Das sagen die Einheimischen über Milwaukee, Wisconsin | Visit The USA Skip to main content
Barkeeper im Bernie Brewer’s Chalet
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Willkommen in Milwaukee, Wisconsin

Diese historisch bedeutende Stadt am Ufer des Lake Michigan erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts einen industriellen Boom und steckt auch heute noch voller Überraschungen. Milwaukee hält einfach für jeden etwas bereit, ob in den unverwechselbaren Stadtvierteln, wo ehemalige Fabrikgebäude nun spannende neue Restaurants und stilvolle Läden beherbergen, auf den vielen Festivals im Henry Maier Festival Park oder an der Promenade RiverWalk mit der beliebten Statue „Bronze Fonz“ (ja genau, der von Henry Winkler gespielten Figur aus der amerikanischen Comedy-Serie „Happy Days“). Die Einwohner Milwaukees rühmen sich gerne damit, „jeder Situation Spaß abgewinnen zu können“. Das sollte allerdings keine allzu große Herausforderung sein, denn die Stadt steckt voller Möglichkeiten. Wir haben die Einheimischen zu ihren besten Tipps für Besucher der größten Stadt Wisconsins befragt. Hier sind ihre Vorschläge:

Alteingesessen, aber bewährt

Die gemütlichen Bars, stilvollen Cocktaillounges und stimmungsvollen Kellerkneipen in Milwaukee sind ein integraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, wofür diese Stadt auch bekannt und beliebt ist. Besonders wichtig für die Kultur dieser Stadt ist laut Aussagen der Einheimischen der Brandy Old Fashioned. Als Variation der weit verbreiteten Whiskeysorte ist diese Version ausschließlich in Wisconsin erhältlich und „mit nichts anderem zu vergleichen“. Mit seiner eigenen Note hat dieses Getränk seit jeher Wärme in die Winter des Mittleren Westens gebracht und gilt in Milwaukee als unverzichtbar, seit Korbel es 1893 auf der Weltausstellung von Chicago vorstellte. Die Einwohner Milwaukees fanden schnell Gefallen an Brandy Old Fashioned, und auch 125 Jahre später scheint sich daran nichts geändert zu haben. Das Getränk an sich könnt ihr natürlich in jeder Bar der Stadt bekommen, obwohl die Einheimischen euch dennoch das Five O’Clock Steakhouse anraten werden. Denn hier gibt es außerdem das „beste Steak überhaupt“ – ein riesiges und enorm zartes Filet mignon – und traditionelle Supper-Club-Beilagen wie Relish und Shrimpcocktails. Insider-Tipp: Bestellt den Old Fashioned „sweet“ mit einen Schuss Sprite oder 7 Up, „sour“ mit dem nach Grapefruit schmeckenden Squirt oder als „press“ mit einer Mischung aus Sprite und Soda. Sollten diese Unterschiede euch unerheblich vorkommen, behaltet es lieber für euch – es sei denn, ihr seid darauf aus, den Kopf zurechtgerückt zu bekommen.

Barkeeper bei Sobelman’s
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Verwegenheit auf Reifen

Auch wenn ihr kein eingefleischter Motorradfahrer seid, wie viele der ungefähr eine Million Harley-Davidson-Fahrer, werdet ihr den Besuch des Harley-Davidson-Museums nicht bereuen – davon sind die Einheimischen überzeugt. Hier wird die Geschichte der legendären US-amerikanischen Marke aus Milwaukee anhand von Ausstellungen auch für Nicht-„Hogheads“ eindrucksvoll geschildert. Falls ihr nicht wisst, wer damit gemeint ist: Hogheads sind Mitglieder der Harley Owners Group. Auch die Motor Bar mit Restaurant ist gemäß einhelliger Meinung „fantastisch“ und die Speisekarte umfasst klassische US-amerikanische Wohlfühlgerichte. Ist euch nach einem etwas lauteren Erlebnis der besonderen Art, dann ist die UW-Milwaukee Panther Arena genau richtig, um ein spannendes Roller Derby mit den Rollergirls der heimischen Brewcity Bruisers zu verfolgen. In Roller-Derby-Liga der Frauen spielen vier Heimteams mit den kühnen Namen „Crazy 8s“, „Rushin’ Rollettes“, „Shevil Knevils“ und „Maiden Milwaukee“ zusammen – gemeinsam ist ihnen die bedingungslose Leidenschaft für ihren Vollkontaktsport.

Milwaukee Roller Derby
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Und dann noch ein Hähnchen oben drauf ...

Milwaukee gehört zu den seltenen Städten der USA, in der es nicht ungewöhnlich ist, sich auch außerhalb der Brunchzeit einen Bloody Mary zu genehmigen. In den meisten Bundesstaaten wird dieser pikante, schmackhafte Tomatencocktail am ehesten morgens und/oder als „Medizin“ gegen Katerstimmung getrunken – nicht so in Milwaukee, wo er zu jeder Tageszeit äußerst beliebt ist. Hierbei gilt: je größer und extravaganter garniert, umso besser. Und die Einheimischen wissen, dass die klassische Form des Cocktails bei Sobelman’s unwahrscheinliche Ausmaße angenommen hat. Stellt euch ein Glas in der Größe einer Melone vor, das mit Spießen überladen ist, die ihrerseits mit Käsebällchen im Speckmantel, Riesengarnelen, Fleischstückchen, fünf Arten von Oliven sowie einem komplett gefüllten, handtellergroßen Hamburger gespickt sind. „Da braucht ihr kein Frühstück mehr!“ Die Furchtlosen unter euch können sich auch an den „Bloody Beast“ um 60 USD wagen, der zusätzlich mit einem ganzen Brathähnchen „garniert“ ist. Alles, was in Milwaukee passiert, bleibt unter uns!

