NBA - Trade Deadline Preview mit den Chicago Bulls, Cleveland Cavaliers, Detroit Pistons, Indiana Pacers und Milwaukee Bucks
NBA

NBA - Trade Deadline Preview mit den Chicago Bulls, Cleveland Cavaliers, Detroit Pistons, Indiana Pacers und Milwaukee Bucks

Von Philipp Jakob
Bojan Bogdanovic
© getty

In der Central Division machen sich gleich zwei Teams Hoffnungen auf die Ost-Krone - und beide Teams haben eine Schwachstelle, die es vor der Trade Deadline anzugehen gilt. Zudem ist die halbe Liga hinter einem Mann aus Detroit her.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bis zur Trade Deadline am 9. Februar blicken wir auf die Optionen und die potenziellen Pläne aller 30 Teams. Nach der Pacific und der Northwest Division sind heute die Bulls, Cavs, Pistons, Pacers und Bucks an der Reihe.

Zach LaVine, DeMar DeRozan
© getty

CHICAGO BULLS (22-26, Platz 11 im Osten)

Im Sommer 2021 stellte Bulls-Boss Arturas Karnisovas klar, was die Fans von seinem Front Office erwarten dürfen: "Wir werden uns hier nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden geben!" Damals hatte er seine erste Saison als Strippenzieher in Chicago hinter sich, es folgte eine Playoff-Teilnahme in 21/22 und nun ... ist sie doch wieder da, die Mittelmäßigkeit. Die Bulls stehen vor der Frage, den Status Quo bis zum Sommer beizubehalten oder schon jetzt kleinere oder größere Umbrüche einzuleiten.

Chicago Bulls: Welche Picks können getradet werden?

Die Pick-Situation macht diese Entscheidung nicht unbedingt einfacher. Bedingt durch den Trade für Nikola Vucevic geht der Bulls-Erstrundenpick 2023 nach Orlando, sofern er nicht in der Top 4 landet. Zwei Jahre später muss Chicago einen Top-10-geschützten Erstrundenpick an die Spurs abtreten. Dafür besitzen die Bulls immerhin einen Erstrundenpick aus Portland, der bis 2028 Lottery-geschützt ist. Ansonsten bleibt nur ein tradebarer Zweitrundenpick.

Chicago Bulls: Wie sehen die Finanzen aus?

Gerade mal 1,7 Millionen Dollar trennen die Bulls von den Luxussteuern, dabei ist Teambesitzer Jerry Reinsdorf eigentlich dagegen allergisch. Kaum vorstellbar, dass er für ein Play-In-Team obendrauf zahlen möchte. Für kommende Saison stehen ebenfalls schon 120 Mio. Dollar in den Büchern - und dabei wird Nikola Vucevic als einer der Topverdiener des Teams Free Agent. Durch dessen Cap Hold werden sie als Team über dem Salary Cap agieren müssen.

Chicago Bulls: Der Kader (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Ayo Dosunmu (1,6)**Zach LaVine (37,1)DeMar Derozan (27,3)Patrick Williams /7,8)Nikola Vucevic (22)
Alex Caruso (9,0)Coby White (7,4)**Javonte Green (1,8)Derrick Jones Jr. (3,2)*Andre Drummond (3,2)*
Goran Dragic (1,8) Dalen Terry (3,2) Tony Bradley (2)
Lonzo Ball (19,5)

* Spieler-Option, ** Restricted Free Agent, kursiv = Free Agent

Alex Caruso
© getty

Chicago Bulls: Wo muss nachgebessert werden?

Wie erwartet schmerzt der Ausfall von Lonzo Ball als Glue Guy extrem, wann oder ob überhaupt er in dieser Spielzeit aufs Parkett zurückkehrt, steht in den Sternen. Chicago könnte entsprechend ein Upgrade auf der Point-Guard-Position sowie für die Bank vertragen. Obwohl die Bulls im Gegensatz zum Vorjahr ab und an auch gegen die Top-Teams Überraschungen feiern, ist es schwer vorstellbar, dass dieses Team die erste Playoff-Runde überstehen würde - wenn es überhaupt soweit kommt.

Chicago Bulls: Wer wird am ehesten getradet?

