-Krieg: Mehr als 20 Verletzte durch russische Angriffe auf Charkiw - FOCUS online
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Ukraine-Krieg - Stimmen und Entwicklungen: Selenskyj sagt Reisen ab - Kiew meldet Rückzug von Positionen in Charkiw
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NewstickerCivilians Evacuated From Frontline City In Kharkiv
Getty Images

US-Außenminister Blinken ist zu einem unangekündigten Besuch in der Ukraine eingetroffen. Deutschland und die nordischen Länder haben angesichts der russischen Offensive neue Waffenlieferungen zugesagt. Alle Nachrichten zum Krieg gegen die Ukraine im Newsticker.

Kiew meldet Rückzug von Positionen in Charkiw - Selenskyj sagt Auslandsreisen ab

Mittwoch, 15. Mai, 09.39 Uhr: Angesichts der jüngsten russischen Offensive in der ostukrainischen Region Charkiw hat die ukrainische Armee dort eigenen Angaben zufolge Soldaten von einzelnen Positionen abziehen müssen. Wegen der sich zuspitzenden Lage an der Front sagte Präsident Selenskyj zudem eine geplante Auslandsreise nach Spanien und Portugal ab.

„Infolge von Kampf- und Offensivhandlungen des Gegners haben unsere Einheiten an bestimmten Abschnitten in den Gebieten Lukjanzi und Wowtschansk ein Manöver durchgeführt und sich in vorteilhaftere Positionen begeben, um das Leben unserer Soldaten zu retten und um Verluste zu vermeiden“, teilte der ukrainische Generalstab in der Nacht auf Mittwoch auf Facebook mit. In der Mitteilung hieß es aber auch: „Die Kämpfe dauern an.“

Mehr als 20 Verletzte durch russische Angriffe auf Charkiw

21.41 Uhr: Bei neuen russischen Angriffen auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind dort offiziellen Angaben zufolge mindestens 21 Menschen verletzt worden. Unter den Opfern seien drei Kinder, teilte die Staatsanwaltschaft der an Russland grenzenden Region am Dienstagabend auf Telegram mit. Die ukrainischen Behörden berichteten von mehreren Luftangriffen, die die Stadt im Laufe des Tages erschütterten und auch ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen haben sollen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pochte in seiner abendlichen Videoansprache erneut auf mehr internationale Hilfe bei der Luftverteidigung, insbesondere von Charkiw. „Wenn wir bereits zwei Patriot-Systeme für diese Region bekommen hätten, dann hätte das einen Unterschied für die Gesamtsituation im Krieg gemacht“, betonte Selenskyj, der sich früher am Tag mit dem in die Ukraine gereisten US-Außenminister Antony Blinken getroffen hatte.

Ukrainischer Geheimdienst-Chef schlägt Alarm: „Haben niemanden mehr in Reserve“

11.31 Uhr: Kyryl Budanow, Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, hat sich zur Lage an der Front geäußert. Dabei malte er in einem Video-Interview aus einem Bunker in Charkiw ein schlimmes Bild. „Die Situation steht auf der Kippe“, sagte er der „New York Times“. „Jede Stunde bewegt sich die Situation in Richtung kritisch.“

Er geht davon aus, dass Russlands Angriffe im Nordosten der Ukraine dazu dienen, die ohnehin knappen Soldatenreserven zu strapazieren. Es werde versucht, Truppen aus anderen Frontgebieten abzuziehen, um die Verteidigung im Nordosten zu stärken, doch das sei ein schwieriges Unterfangen.

„Alle unsere Truppen sind entweder hier oder in Tschassiw Jar“, sagt Budanow. „Ich habe alles eingesetzt, was wir haben. Leider haben wir niemanden mehr in der Reserve.“ Die Aufgabe der Ukraine sei dennoch klar. „Im Moment besteht unsere Aufgabe darin, die Linie zu stabilisieren und dann damit zu beginnen, sie über die Grenze zurückzudrängen.

Das sei auch bereits gelungen. Einige ukrainische Reservisten hätten es geschafft, “ihre Pläne teilweise zu durchkreuzen", sagt Budanow. Er erwartet zudem, dass Russland einen neuen Angriff starten wird und zwar in Sumy, nördlich von Charkiw.

Güterzug bei Wolgograd nach Drohnenangriff entgleist

11.20 Uhr: In der russischen Region Wolgograd ist nach Medienangaben ein Güterzug durch einen Drohnenangriff zum Entgleisen gebracht worden. Die Drohne sei in einer Treibstoffzisterne eingeschlagen, berichtete der Nachrichtenkanal Baza am Dienstag. Offiziell wird lediglich Fremdeinwirken als Grund für das Zugunglück genannt. „Verletzte gibt es vorläufigen Informationen nach nicht“, teilte der Pressedienst der russischen Eisenbahn mit. Durch den entgleisten Zug wurden demnach bei der Ortschaft Kotluban 300 Meter Schienen beschädigt. Der Brand der Zisterne und eines mit Holz beladenen Waggons sei gelöscht worden. Die Region liegt mehr als 300 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Auf Videos waren die weit über die Gleise verstreuten entgleisten Waggons zu sehen. Einige davon waren schwerbeschädigt. Die Strecke konnte erst nach mehreren Stunden einspurig wieder freigegeben werden. 

