Petition gestartet
Fischer erhalten Unterstützung bei Protest gegen Umgestaltung des Warnemünder Fischmarkts
Rostock / Lesedauer: 2 min
In nur drei Tagen haben schon mehr als 25.000 Menschen das Anliegen des Warnemünder Fischers Ingo Pinnow und seiner Kollegen unterstützt. Und es werden immer mehr. Stand Freitagmittag, 26. April, unterzeichneten bereits mehr als 30.700 Menschen seine Petition, mit der er sich für den Erhalt der Verkaufsanhänger der Fischer auf dem Warnemünder Fischmarkt einsetzt.
Sorge um Eigentum und Flair des Warnemünder Markts
"Ich bin begeistert von der Resonanz", sagt Pinnow. Hintergrund seiner Petition, die er am 21. April auf Change.org gestartet hat, sind die Pläne der Stadt zur Umgestaltung des Markts auf der Mittelmole. Diese möchte das Bild dort gern vereinheitlichen und Container statt der Verkaufswagen aufstellen, von denen aus die Fischer dann ihre Waren verkaufen sollen.
Das sorgt für mächtig Unmut und Unruhe bei den dort ansässigen Fischern. Sie fürchten nicht nur um das traditionelle Flair des Markts in dem alten Fischerort, sondern vor allem um ihr Eigentum. Denn, so die Pläne der Stadt bisher, sie sollen die neuen Container mieten. Die Verkaufsstände, die den Fischern gehören, sollen dafür verschwinden.
Das Thema an sich kam schon einmal vor Jahren auf. Zuletzt gab es vor rund zwei Monaten ein Treffen zwischen Fischern und Vertretern der Stadt, woraufhin Ingo Pinnow und die anderen im Nachgang aktiv wurden. "Wir mussten es erst einmal sacken lassen", begründete der Warnemünder, der sich nun aktiv gegen die Pläne stark macht.
Senator reagiert auf Petition der Warnemünder Fischer
Am Freitag hat Rostocks zuständiger Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung, Chris von Wrycz Rekowski (SPD), unter der Petition Stellung zu den Plänen bezogen. In seiner Antwort schreibt er, dass das oberste Ziel der Stadtverwaltung sei, "den Fischmarkt auf der Mittelmole langfristig zu erhalten und ihn gut in die Zukunft zu führen".
Aber dafür seien Veränderungen dringend notwendig, so von Wrycz Rekowski. Zumal die jetzt genutzten Verkaufsanhänger baurechtlich nicht legal seien, so der Senator. Als Punkte nennt er den Hochwasserschutz und die Durchfahrbreiten für Feuerwehr und Rettungswagen. Laut Pinnow sei es für ihn und seine Kollegen jedoch in solch einem Fall möglich, ihre mobilen Verkaufsstände binnen kürzester Zeit zu bewegen.
Auch in anderen Punkten zeigt er sich kompromissbereit. "Wir sind bereit, den Fischmarkt zu verschönern", so Pinnow. Und auch von Wrycz Rekowski zeigt sich in seiner Antwort offen für weitere Gespräche mit den Fischern. "Wir werden dazu erneut mit allen betreffenden Anbietern ins Gespräch gehen und das tatsächliche Stimmungsbild einfangen", so der Senator.