Nun kommen wir zur eingangs erwähnten Grundsatzentscheidung und der Frage nach einem großen, einem kleinen oder gar keinem Umbruch. Über Zach LaVine, DeMar DeRozan und Nikola Vucevic kreisen die Gerüchte-Geier schon seit Wochen. Aber: Chicago wäre auch nach einem Trade von einem der großen Drei nicht schlecht genug, um realistische Chancen zu haben, den eigenen Pick zu behalten. Zu groß ist bereits der Vorsprung auf die Flop 4 der NBA.

Karnisovas wird sich sicherlich Angebote für den auslaufenden Vucevic-Vertrag, den zuletzt verbesserten LaVine oder Midrange-König DeRozan anhören. Wahrscheinlicher sind aber kleinere Deals statt des großen Knalls. Beispielsweise könnte Chicago für Alex Caruso gute Assets abgreifen, auch Coby White in Verbindung mit Portlands Erstrundenpick könnte für manche Teams interessant sein.

Chicago Bulls: Wer könnte helfen?

Den größten Gegenwert in einem Blockbuster würden LaVine und DeRozan einbringen, sicherlich ein paar Picks plus das ein oder andere junge Talent. Die Magic wären kurzfristig wohl die größten Gewinner eines solchen Deals. Chicago wird sich deshalb wohl eher aufs Retooling besinnen und eine richtungsweisende Entscheidung auf den Sommer vertagen. Angeblich stehen ein zusätzlicher Scorer sowie Defense auf Karnisovas Wunschliste. Zuallererst muss aber eine Entscheidung über die "Big Three" getroffen werden.

Donovan Mitchell
© getty

CLEVELAND CAVALIERS (30-20, Platz 5 im Osten)

Das zweite Team, das im Sommer einen großen Blockbuster-Trade mit den Utah Jazz einfädelte, dürfte deutlich glücklicher mit den vergangenen Monaten sein als die Timberwolves. Donovan Mitchell hat die Cavs nochmal besser gemacht, Cleveland kratzt an der Top 4 des Ostens. Wird Teampräsident Koby Altman das Grundgerüst schon jetzt zur Deadline weiter verstärken?

Cleveland Cavaliers: Welche Picks können getradet werden?

In Sachen Picks sind die Optionen nach dem Mitchell-Deal begrenzt. Bis 2029 gehen drei ungeschützte Erstrundenpicks nach Salt Lake City (2025, 2027, 2029), dazu hat Utah 2026 und 2028 das Recht zum Pick-Swap. Der diesjährige First Rounder geht im Rahmen des Caris-LeVert-Deals aus dem Vorjahr nach Indiana, ist aber Lottery-geschützt. Einen weiteren Erstrundenpick kann Cleveland aktuell also nicht traden, dafür hat Altman acht Zweitrundenpicks in der Hinterhand.

Cleveland Cavaliers: Wie sehen die Finanzen aus?

Teambesitzer Dan Gilbert schreckte in der Vergangenheit nicht davor zurück, mit seinem Team in die Luxussteuer zu gehen - sofern er eine realistische Chance auf den Titel sah. Ist das dieses Jahr bereits der Fall? Die Cavs liegen diese Spielzeit 2,5 Mio. Dollar unter der Grenze, könnten beim Blick auf die Bücher aber auch langfristige Verträge aufnehmen, da unter anderem die Arbeitspapiere von Kevin Love oder Caris LeVert auslaufen.

Cleveland Cavaliers: Der Kader (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Darius Garland (8,9)Donovan Mitchell (30,9)Isaac Okoro (7)Evan Mobley (8,5)Jarrett Allen (20)
Ricky Rubio (5,9)Caris LeVert (18,8)Cedi Osman (7,5)Kevin Love (28,9)Robin Lopez (1,8)
Raul Neto (1,8)Dylan Windler (4)***Lamar Stevens (1,8)**Dean Wade (1,9)

* Spieler-Option, ** Team-Option, *** Restricted Free Agent, kursiv = Free Agent

Caris LeVert
© getty

Cleveland Cavaliers: Wo muss nachgebessert werden?

Im Backcourt und auf den großen Positionen haben die Cavs keine Probleme, vor allem nicht in der Starting Five. Das schwarze Schaf ist die Drei. Von Starter Isaac Okoro blieb der erhoffte Entwicklungsschritt in der Offensive aus, dahinter ist die Position mit Cedi Osman oder dem lange verletzten Dean Wade nicht sonderlich tief besetzt. Ein weiterer Shooter auf dem Flügel würde dem Team guttun.