Wuchtiger Bloody Mary bei Sobelman’s
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Am Hafen im Bay View-Viertel

In den letzten Jahren entwickelte sich das am See gelegene Viertel Bay View zu einem Paradies für Hipster und Foodies. Im Odd Duck etwa ist die umfangreiche Speisekarte voll von kleinen Portionen mit exotischen Gerichten und Genüssen aus aller Welt. Hier könnt ihr mit einer langen Liste vielfältiger Zutaten rechnen, darunter Schweinebauch nach Szechuan-Art, Tatsoi, Schalotten, Reisnudeln, Kartoffel-Confit und eingelegte Shiitake-Pilze. Oder frittierte Froschschenkel mit geriebenem Cheddar-Käse und Bourbon-Blaubeeren, grünem Tomatensalat und Kreolsoße. Es ist ein unkonventionelles kleines Restaurant mit Charme, in dem ihr euch innerhalb kürzester Zeit von China nach Südamerika, Frankreich oder Mexiko essen könnt, ohne jemals das Ufer des Lake Michigan zu verlassen. Das europäisch inspirierte Café Centraal hätte sich mit seiner immensen Bierkarte und seinen unwiderstehlichen Pommes frites zufrieden geben können (die es sowohl klassisch als auch in Süßkartoffelvarianten und mit elf hausgemachten Dips gibt). Tat es aber nicht. Immer weiter ging die Entwicklung, bis eine breit gefächerte Speisekarte entstand, die jedem Geschmack gerecht wird: Zu jedem Gericht, auch den Nachspeisen, wird eine Biersorte vorgeschlagen. Sie wünschen den Lachs auf Meerrettich im Pfeffermantel? Dazu empfehlen wir Ommegang’s Hennepin. Die warmen Beignets mit heißer Schokoladensoße? Dazu empfehle ich Lindeman’s Framboise. Widerstand ist zwecklos.

Wandmalerei im Bay View-Viertel Milwaukees, Wisconsin
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Ein Pabst muss es sein

Milwaukee hat sich mit geläufigen Biersorten wie Miller, Pabst und Schlitz in der Brauereigeschichte verewigt. Bei einer Beer History Tour in der Pabst Milwaukee Brewery & Taproom könnt ihr euch in die Bierkunde der Stadt vertiefen. Als einst landesweit größte Brauerei verließ Pabst Ende der 1990er-Jahre Milwaukee, um 2017 triumphal in ihre Heimatstadt zurückzukehren: Dies nicht zuletzt aufgrund des Kultstatus, den die US-amerikanische Biermarke Pabst Blue Ribbon (PBR) in coolen, jüngeren Kreisen genießt. Doch in dieser Stadt dreht sich nicht alles um die Klassiker. In Milwaukee gibt es auch eine aufstrebende neue Generation von Brauereien. Beispielsweise die Lakefront Brewery, die sich in einem massiven, 1908 errichteten Gebäude des ehemaligen Kohlekraftwerks Milwaukee Electric Railway and Light Company befindet. Sie ist bekannt für innovative Biere mit wunderschönen Etiketten – wie etwa das Leichtbier Green Tea Ale und das Double-IPA „Polka Incident“ – und beherbergt heute ein kitschiges Objekt aus der Geschichte Milwaukees: das Bernie Brewer’s Chalet.

Bernie Brewer’s Chalet: Prunkvolle Getränke bei B&C – ganz ohne Prahlerei
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Guten Tag

Der deutsche Einfluss auf Milwaukee wird an so gut wie jeder Ecke der Stadt deutlich, von den Bratwürsten im Miller Park bis hin zu den Heimspielen der Major-League-Baseball-Mannschaft der Milwaukee Brewers, die in der sechsten Auszeit die etwas komische Tradition pflegen, als Würstchen verkleidete Maskottchen aufs Spielfeld zu schicken. Für eine authentischere Umsetzung des deutschen Erbes geht ihr aber am besten zu einem der vielen Restaurants oder Biergärten. Als lokaler Favorit gilt das seit 1924 beliebte Kegel’s Inn. Diese Bierhalle im bayerischen Stil ist für den Entenbraten bekannt, bietet jedoch auch eine umfassende Speisekarte mit klassischen Gerichten wie Hasenpfeffer (Haseneintopf), Rindsrouladen und Wiener Schnitzel. Wie in jedem traditionellen Wisconsin-Restaurant gibt es auch im Kegel’s Inn an Freitagabenden ein lebhaftes Fish Fry – eine gute Gelegenheit, um über einem Humpen Bier mit ein paar freundlichen Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Prost!

Bratwürstchen im Miller Park
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