Die Tanzwelle der goldenen Zwanziger - Kulturcheck

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Die Tanzwelle der goldenen Zwanziger

Die Tanzwelle der goldenen Zwanziger

Liebe Musik-Checker, oder besser passend zum Thema, liebe Tanz-Checker ;), heute wird getanzt und das zur Begleitung der Musik des 1920er, die auch die „goldenen 20er“ genannt werden. In dieser Zeit etablierten sich vermehrt neue Tänze neben den beliebten Klassikern, wie Walzer, Foxtrott, oder auch der Tango. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Argentinische Tanz popularisiert und verbreitete sich in der gesamten Welt. In Europa wurde er sogar schon vor dem Ersten Weltkrieg sehr beliebt. Aber heute konzentrieren wir uns auf die 20er Jahre und beginnen mit vier Tanzstilen, die aus Amerika kamen und ihr diese und deren Geschichte vielleicht nicht so gut kennt.

Der Shimmy
Sagt euch dieser Begriff etwas? Er entstand aus dem Foxtrott, wurde etwa um 1918 in den USA kreiert und kam im Jahr 1920 nach Europa. Bei dem Tanz wird viel mit den Schultern „geschüttelt“ und dabei beugt man den gesamten Körpers nach vorne und hinten. In dieser Stilrichtung sind auch afrikanische Tanzrelikte enthalten. Das ist vor allem, bei den sogenannten X-Beinen, zu sehen, die ein Tanzelement der Tänze der ehemaligen Sklavenarbeiter in den USA und Südamerika war. Bei dem Shimmy wird der ganze Körper beansprucht – von Kopf bis Fuß mit der Hilfe der Bauchmuskeln wird viel geschüttelt- dafür braucht man viel Kraft. Als der Tanz nach Europa kam, bekam er von den Franzosen eine „sittsame“ Richtung. Die amerikanische Version war den Europäern von damals anscheinend zu aufreizend. Es gab aber auch verschiedene Variationen, wie den Shimmy-Fox oder den Shimmy-Blues.

Quelle: CBC

Josephine Baker in Paris 1926, Foto: © Wikipedia

Der Charleston
Benannt nach der Hafenstadt Charleston in South Carolina, ist er ein Gesellschaftstanz der goldenen Zwanziger. Man kennt ihn auch unter dem Namen „20s Charleston“. Alles begann mit der komponierten Jazz-Melodie „The Charleston“ von James P. Johnson. Diese Melodie wurde erstmals im Jahr 1923 in dem Broadway-Musical „Running Wild“ aufgeführt. Der Tanz aus dem Musical war ein so großer Erfolg, sodass er nicht nur in den USA, sondern in der ganzen Welt populär wurde. Zwei Jahre später kam „The Charleston“ auch nach Europa und war ein Hit. Aufgeführt in Paris von Josephine Backer, einer US-amerikanisch-französischen Tänzerin. Das Pariser Publikum sah diesen Tanzstil zum ersten Mal und war begeistert. Die Musik des Charleston kann im Vergleich zum Wiener Walzer (60 Takte pro Minute) schneller (bis zu 75 Takte pro Minute) sein. Ein „langsamer“ Tanz, wie zum Beispiel der Tango hat 30-50 Takte. Was typisch für diesen Stil ist, sind die isolierten Bewegungen der einzelnen Körperteile (Hände & Füße). Aber das könnt ihr euch mit einem Klick auf den folgenden Link genauer ansehen.

Quelle: CBC

Zum Ende der 20er begann in New York die Wirtschaftskrise. Dadurch konnten sich viele die Abendveranstaltungen nicht leisten und der Charleston verschwand langsam von der Bühne.

Swing oder Jitterburg
Die gehören eigentlich in die 30er, aber warum ich erwähne die Beiden? Weil sie Elemente des Charleston beinhalten und Ende der 1920er kreiert wurden. Eine andere Tanzform wurde auch abgeändert und die nennt man dann Swing Jazz. Aber da hört es nicht auf – wie ihr bemerkt habt, hat der Charleston so viel im Tanz bewirkt, dass sich neue oder sehr ähnliche Stile entwickelten. Um diese trotzdem voneinander unterscheiden zu können, benannte man sie Lindy Charleston, Savoy Charleston, 30s oder 40s Charleston und Swing(ing) Charleston. Um den Rhythmen dieser Musik noch näher kommen zu können, habe ich für euch eine Liste mit schwungvollen Beispielen ausgesucht 😉

Quelle: Jazz & Blues Experience

Quelle: Ballenadepapel

Lindy Hop
Diesen Stil ordnen wir auch der Gruppe der 20er Jahren zu, da er Elemente des Swing Jazz und zugleich, von dem vorher öfter erwähnten, Charleston beinhaltet. Populär wurde er zwar erst in den 30er Jahren, aber er entstand am Ende der goldenen 20er und gehört somit in diese Zeitspanne. Als Gesellschaftstanz wird der Lindy Hop zu zweit getanzt, beispielsweise in den großen Ballsälen New Yorks. Immer unter der musischen Begleitung der Big Bands. Der Lindy Hop war ein beliebter Tanz und von allen Bevölkerungsschichten und Hautfarben getanzt. Den Namen Frankie Manning verbindet man definitiv mit diesem Stil, da er mit seiner Tanztruppe Akrobatischen Elemente und Hebefiguren hinzufügte.

Quelle: Freshly Squeezed

Liebe Musik-Checker, wenn euch die Musik des heutigen Beitrags gefallen hat, bitte schön 🙂 hier gibt es noch ein paar Stücke für euch.

Quelle: Postmodern Juckebox

Noch einen schönen Tag und shaken wir ein wenig zur 20er Musik bis zum nächsten Musikbeitrag.

Eure Kultur Jacky

Zugabe:

Block Botton:
Quelle: CBC

Foto Beitragsbild: Tanz im Esplanade, Berlin, German Federal Archive

Über den Autor

Kultur Jacky

Kunst und Kultur sind nicht nur meine Leidenschaft, sondern auch mein Beruf. Ich bin sehr interessiert an allem was Menschen bewegt: An der Musik die uns berührt, an schönen Bildern und Büchern, die mich zum Nachdenken bringen.Ich tauche in die Welt der schönen Momente ein und genieße sie jeden Tag. Mehr über mich

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