Cleveland Cavaliers: Wer wird am ehesten getradet?

Altman hat sich in den Vorjahren den Ruf als aggressiver Spieler auf dem Trade-Markt erarbeitet, gut möglich, dass er auch dieses Jahr wieder einen Deal anpeilt. Dann müssten wohl Okoro, Osman und/oder LeVert ihre Sachen packen.

Letzterer ist es bereits gewohnt, seinen Namen im Januar und Februar auf den Gerüchteseiten zu lesen, sein auslaufender Vertrag (18,8 Mio. Dollar) dürfte dies nur noch verstärken. Seine Punkteausbeute ist in 22/23 so niedrig wie seit seinem Sophomore-Jahr nicht mehr, auch die Quoten stimmen nur aus der Distanz (Shooting-Splits: 42/38/72).

Cleveland Cavaliers: Wer könnte helfen?

Die Cavs haben offenbar mehrere Kandidaten für den Flügel im Visier, als Wunschlösung gilt laut Chris Fedor von cleveland.com Bojan Bogdanovic von den Pistons. Allerdings werden die Cavs den erfahrenen Scharfschützen ohne Erstrundenpick wohl kaum aus der Motor City loseisen können.

Als Alternativen werden Malik Beasley oder Tim Hardaway Jr. gehandelt, die als zusätzliche Scorer von der Bank die zweite Garde verstärken oder gemeinsam mit den Startern als Catch-and-Shoot-Gefahr fungieren könnten. Die Cavs-Bank belegt in Sachen Scoring den 28. Platz in der Association.

Detroit Pistons
© imago images

DETROIT PISTONS (13-37, Platz 15 im Osten)

Letzter Platz in der Eastern Conference, den gilt es für Detroit zu "verteidigen". Der Fokus bei den Pistons liegt klar auf dem Rebuild sowie einem hohen Draft-Pick, der ab kommender Saison an der Seite von Cade Cunningham und Jaden Ivey die Zukunft der Franchise prägen soll. Wahrscheinlich wird es deshalb schon zur Trade Deadline zu Veränderungen im Kader kommen.

Detroit Pistons: Welche Picks können getradet werden?

Über Umwege landet ein zukünftiger Erstrundenpick der Pistons im Big Apple (Überbleibsel aus dem Christian-Wood-Trade nach Houston). Wann ist allerdings noch offen. In den kommenden beiden Jahren ist er Top-18-geschützt, dann verringert sich die Protection auf Top-13, Top-11 und schließlich Top-9 in 2027. Erst zwei Jahre, nachdem die Knicks den First Rounder bekommen haben, darf Detroit einen weiteren abgeben. Erstrundenpicks verscherbeln haben die Pistons in naher Zukunft aber eh nicht vor.

Detroit Pistons: Wie sehen die Finanzen aus?

Nur fünf Teams geben ligaweit weniger Geld für ihren Kader aus als die Pistons und da ist schon jede Menge Dead Cap für Kemba Walker oder DeAndre Jordan inkludiert. Damit liegt Detroit fast genau auf Höhe der Gehaltsobergrenze (123,7 Mio. Dollar) und etwa 27 Mio. Dollar von der Luxussteuergrenze entfernt. In der Offseason könnten die Pistons bis zu 50 Mio. Cap Space kreieren.

Detroit Pistons: Der Kader (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Cade Cunningham (10,5)Jaden Ivey (7,3)Saddiq Bey (3)Bojan Bogdanovic (19,5)Isaiah Stewart (3,4)
Killian Hayes (5,8)Alec Burks (10)**Hamidou Diallo (5,2)Isaiah Livers (1,6)**Jalen Duren (4,1)
Cory Joseph (5,2)Rodney McGruder (1,8) Kevin Knox (3)**Marvin Bagley III (12,5)
Nerlens Noel (9,2)**

* Spieler-Option, ** Team-Option, kursiv = Free Agent

Bojan Bogdanovic
© getty

Detroit Pistons: Wo muss nachgebessert werden?

Kurzfristig liegt der Fokus auf anderen Dingen als sofortigen Kaderupgrades. Die Verletzung von Cunningham hat den Pistons für diese Saison schon früh den Wind aus den Segeln genommen, ohnehin wäre aber eine Play-In-Platzierung eine große Überraschung gewesen. Generell braucht Detroit mehr Talent an der Spitze, das wird über den Draft kommen.