Ranghoher russischer General festgenommen

08.56 Uhr: Kurz nach einem Korruptionsskandal und der Entlassung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist in Russland ein weiterer hochrangiger General festgenommen worden. Betroffen sei der Chef der Kaderverwaltung beim Ministerium, Generalleutnant Juri Kusnetzow, dem eine Straftat vorgeworfen werde, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Dienstag. Nähere Angaben machte die Agentur dazu nicht. Das beim Ministerium gut vernetzte Militärblog Rybar berichtete derweil, dass die Ermittler sich für Kusnetzows Tätigkeit auf seinem vorherigen Posten interessierten, als er Chef des Dienstes für den Schutz von Staatsgeheimnissen war. Die Polizei durchsuchte Büroräume und das Haus des Beamten.

Erst Ende April war mit Timur Iwanow ein ranghoher General ins Visier der Ermittler geraten. Der für Bauprojekte verantwortliche Vize-Verteidigungsminister wurde wegen eines Bestechungsskandals verhaftet. Iwanow galt als enger Vertrauter von Minister Schoigu. Präsident Wladimir Putin löste nun im Zuge einer Regierungsumbildung Schoigu als Verteidigungsminister ab. Allerdings bekam der 68-Jährige mit der Ernennung zum Sekretär des nationalen Sicherheitsrats einen ehrenvollen Abgang.

Experten sehen die Aufdeckung der Skandale beim Ministerium auch vor dem Hintergrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Nach mehr als zwei Jahren sind die Ergebnisse der russischen Invasion aus Kremlsicht immer noch dürftig.

US-Außenminister Blinken zu unangekündigtem Besuch in Kiew eingetroffen

07.37 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken ist zu einem unangekündigten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er kam am Dienstagmorgen mit einem Nachtzug aus Polen an, wie ein ihn begleitender Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Es ist Blinkens vierter Besuch in Kiew seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Geplant ist unter anderem ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Die Reise solle vor allem ein starkes Signal der Unterstützung für die Ukrainer aussenden, die offensichtlich „in einer sehr schwierigen“ Situation seien, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter während der Zugfahrt nach Kiew zu Journalisten. Er verwies auf die Kämpfe an der Front im Osten und die Angriffe auf die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine.

„Wir sind jedoch sehr zuversichtlich, dass die Ukrainer die Russen immer effektiver zurückdrängen können, wenn unsere Hilfe von den Vereinigten Staaten sowie von anderen Verbündeten und Partnern ankommt“, fügte der US-Regierungsvertreter hinzu.

Die ukrainische Armee gerät in der Region Charkiw derzeit durch eine russische Offensive zunehmend in Bedrängnis. Am Montag räumte der ukrainische Generalstab „taktische Erfolge“ der russischen Truppen in der Region im Nordosten der Ukraine ein. Die russische Armee hatte am Freitag nach ukrainischen Angaben von Russland aus eine Bodenoffensive in der Region Charkiw gestartet.

Die USA hatten in den vergangenen Wochen mehrere Hilfszusagen an die Ukraine bekanntgegeben. Sie erfolgten, nachdem der US-Kongress im April nach monatelanger Blockade Militärhilfen im Umfang von 61 Milliarden Dollar (rund 56 Milliarden Euro) für Kiew bewilligt hatte.

Neben dem Gespräch mit Selenskyj plant Blinken in Kiew Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba sowie mit Vertretern der Zivilgesellschaft. Zudem will er eine Rede zum Thema „Der strategische Erfolg der Ukraine“ halten. Ein weiteres Thema des Besuchs ist ein bilaterales Verteidigungsabkommen, das die USA vor dem Nato-Gipfel in Washington im Juli mit Kiew schließen wollen. Die Verhandlungen über die Vereinbarung seien in der „Endphase“, sagte der US-Regierungsvertreter.

US-Institut kritisiert Beschränkungen beim Waffeneinsatz

03.20 Uhr: Der neue russische Angriff werde der Ukraine in den kommenden Monate große Probleme bereiten, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in einer Analyse. Der Experte George Barros kritisierte in der Analyse das Verbot von Washington, dass die Ukraine gelieferte Waffen aus den USA nicht gegen russisches Gebiet einsetzen dürfe. Dies schränke die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine ein. Für die russische Armee schaffe es dagegen eine Art Reservat, in dem sie ungehindert ihre Angriffe vorbereiten könne. Die russische Luftwaffe könne ungehindert aus eigenem Luftraum Gleitbomben auf die Großstadt Charkiw abschießen. Die USA und Deutschland haben Beschränkungen verhängt, weil sie hoffen, dass sich so eine Eskalation mit Russland vermeiden lässt. 

Neue Rüstungszusagen aus Skandinavien

03.24 Uhr: Angesichts der russischen Offensive im Nordosten der Ukraine sagten Deutschland und die nordischen Länder weitere Waffen zu. „Wir sind geeint in unserer Unterstützung für die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Angriff„, versicherte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen mit den Regierungschefs von Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen und Island in Stockholm. „Wir werden die Ukraine weiter unterstützen - so lange wie nötig.„ 

Finnlands Regierungschef Petteri Orpo sagte, die Lage auf dem Schlachtfeld sei kritisch und es sei an der Zeit, zu reagieren und mehr zu tun. „Wir wollen kein neues Mariupol in Charkiw sehen. Deshalb muss jedes einzelne Land im Westen, in der Europäischen Union sofort alles tun, was es kann.“ Konkrete neue Zusagen etwa für mehr Patriot-Flugabwehrsystemen gab es bei dem Treffen aber nicht. Die Bundesregierung versucht derzeit, weitere Patriot-Luftabwehrsysteme für die Ukraine zu organisieren. 

Mehr zum Ukraine-Konflikt auf der nächsten Seite.

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