Völlig überraschend scheitert am 27. April 1972 im Deutschen Bundestag ein konstruktives Misstrauensvotum (nach Artikel 67 des Grundgesetzes) gegen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD).
Obwohl die CDU/CSU-Opposition nach einigen Übertritten aus SPD und FDP im Parlament über eine Mehrheit verfügt, erhält der CDU-Vorsitzende Rainer Barzel nur 247 von 260 abgegebenen Stimmen. Zur absoluten Mehrheit hätte er 249 Stimmen benötigt.
Nach dem Zusammenbruch der DDR wird bekannt, dass das DDR-Ministerium für Staatssicherheit zwei CDU-Abgeordnete mit hohen Geldsummen bestochen hat, sich der Stimme zu enthalten.
Ob mit Karl Wienand auch der damalige Parlamentarische Geschäftsführer des SPD-Bundestagsfraktion an Korruptionsversuchen beteiligt war, konnte nie geklärt werden.