Detroit Pistons: Wer wird am ehesten getradet?

Alles redet über Bojan Bogdanovic und das zu Recht. Der 33-Jährige vereint Playoff-Erfahrung mit einem Career-Year - noch nie hat besser (21,5 PPG) und effizienter (63,4 Prozent True Shooting) gepunktet als in dieser Spielzeit. Das macht ihn so wertvoll für eigentlich jeden Titelanwärter, entsprechend ist auch das Interesse groß.

General Manager Troy Weaver gelang ein echter Coup, als er Bogdanovic im vergangenen Sommer im Tausch für Saben Lee und Kelly Olynyk aus Utah loseiste und anschließend seinen Vertrag teamfreundlich bis 2025 verlängerte (circa 19,5 Mio. pro Jahr, das zweite Jahr ist aber nicht garantiert). Dadurch ist sein Trade-Wert nur noch weiter angestiegen. Aus dem Pistons-Lager ist immer wieder zu hören, dass sie sich vorstellen könnten, den Forward als Leader für das ansonsten junge Team zu behalten. Wahrscheinlich handelt es sich dabei aber nur um eine Taktik, um den Preis hochzutreiben.

Bei all dem Hype um Bogdanovic gerät gerne in Vergessenheit, dass die Pistons auch weitere interessante Trade-Kandidaten haben. In erster Linie Alec Burks, der fast 14 Punkte in 22 Minuten auflegt, einen Karrierebestwert von Downtown trifft (43,6 Prozent bei 4,3 Dreiern pro Partie) und per Teamoption (10,5 Mio.) noch ein weiteres Jahr gebunden werden kann. Auch Backup-Center Nerlens Noel soll vereinzelt Interesse auf sich ziehen.

Detroit Pistons: Wer könnte helfen?

Das Zauberwort bei allen Pistons-Trades heißt: Erstrundenpick. Allerdings nicht irgendeiner. Vor allem für Bogdanovic will Detroit sich nicht mit einem späten First Rounder eines Contenders zufriedengeben, da müssten die Teams schon mehr bieten beziehungsweise bessere Picks auftreiben. Welche Spieler im Detail zurückkommen, wäre da wohl erstmal zweitrangig. Die Pistons sitzen bei dieser Personalie am längeren Hebel und können sich auch bis zum Sommer mit einem Bogdanovic-Trade gedulden - oder damit der Konkurrenz zumindest drohen.

Indiana Pacers
© getty

INDIANA PACERS (24-26, Platz 9 im Osten)

Mit den Pacers im Play-In-Rennen hätten vor der Saison nur die größten Optimisten gerechnet, eigentlich galt Indiana als klarer Seller-Kandidat. Stattdessen haben Haliburton, Hield, Turner und Co. sportlich auf einmal für positive Schlagzeilen gesorgt - seit der Haliburton-Verletzung aber acht von neun Spielen verloren. Überdenken die Pacers nun doch nochmal ihre Pläne für die Deadline?

Indiana Pacers: Welche Picks können getradet werden?

Sollte Indiana Verstärkung suchen, könnten sie auf alle eigene Erstrundenpicks aus den nächsten sieben Jahren zurückgreifen. Zusätzlich besitzen die Pacers die Rechte an einem Top-12-geschützten First Rounder der Celtics 2023 aus dem Malcolm-Brogdon-Trade sowie an einem Lottery-geschützten Pick der Cavs aus dem Rubio-LeVert-Trade ebenfalls in 2023.

Indiana Pacers: Wie sehen die Finanzen aus?

Oder Indiana könnte Verträge von der Konkurrenz aufnehmen und sich dies mit weiteren Picks entlohnen lassen. In der laufenden Spielzeit liegen die Pacers 27,8 Mio. Dollar unter dem Salary Cap, selbst zum Minimum fehlen noch 15,4 Mio. Dollar. Indiana kann es sich also locker leisten, Gehälter aufzunehmen.

Indiana Pacers: Der Kader (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Tyrese Haliburton (4,2)Andrew Nembhard (2,2)Buddy Hield (21,2)Aaron Nesmith (3,8)Myles Turner (18)
T.J. McConnell (8,1)Bennedict Mathurin (6,6)Chris Duarte (3,9)Oshae Brissett (1,8)Isaiah Jackson (2,6)
Terry Taylor (1,6)Jalen Smith (4,7)Goga Bitadze (4,8)**
James Johnson (1,8)Daniel Theis (8,7)

* Spieler-Option, ** Restricted Free Agent, kursiv = Free Agent

Myles Turner
© getty

Indiana Pacers: Wo muss nachgebessert werden?

