Reduzierung von Migration ist Deutschen laut „Democracy Perception Index“ am wichtigsten

Umfrage: Deutschen ist Reduzierung von Migration am wichtigsten

Die Menschen in keinem der anderen befragten 52 Länder wünschten sich eine Verringerung der Migration so sehr wie die Deutschen. 

Abgeordnete im Deutschen Bundestag. 
Abgeordnete im Deutschen Bundestag. photothek/imago

Eine Verringerung der Migration steht bei Deutschen an erster Stelle ihrer Wünsche an die Bundesregierung. Das ist das Ergebnis des „Democracy Perception Index“, einer internationalen Umfrage zur weltweiten Wahrnehmung der Demokratie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. 44 Prozent der Befragten befürworteten demnach das Bemühen um eine Reduzierung der Migration. Damit war der Wunsch in keinem anderen der 52 befragten Länder so stark ausgeprägt wie hierzulande.

Global gesehen liegt eine Verringerung der Migration der Umfrage zufolge lediglich 16 Prozent der Menschen am Herzen. Die meisten wünschen sich von ihren Regierungen, dass diese die Armutsbekämpfung (39), den Kampf gegen Korruption (36) und das Wirtschaftswachstum (35) priorisieren.

Wunsch nach Kampf gegen Klimawandel rückt in Hintergrund

In Europa hat die Forderung nach einer Verringerung der Migration seit 2022 immer mehr an Bedeutung gewonnen, während der Kampf gegen den Klimawandel laut Umfrage als Priorität weiter in den Hintergrund gerutscht ist. In diesem Jahr liegt der Wunsch nach weniger Migration in der Studie zum ersten Mal bei den meisten europäischen Ländern vor dem Kampf gegen den Klimawandel. In keinem Land war diese Umkehrung jedoch so ausgeprägt wie in Deutschland. Während 31 Prozent der Befragten hierzulande den Kampf gegen den Klimawandel 2023 noch als eine Top-Priorität ansahen, waren es in diesem Jahr nur noch 24 Prozent.

Die Studie zeigt außerdem, dass 85 Prozent der weltweit Befragten angaben, Demokratie sei ihnen wichtig. Jedoch war nur etwas mehr als die Hälfte zufrieden mit der Lage der Demokratie in ihrem Land. In Ungarn gaben demnach nur 31 Prozent der Befragten an, daran zu glauben, in einer Demokratie zu leben. Weniger waren es nur in Venezuela (30) und im Iran (25). Die Befragten in Israel, Vietnam und China zeigten sich am zufriedensten mit der Demokratie.

„Democracy Perception Index“: 63.000 Menschen in 53 Ländern befragt

Die Demokratie-Organisation des früheren Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen, die Alliance of Democracies, gibt jedes Jahr den „Democracy Perception Index“ heraus. Es ist die nach Angaben der Organisation weltgrößte Umfrage zur Wahrnehmung der Demokratie. Die Alliance of Democracies richtet am kommenden Dienstag und Mittwoch erneut den Kopenhagener Demokratie-Gipfel aus.

Für den „Democracy Perception Index“ hat das Marktforschungsinstitut Latana insgesamt knapp 63.000 Menschen in 53 Ländern befragt, in denen drei Viertel der Weltbevölkerung leben. Im Durchschnitt nahmen aus den jeweiligen Ländern 1200 Personen teil.

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