Die Pacers befinden sich am Scheideweg, den einige andere Teams kurz vor der Trade Deadline ebenfalls kennenlernen werden. Dank des Play-In-Turniers machen sich deutlich mehr Teams Hoffnungen auf die Playoffs als noch vor einigen Jahren und entsprechend steht die Frage im Raum: Werden wir Buyer oder Seller? Für einen tiefen Playoff-Run fehlt schlicht das Talent, dafür war Pacers-Owner Herb Simon immer ein Gegner eines krassen Rebuilds. Die kommenden Wochen werden spannend.

Indiana Pacers: Wer wird am ehesten getradet?

An dieser Stelle kommen wir an den Namen Buddy Hield und Myles Turner nicht vorbei. Trade-Gerüchte um dieses Duo gibt es schon seit dem Sommer, Turner hat sich sogar schon selbst öffentlich den Lakers angeboten. Der Center mit dem Näschen für Blocks und Dreier legte ein Career-Year bei den Punkten (17,4), Rebounds (8) und Effizienz hin (65,1 Prozent) - und sein Vertrag läuft aus.

Verhandlungen um eine vorzeitige Verlängerung haben Berichten zufolge bislang noch nicht gefruchtet, hier wird Indiana hinter den Kulissen weiter abklopfen, ob Turner im Sommer zu einer Unterschrift bereit ist. Wenn nicht, sollte er nun in einen netten Gegenwert in Form von Picks eingetauscht werden.

Hield ist mit seinem Shooting (42,4 Prozent Dreier bei 9 Versuchen pro Partie) ebenfalls für einige Contender interessant. Womöglich klopfen manche Teams auch wegen T.J. McConnell an, der einer der bessern Backup-Guards dieser Liga ist und einen sehr teamfreundlichen Kontrakt besitzt (8,1 Mio. diese Saison, danach 8,7 Mio. und nur teilweise garantierte 9,3 Mio. in 2024/25). Angeblich soll auch Sophomore-Guard Chris Duarte zu haben sein.

Indiana Pacers: Wer könnte helfen?

Entscheidet sich Indiana doch für den Weg, auf dem aktuellen Kern aufzubauen, könnte John Collins zur Option werden. Der Hawks-Big wurde in der Vergangenheit immer mal wieder mit den Pacers in Verbindung gebracht. Auch an Rui Hachimura soll Indy interessiert gewesen sein, der läuft künftig aber in Purple-and-Gold auf.

Für ein nervöses Zucken im Pacers-Fanlager haben zudem Gerüchte vom Dienstag gesorgt, laut Toronto Star soll ein mysteriöses Team drei Erstrundenpicks für Raptors-Forward O.G. Anunoby geboten haben. Die meisten Anhänger würden solch eine Verstärkung für den Flügel und damit das Commitment zum Playoff-Rennen sicherlich begrüßen.

Giannis Antetokounmpo
© getty

MILWAUKEE BUCKS (31-17, Platz 3 im Osten)

Einer der Topfavoriten zum Saisonstart sah bislang nur selten wie das Team aus, das wie eigentlich erwartet problemlos durch die Liga walzt. Die miese Offense (Platz 24) ist ein Problem, allerdings zum Teil auch mit den Verletzungssorgen beispielsweise um Khris Middleton zu erklären.

Der Co-Star von Giannis Antetokounmpo stand bislang nur neunmal auf dem Court, durch den langen Ausfall von Joe Ingles haben die Bucks bislang kaum in Bestbesetzung gespielt. Entsprechend steht der Champion von 2021 nicht da, wo er gerne sein würde. Zu den Celtics klafft bereits eine kleine Lücke. Vertraut Milwaukee auf die interne Lösung, sprich mehr Gesundheit, oder suchen die Bucks noch extern Verstärkung?

Milwaukee Bucks: Welche Picks können getradet werden?

Milwaukee verfügt nur über einen Erstrundenpick, den sie in Trade-Gesprächen anbieten können - und zwar erst den für 2029. In diesem Jahr bekommt Houston das Auswahlrecht der Bucks (aus dem P.J.-Tucker-Trade), in den folgenden vier Jahren geht der Pick entweder direkt nach New Orleans (2025 und 2027) oder die Pelicans haben die Möglichkeit eines Pick-Swaps. Dafür bekam Milwaukee aber immerhin Jrue Holiday und einen Titel.

Milwaukee Bucks: Wie sehen die Finanzen aus?

Die Bucks liegen 26,4 Mio. Dollar über der Luxussteuergrenze, Stand jetzt würde das eine Zusatzrechnung von knapp 70 Mio. Dollar nach sich ziehen. Damit wird Milwaukee aller Voraussicht nach zum dritten Mal in Folge Luxussteuer zahlen, was nächstes Jahr die Repeater Tax nach sich ziehen würde. Die Bucks sind in ihrem eher kleinen Markt keine Gelddruckmaschine, aber dieses Opfer muss man nun mal bringen, wenn man langfristig um Championships spielen will.

Milwaukee Bucks: Der Kader (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jrue Holiday (33,7)Grayson Allen (8,5)Khris Middleton (38)*Giannis Antetokounmpo (42,5)Brook Lopez (13,9)
Jevon Carter (2,1)*Pat Connaughton (5,7)Joe Ingles (6,5)Bobby Portis (10,8)Sandro Mamukelashvili
George Hill (4)Wesley MatthewsJordan Nwora (3)Thanasis Antetokounmpo (1,9)Serge Ibaka (1,8)
MarJon Beauchamp (2,5)

* Spieler-Option, ** Restricted Free Agent, kursiv = Free Agent

Giannis Antetokounmpo, Jae Crowder
© getty

Milwaukee Bucks: Wo muss nachgebessert werden?

General Manager Jon Horst gehört zu den aggressiveren Kaderplanern vor der Trade Deadline, auch 2023 ist die Wahrscheinlichkeit für einen Deal groß. In erster Linie könnte Milwaukee einen großen Flügelverteidiger gebrauchen, der ein wenig die Tucker-Rolle aus dem Championship-Team übernehmen kann. Auch ein Backup auf der Point-Guard-Position oder ein Upgrade auf der Zwei stehen wohl auf Horsts Liste.

Milwaukee Bucks: Wer wird am ehesten getradet?

Ziemlich sicher werden sich vor der Deadline die Wege von Serge Ibaka und der Organisation trennen. Laut Shams Charania (The Athletic) haben sich beide Parteien darauf geeinigt, dass Milwaukee einen Trade für den Big sucht. Allerdings ist der ehemalige Shotblocker verletzungsbedingt schon lange nicht mehr der Alte und hatte sportlich in Milwaukee ohnehin kaum Einfluss.

Spannender ist da schon die Personalie Grayson Allen. Der 27 Jahre alte Guard ist zwar Starter und der aktuell beste Shooter im Team, defensiv aber angreifbar. Das zeigten nicht zuletzt die vergangenen Playoffs. Auch aus finanziellen Gründen ist er ein logischer Trade-Kandidat. Im Gehaltsgefüge der Bucks ist er der einzige Spieler mit einem mittelschweren Gehalt (8,5 Mio. Dollar), der nicht zum wichtigsten Kern des Teams gehört. Allein um die Gehälter in einem potenziellen Trade passend zu machen, müsste sich Milwaukee wohl von Allen trennen.

Milwaukee Bucks: Wer könnte helfen?

Eine Wunschlösung der Bucks scheint Jae Crowder zu sein, dessen Name wird schon seit dessen Trade-Forderung im Sommer mit Milwaukee in Verbindung gebracht. Mehrmals standen die Bucks wohl kurz vor einem Deal, bevor die Trades doch noch auseinanderfielen. Milwaukee braucht einen Drei-Team-Trade, um Crowder zu holen, das macht die Sache kompliziert.

Genau wie die Tatsache, dass Milwaukee kaum eigene Erstrundenpicks zu vergeben hat. Deshalb ist man wohl aus dem Rennen um Bojan Bogdanovic, für Eric Gordon sollen die Bucks vier Zweitrundenpicks geboten haben - die Rockets wollen aber ebenfalls einen First Rounder. Er wäre genau wie Malik Beasley ein interessantes Upgrade für die Allen-Position. Auch ein Cam Reddish wurde immer mal wieder bei den Bucks gehandelt, ob er sofort bei der Jagd nach dem Titel helfen könnte, ist aber zweifelhaft.

Artikel und Videos zum Thema